Untersuchen den Einfluss von Politik auf öffentliche Medien (v.l.n.r.): Eva Nowak (Wilhelmshaven), Raymond Kuhn (London), Beata Klimkiewicz (Krakau), Karen Arriaza Ibarra (Madrid) und Lars Nord (Sundsvall). Foto: Christian Albrecht
Diskussion zur Zukunft des öffentlichen Rundfunks in Europa
Wilhelmshaven. Über die Zukunft des öffentlichen Rundfunks in Europa diskutierten am 25. und 26. Juni fünf Kommunikationswissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler am Institut für Medienwirtschaft und Journalismus in Wilhelmshaven. Eingeladen hatte Prof. Dr. Eva Nowak, die Gründungsmitglied der Expertengruppe ist.
Seit 2009 erforschen Karen Arriaza Ibarra von der Universidad Complutense in Madrid, Beata Klimkiewicz von der Universität Krakau, Lars Nord von der schwedischen Universität Sundsvall und Raymond Kuhn von der Universität London, wie sich Digitalisierung, Ökonomisierung und Globalisierung auf das Verhältnis von Politik und öffentlichen Medien auswirken. Dabei identifizierten sie wesentliche Faktoren für Autonomie bzw. Abhängigkeit von staatlichen und wirtschaftlichen Einflüssen und erarbeiteten eine Systematik zur Einordnung öffentlicher Rundfunkmodelle in Europa. Italien ist ein typisches Beispiel für Länder mit einem starken wirtschaftlichen und politischen Einfluss auf die Medien. Auch Frankreich und Spanien gehören dazu. In Deutschland, Großbritannien und Schweden spielen der gesellschaftliche Nutzen, Unabhängigkeit und Vielfalt eine große Rolle. In vielen Ländern Osteuropas sind diese Ziele zwar gesetzlich festgeschrieben, die totalitäre Vergangenheit beeinflusst aber immer noch das Verhältnis von Regierung und Parteien zum öffentlichen Rundfunk.
In Wilhelmshaven erarbeitete das Team eine Reihe von Vorträgen für eine internationale Konferenz im Herbst und ein Konzept für eine gemeinsame Buchpublikation im nächsten Jahr. Nicht dabei sein konnte Paolo Mancini von der Universität Perugia.
Kontakt: Prof. Dr. Eva Nowak,
eva.nowak@jade-hs.de, Tel.: 04421-985-26 48