Auszeichnung
30.06.2015
Dr. Elmar Schreiber, Präsident der Jade Hochschule und Kirsten Witte, Koordinatorin des audits familiengerechte hochschule, freuen sich über die Auszeichnung. <span>Foto:Jade HS</span>

Dr. Elmar Schreiber, Präsident der Jade Hochschule und Kirsten Witte, Koordinatorin des audits familiengerechte hochschule, freuen sich über die Auszeichnung. Foto:Jade HS

Vater, Mutter, Kind - Wer ist Familie?

Wilhelmshaven.Oldenburg.Elsfleth. Für ihr Engagement für eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist die Jade Hochschule am 29. Juni in Berlin mit dem Zertifikat zum audit familiengerechte hochschule ausgezeichnet worden. Zuvor hatte die Hochschule zum zweiten Mal erfolgreich das etwa dreimonatige audit-Verfahren durchlaufen, das als strategisches Managementinstrument zur nachhaltigen Verbesserung einer familienbewussten Personalpolitik dient.

Hervorgehoben wurde neben konkreten familiengerechten Maßnahmen - wie der neuen Dienstvereinbarung zur Arbeitszeit oder der Bereitstellung von Beratungsangeboten - auch die fortschrittliche Definition der Jade Hochschule von Familie: „Die Jade Hochschule definiert „Familie" als ein soziales Netzwerk, in dem Menschen mit enger persönlicher Bindung ‐ auch generationsübergreifend ‐ Verantwortung füreinander übernehmen“, erklärt Kirsten Witte, Koordinatorin des audits familiengerechte hochschule. „Dazu gehören allein erziehende Mütter und Väter, nichteheliche und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, Patchwork‐ und Pflegefamilien ebenso wie traditionelle Partnerschaften und Familien.“ 

Diese Definition stünde nicht nur in den Leitlinien der Hochschule, sondern fände auch konkrete Anwendung in der täglichen Arbeit. „Bei Anträgen auf Teilzeitarbeit berücksichtigen wir die unterschiedlichen familiären Konstellationen. Der Verwandtschaftsgrad ist dabei nicht das wichtigste Kriterium: Wer ein Kind betreut, soll die Möglichkeit haben, in Teilzeit zu arbeiten - unabhängig davon, ob es das leibliche Kind ist oder das der Partnerin oder des Partners“, sagt die Expertin für Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch Telearbeit sei für Menschen mit Sorgeaufgaben - wie die Betreuung von Kindern oder von pflegebedürftigen Angehörigen - an der Jade Hochschule möglich. 

Ziel sei es, dass Familienaufgaben bald selbstverständlich mit der Arbeit zu vereinbaren sind - sowohl in Hinblick auf die Arbeitszeiten, als auch auf die Akzeptanz von Vorgesetzen und Kolleg_innen. „Das eine lässt sich in Dienstvereinbarungen regeln“, erklärt Witte, „das andere ist eine äußerst sensible Frage der Kultur an der Hochschule.“ Die erneute Verleihung des audits sei ein Indiz dafür, dass die Hochschule hier auf einem guten Wege ist.
Das Projekt "familiengerechte Hochschule" ist in der Gleichstellungsstelle angesiedelt.