Vortrag
24.04.2015
„Es gibt viel freien Spielraum in der Mitgestaltung eigener Sende-Inhalte“.

„Es gibt viel freien Spielraum in der Mitgestaltung eigener Sende-Inhalte“. Foto: Jade HS/Eike-Christian Meiners

„Große Themenbreite und Formenvielfalt ohne Zielgruppen-Korsett“

Wilhelmshaven. „Bei unserem Sender kann man als Journalist eine kritische Haltung vertreten“, erklärt André Zantow am gestrigen Donnerstag in seinem Vortrag „Paradies Deutschlandradio – Ein (subjektiver) Werkstattbericht“. Damit setzte das Institut für Medienwirtschaft und Journalismus (InMWJ) an der Jade Hochschule im Sommersemester die Vortragsreihe „Zeitgeschichte: Hochschule – Arbeit - Wirtschaft“ fort.

Zantow stammt aus Mecklenburg-Vorpommern und begann vor fünf Jahren, im Anschluss an sein Medienwirtschaft und Journalismus-Studium an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven, seine Tätigkeit als Moderator bei Radio Jade. Danach folgten der Job beim Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und das Volontariat beim bundesweit ausstrahlenden Deutschlandradio. Nach einer Zeit als freier Mitarbeiter und Honorartätigkeit arbeitet er hier bis heute mit redaktioneller Verantwortung.

Mit einer Vielzahl von Hörbeispielen zeigt Zantow dem Auditorium, welche Möglichkeiten das Deutschlandradio als werbefreier und unabhängiger Sender für die Beitragsgestaltung bietet. „Der Sender erlaubt mutige Meinungsäußerungen und Kommentierungen zu gesellschaftlichen und politischen Kontexten“, erläutert Zantow.

Zu den Aufgaben in der Redaktion gehören neben den eigentlichen Sendungen auch die Themenauswahl oder die Beauftragung von Autoren. Die Redakteure haben weiterhin die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen. Sie produzieren beispielsweise eigene Sendungen auf der Frankfurter Buchmesse oder satirische Jahresrückblicke. „Highlights in der Arbeit sind beispielsweise Reportagen im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft, zu Wahlen, Parteitagen und Wirtschaftskongressen. Dabei kommt es oft zum interessanten Austausch mit Experten und Entscheidern. Bei großer Themenbreite und Formenvielfalt ist dabei vieles erlaubt ohne Zielgruppen-Korsett“, unterstreicht Zantow. Beim Thema Beschäftigung im Hörfunk betont Zantow, dass mit den wechselnden Vertragsverhältnissen viele Unsicherheitsfaktoren verbunden seien. Andererseits liege viel Spielraum in der Mitgestaltung eigener Sende-Inhalte.