Holen beim Science Slam die Wissenschaft auf die Showbühne: Oliver Kahmen (li.) und Robin Rofallski. Fotos: privat
Pixel verlieben sich und Seifenblasen werden kulinarisch vermessen
In zehn Minuten wollen die Nachwuchswissenschaftler
Oliver Kahmen und
Robin Rofallski ihre Forschungsthemen an die Frau und an den Mann bringen. Mehr Zeit bleibt den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Jade Hochschule nicht beim Science Slam im Wilhelmshavener Pumpwerk am 18. Oktober. Ziel ist es, mit wissenschaftlichen Themen Kopf und Herz der Zuschauer zu erreichen – denn am Ende stimmt das Publikum ab, wer gewinnt.
Pixel verlieben sich
Oliver Kahmen präsentiert die „Photogrammetrische 3D-Rekonstruktion einer Schweißnaht“ bzw. eine Liebesgeschichte von Pixeln. Die hochgenaue, dreidimensionale Vermessung einer Schweißnahtoberfläche vergleicht der wissenschaftliche Mitarbeiter mit einer Dating-App: Wie zwei Menschen zueinander finden, „verlieben“ sich die Pixel zweier Bilder ineinander, sodass in einem Bildpaar viele Millionen Pixelpaare entstehen können. Daraus können - wie beim räumlichen Sehen - Objekte dreidimensional berechnet werden. „Die Teilnahme am Science Slam ist eine hervorragende Gelegenheit, um unsere Forschungsarbeiten einem breiten und buntem Publikum näher zu bringen“, erklärt der Absolvent des Masterstudiengangs Geodäsie und Geoinformatik an der Jade Hochschule. „Der Wissenstransfer auf diese interessante, kompakte und humorvolle Art stellt für mich eine außergewöhnliche Herausforderung dar.“
Kochrezept zur Vermessung von Seifenblasen
Robin Rofallski erläutert in seinem Vortrag die Vermessung von Seifenblasen anhand eines Kochrezeptes. Die Vermessung von Seifenblasen bringt viele messtechnische Herausforderungen mit sich: Seifenblasen sind durchsichtig, verändern ihre Form und bestehen nur wenige Sekunden. Für die Bestimmung des Volumens unterteilt Rofallski die Grundfläche der Seifenblase in hauchdünne ellipsenförmige Scheiben – ganz wie ein Frühstücksei mit dem Eierschneider. Welche Zutaten für das perfekte Frühstücksei bzw. die Berechnung des Volumens notwendig sind, wird der Absolvent des Masterstudiengangs Geodäsie und Geoinformatik präsentieren. „Ich nehme am Science Slam teil, um Wissenschaft aus unserem „Elfenbeinturm“ heraus in die breite Öffentlichkeit zu tragen und dabei auch meine Präsentationsfertigkeiten zu üben und zu verbessern“, sagt der wissenschaftliche Mitarbeiter.
Mit Wissenschaft den Kopf und das Herz der Zuschauer erreichen
Die
Nordwestdeutsche Universitätsgesellschaft e.V. (NWDUG) und das
Wattenmeerhaus wollen die Wissenschaft auf die Bühne bringen und veranstalten deswegen den Science Slam im Kulturzentrum. Auch wenn die Forschung im Mittelpunkt stehe, sagen die Veranstalter, spiele der wissenschaftliche Wert des Vortrages eine untergeordnete Rolle. Fünf Kandidaten vom Institut für die Biologie und Chemie des Meeres der Universität Oldenburg, Senckenberg am Meer, dem Institut für Vogelforschung - Vogelwarte Helgoland, dem Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung und der Jade Hochschule treten gegeneinander an.
Karten und weitere Infos gibt es beim
Pumpwerk Wilhelmshaven.