Daniel Willenborg. Foto: privat
"Promotion im Gespräch": Daniel Willenborg
In der Reihe "Promotion im Gespräch" werden wöchentlich Doktorandinnen und Doktoranden an der Jade Hochschule vorgestellt. Heute:
Daniel Willenborg. Der 25-jährige forscht im Bereich Ingenieurwissenschaften auf dem Gebiet der Elastomertechnik. Die Promotion wird in Kooperation mit der Technischen Universität Bergakademie Freiberg durchgeführt.
Welches Thema bearbeiten Sie in Ihrer Doktorarbeit? Ich beschäftige mich mit dem Verhalten von sogenannten Gummi-Metall-Lagern, die in der Automobilindustrie verwendet werden. Die Bauteile werden beispielsweise zur Lagerung der PKW-Motoren oder in der Verbindung zwischen Fahrwerk und Karosserie angebracht, um Schwingungen und Geräusche zu mindern.
Das mechanische Verhalten dieser Bauteile hängt stark von der Belastungsfrequenz und Belastungsamplitude ab: Wenn man beispielsweise über welligen Untergrund fährt und gleichzeitig in eine Kurve, dann sind das zwei unterschiedliche Belastungen, die gleichzeitig auf das Lager wirken. Um relevante Einflussgrößen herauszufinden, werde ich einen mehrachsigen Prüfstand aufbauen. In einem zweiten Schritt möchte ich eine Simulationssoftware entwickeln, die die wichtigsten Wechselwirkungen berechnen kann.
Warum haben Sie sich für eine Promotion entschieden?Nachdem ich im Rahmen der Lehrveranstaltung „Elastomertechnik“ an der Jade Hochschule Prof. Lindner kennengelernt habe, hat er mir eine Praktikumsstelle bei der Continental Reifen Deutschland GmbH in Hannover vermittelt. Die Forschungsabteilung, in der ich dort eingesetzt wurde, beschäftigt sich sehr intensiv mit Elastomerwerkstoffen - dieses Thema habe ich weiterverfolgt. Nach meiner Masterarbeit hat Prof. Lindner mir eine kooperative Promotion zwischen der TU Freiberg und der Jade Hochschule offeriert. Die Atmosphäre in diesem Institut in Kombination mit herausfordernden Fragestellungen begeisterte mich für die Durchführung der Promotion.
Warum promovieren Sie an der Jade Hochschule?Seit Juli 2014 bin ich an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Maschinenelemente, Konstruktion und Fertigung bei Prof. Kröger tätig und promoviere in einem kooperativen Promotionsverfahren mit der Jade Hochschule. Die Jade Hochschule zeigt sich als sehr guter Partner, weil ein solides, methodisches und fachliches Fundament für die Promotion gelegt worden ist und alle notwendigen Formalitäten für die Zulassung zur Promotion sehr unkompliziert durchgeführt wurden.
Wie sieht Ihr Werdegang aus?Nach meinem Abitur im Jahr 2009 habe ich das Maschinenbaustudium an der Jade Hochschule im Fachbereich Ingenieurwissenschaften begonnen. Im Laufe des Studiums habe ich den Schwerpunktbereich Entwicklung und Konstruktion gewählt. Im Jahr 2014 legte ich hier meinen Master-Abschluss ab. Nun arbeite ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Bergakademie Freiberg.
Welches berufliche Ziel streben Sie an?Ich habe meine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter erst vor einem Jahr angetreten. Somit konzentriere ich mich zunächst auf die Promotion und kann daher noch nicht abschätzen, wie und wo es anschließend weitergeht. Auf jeden Fall strebe ich einen Job in der Forschung, beispielsweise im industriellen Umfeld an. Ich würde mich auch freuen, in diesem speziellen Arbeitsgebiet der Elastomertechnik später weiterarbeiten zu können.