Verbundprojekt „WERAN Plus“
21.09.2018

Die Wissenschaftler entwickeln ein verbessertes Bewertungstool für die Wechselwirkung zwischen Windenergieanlagen und Navigationseinrichtungen. Foto: Piet Meyer/Jade HS

Jade Hochschule erhält 460.000 Euro für Windenergieforschung

Für das Verbundprojekt WERAN Plus hat die Jade Hochschule jetzt einen Zuwendungsbescheid über rund 460.000 Euro aus dem Förderbereich „Windenergie“ der Bundesregierung erhalten. (Fördermaßnahme: Anwendungsorientierte nichtnukleare Forschung und Entwicklung im 6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung.

In dem vorangegangenen Forschungsvorhaben WERAN ging es darum, die Wechselwirkung zwischen Windenergieanlagen und Navigationssystemen (z.B. für die Luftfahrt) zu erforschen. Aufbauend auf den Ergebnissen möchte das Folge-Projekt WERAN Plus in diesem Zusammenhang ein neues Vorhersagemodell entwickeln. Dieses soll die Störwirkung von Windenergieanlagen auf Funk- und Navigationsanlagen bewerten. Darüber hinaus wird auch der Einfluss von off-shore Windparks auf UKW-Sprechfunk- und Datendienste untersucht werden.

In dem Teilprojekt, das von der Jade Hochschule bearbeitet wird, „steht die Entwicklung spezieller Messtechnik sowie deren Einbindung in ein manntragendes Flugzeug im Vordergrund“, erklärt Prof. Dr. Jens Wellhausen. „So können wir in anschließenden Messkampagnen großflächig den Einfluss von Windparks untersuchen – sowohl on-shore als auch off-shore“.

„Wir benötigen ein verbessertes Bewertungstool für die Wechselwirkung zwischen Windenergieanlagen und Navigationseinrichtungen“, ergänzt Prof. Dr. Jens Werner. „Die bisher eingesetzten Methoden waren nur bedingt geeignet, um entsprechende Nachweise zu führen. Die Messergebnisse sollen nun dafür genutzt werden, zukünftig auch die Methoden für die Simulation derartiger Störungen zu verfeinern und zu harmonisieren.“Damit wird es langfristig möglich, bei der Planung neuer Windparks oder der Modernisierung existierender Anlagen, die Bedürfnisse von Funkdiensten der Luftfahrt, der Seefahrt aber auch des Wetterdienstes (z.B. Niederschlagsradar) angemessen zu berücksichtigen.

Das dreijährige Forschungsvorhaben wird von dem Verbundkoordinator, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig, zusammen mit der Jade Hochschule, der Leibniz Universität Hannover, der FCS Flight Calibration Services GmbH und der TU Braunschweig bearbeitet.