Andreas Baumgart und die Studierenden Jens Sterk und Henning Kranz (v.l.n.r.) bei den letzten Vorbereitungen für die IdeenExpo. Foto: Hendrikje Brüning
Lego für Studierende
Wilhelmshaven. Als Lehrkraft für besondere Aufgaben hat Dipl.-Ing. (FH) Andreas Baumgart aus dem Fachbereich Management, Information, Technologie sich seit März gemeinsam mit Studierenden des Studiengangs Wirtschaftsinformatik einem außergewöhnlichen Projekt gewidmet: Der Produktion eines Papierwürfels mithilfe der LEGO Mindstorm Technologie. Herr Baumgart, wie passen Lego-Bausteine und eine Produktionslinie in ein Projekt? Unser Lego ist für Fortgeschrittene: Wir nutzen das Set von Lego Mindstorms - damit lassen sich Roboter bauen. Mit den kleinen Bauteilen aus dem Set können wir flexibel umgehen und so unsere eigenen Vorstellungen realisieren. Wir, also die zwei Studenten und ich, haben überlegt, was wir genau realisieren wollen und uns dann gemeinsam für die Würfel-Produktion entschieden. Wie ist es zu der Idee der Mini-Produktionslinie gekommen? Die Studierenden sollen im Projekt etwas für den späteren Beruf lernen. So sind wir auf die Idee der Produktionslinie gekommen. Eine Produktion, selbst so eine kleine, wirft viele Herausforderungen auf, die einem auch später im Arbeitsalltag begegnen. Als Endprodukt sollte ein fertig geklebter Würfel aus Papier entstehen. Damit wir das erreichen, mussten wir erst einmal überlegen, wie genau der Würfel aussehen soll und was wir alles brauchen, damit das Papier richtig zugeschnitten, die Kanten richtig gefalzt, der Kleber an den richtigen Stellen aufgetragen wird und dann müssen letztendlich alle Seiten auch richtig aufeinander gefaltet werden. Das heißt im Grunde, dass wir zunächst ein großes Problem im Ganzen analysiert und in viele kleine lösbare Einzelschritte zerlegt haben. Eine solche Analyse in Einzelschritten ist eine wichtige Fähigkeit für Produktionsaufgaben. Warum ein Projekt und nicht eine theoretische Lehrveranstaltung? Ich habe das Ziel die Informatik und das Programmieren für Studierende ein wenig zugänglicher zu machen und deshalb nicht nur theoretisch, sondern praktisch damit zu arbeiten. Das ist noch eine weitere Möglichkeit, um auch Hintergründe und Zusammenhänge verständlicher zu machen. Man hat das Problem der Produktion vor Augen und sieht die Teilschritte. So funktioniert auch die Programmierung im Hintergrund: Im Grunde ist sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu dem, was in der Produktion passieren soll. Das zu verstehen ist wichtig, wenn man bestimmte Problemstellungen richtig analysieren will. Das Besondere ist, dass wir die LEGO Mindstorm Technologie mit Java programmieren können, also einer weit verbreiteten Programmiersprache, die auch hier an der Hochschule gelehrt wird. Das Ganze macht es besonders interessant, weil Studierende zukünftig wesentlich anschaulicher in die Programmierung einsteigen können. Mir ist wichtig, dass im Rahmen dieses Projekts ein Exponat konstruiert wurde, an dem Studierende zukünftig auch in niedrigeren Semestern Programmierkenntnisse erlangen und festigen können. Wie geht es weiter mit diesem Projekt? Wir werden dieses Projekt ab dem 4. Juli auf der IdeenExpo in Hannover vorstellen. Dafür soll natürlich auch optisch ein wenig geboten sein. Wir sind gespannt auf die Besucher und das Feedback auf der Messe. Das Projekt auf der Messe angemessen zu präsentieren ist jetzt erst einmal das nächste große Ziel.
Der Kleber wird aufgetragen. Foto: Hendrikje Brüning
Papiereinzug vor dem Zuschnitt. Foto: Hendrikje Brüning