Auszeichnung
01.09.2016
Der wissenschaftliche Mitarbeiter Jürgen Knies (4.v.re.) nahm als Vertreter der Jade Hochschule die Auszeichnung entgegen.<span>Foto: Stefan Koch</span>

Der wissenschaftliche Mitarbeiter Jürgen Knies (4.v.re.) nahm als Vertreter der Jade Hochschule die Auszeichnung entgegen.Foto: Stefan Koch

Oldenburg als "Klimakommune 2016" ausgezeichnet

Oldenburg. Die Stadt Oldenburg kann sich von nun an „Niedersächsische Klimakommune 2016“ nennen. Dieser Titel für herausragendes Engagement im kommunalen Klimaschutz wurde ihr am Montag vom Niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel verliehen. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Nutzung der Wärme aus Abwasser“ – ein Oldenburger Kooperationsprojekt an dem neben der Stadt Oldenburg, der OOWV und das Institut für Rohrleitungsbau (iro) der Jade Hochschule beteiligt waren.

Zielsetzung

Allein aufgrund der ambitionierten Zielsetzung sei die Abwasserwärmenutzung der Stadt Oldenburg wegweisend, so die Jury: 28.000 Quadratmeter Wohnfläche sollen mit Wärme aus dem Abwasser der Stadt versorgt werden. Aktuell werden in Oldenburg drei Projekte zur Abwasserwärmenutzung geplant und umgesetzt:
1. Eine Pilotanlage beheizt das Bürogebäude des Instituts für Rohrleitungsbau an der Jade Hochschule. Diese Anlage liefert wichtige Ergebnisse für die Großprojekte.
2. Das Neubauquartier „Alter Stadthafen“ mit etwa 20.000 m2 Fläche, das an einem der durchflussstärksten Hauptabwassersammler der Stadt liegt.
3. Der Wohnbaukomplex „Wechloyer Tor“ mit etwa 8.000 m2 Fläche (Baubeginn 2016).

Forschungsvorhaben

Aufbauend auf diesen Projekten initiierten die Projektpartner ein INTERREG-Forschungsvorhaben, das unter anderem den Einsatz von Wärmetauschern im gesamtstädtischen Kanalnetz untersucht. Den raumanalytischen Ansatz verfolgt Jürgen Knies, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Jade Hochschule in seinem Promotionsvorhaben weiter (die Jade Welt berichtete).

Begründung der Jury

„Die für diese Planungsdimension notwendige Kooperation zwischen Kommune, Kanalnetzbetreiber, Planungsinstitut und Investoren wird in Oldenburg beispielhaft gelebt“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Die zu Planungsbeginn installierte Pilotanlage liefere valide Messdaten und unterstütze die Verbreitung dieser Technologie in Niedersachsen. Beachtlich sei in dieser Hinsicht auch das eingebundene Forschungsvorhaben für den Einsatz von Wärmetauschern im Kanalnetz. „Hierdurch profitiert die Kommune doppelt, denn neben der Wahrnehmung in der Fachwelt und breiten Öffentlichkeit werden Forschungsgelder generiert.“

Neben der Stadt Oldenburg wurden als Hauptsieger des niedersächsischen Klimaschutzwettbewerbs „Klima kommunal 2016“ auch die Stadt Osnabrück und die Gemeinde Vrees ausgezeichnet. Alle Hauptsieger erhalten ein Preisgeld von 20.000 Euro.