Sybille Seybold. Foto: Piet Meyer
"Promotion im Gespräch": Sybille Seybold
In der Reihe "Promotion im Gespräch" werden wöchentlich Doktorandinnen und Doktoranden an der Jade Hochschule vorgestellt. Heute:
Sybille Seybold. Die 38-jährige forscht in der Abteilung
Technik und Gesundheit für Menschen zu dem Thema „Die Entwicklung der deutschsprachigen Version des Kommunikationstrainings ACE – Active Communication Education– für ältere Menschen mit erworbener gering- bis mittelgradiger Hörbeeinträchtigung“. Die Promotion wird in Kooperation mit der Universität Oldenburg durchgeführt.
Welches Thema bearbeiten Sie in Ihrer Doktorarbeit? Das Thema meiner Doktorarbeit liegt darin, ein Kommunikationstraining für Erwachsene mit gering- bis mittelgradiger Hörbeeinträchtigung zu entwickeln. Das Kommunikationstraining ist ursprünglich in Australien entwickelt worden und liegt bereits neben der englischen Version auch in der französischen, schwedischen und spanischen Version vor. Das Kommunikationstraining zielt darauf, Möglichkeiten zu vermitteln, wie Gespräche trotz der Hörbeeinträchtigung bestmöglich geführt werden können. Das Training richtet sich an Menschen sowohl mit Hörgerät als auch ohne Hörgeräteversorgung. Die Doktorarbeit umfasst die Übersetzung in das Deutsche, eine Hospitation an der University of Queensland, Brisbane und die Durchführung mehrerer Kurse an der Jade Hochschule, sowie deren Evaluation. Am Ende soll eine deutsche Version des Kommunikationstrainings mit erfolgter Erstevaluation vorliegen.
Warum haben Sie sich für eine Promotion entschieden?Ich habe als praktische Logopädin gearbeitet, bevor bzw. während meines Bachelor- und Masterstudiums. Als praktische Logopädin wünschte ich mir oft weitere therapeutische Verfahren, die wissenschaftlich abgesichert sind. Hinsichtlich der Thematik „erworbene Hörbeeinträchtigung älterer Menschen“ besteht ein Mangel an Kommunikationstrainings für den deutschsprachigen Raum. Durch die Promotion kann ich einen Beitrag zu dieser Thematik leisten. Darüber hinaus interessiert es mich wissenschaftlich zu arbeiten und die Möglichkeit zu haben mich intensiv mit einer Thematik auseinandersetzen zu können.
Warum promovieren Sie an der Jade Hochschule?Ich promoviere an der Jade Hochschule, da der Forschungsschwerpunkt HALLO (Hören im Alltag Oldenburg) der Abteilung Technik und Gesundheit für Menschen eine Dissertation in dem Bereich der angewandten Versorgungsforschung in Verbindung mit der Hörforschung ermöglicht. Die Versorgungsforschung ist eine Teildisziplin der Public Health, in dessen Team ich als Stipendiatin eingebunden bin. Zudem besteht eine Kooperation mit dem Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik der Fakultät I der Universität Oldenburg, wodurch alle relevanten wissenschaftlichen Disziplinen zur Bearbeitung der Thematik hier gebündelt sind.
Wie sieht Ihr Werdegang aus?Ich habe die Ausbildung zur staatlich anerkannten Logopädin an der Berufsfachschule in Koblenz absolviert und zunächst als praktische Logopädin gearbeitet. Zudem habe ich den Bachelor in Logopädie (BSc) an der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven und den Master of Public Health (MPH) an der Fachhochschule Emden Leer absolviert. Von November 2013 bis September 2015 habe ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsschwerpunkt HALLO gearbeitet. Seit Juni 2014 bin ich als Promotionsstipendiatin tätig.
Welches berufliche Ziel streben Sie an?Es gibt kein eingegrenztes Ziel, zunächst möchte ich 2017 die Promotion abschließen und mir dadurch verschiedene berufliche Möglichkeiten offenhalten.