Tourismusbranche
03.07.2012
Grund zur Freude: Die Arbeitsmarktchancen für Absolventen der Tourismuswirtschaft werden immer besser. Foto: Michael Stephan

Grund zur Freude: Die Arbeitsmarktchancen für Absolventen der Tourismuswirtschaft werden immer besser. Foto: Michael Stephan

Studie: Gute Arbeitsmarktchancen im Tourismus

Wilhelmshaven. Dr. Torsten Kirstges, Professor für Tourismuswirtschaft an der Jade Hochschule, untersuchte zum achten Mal in Folge den touristischen Arbeitsmarkt in Deutschland. Seit 1992 ermittelt seine Langzeitstudie Zahl und Art der publizierten Stellenangebote touristischer Unternehmen. Im Vergleich zu der letzten Analyse 2007 haben sich die Arbeitsmarktperspektiven für Touristiker weiterhin verbessert. Obwohl die Zahl der Reisebüros in Deutschland leicht rückläufig ist, hat sich die Anzahl der offenen Stellen in Reisebüros auch im Jahr 2011 weiterhin positiv entwickelt. Besonders die Nachfrage nach Countermitarbeitern ist sehr stark gestiegen.  Die durchschnittliche Bewerberzahl liegt im Tourismus bei 34 Bewerbern je freier Stelle. In der Stellenanzeigenerfolgsanalyse zeigt sich, dass es auf Anzeigen von Fremdenverkehrsorganisationen (47) und Airlines (46) die größte Resonanz hinsichtlich der durchschnittlichen Bewerberzahl gibt. Auf eine vakante Stelle bei Reisebüros gehen hingegen durchschnittlich nur 25 Bewerbungen ein.  Veränderte Strukturen und neue Trends im Tourismus rufen notwendige Neuerungen und Veränderungen hinsichtlich der Ausbildung von benötigten Fachkräften hervor. Der stark wachsende Geschäftsreisemarkt zum Beispiel verlangt auch in 8,5 Prozent der 1.606 untersuchten Stellenangebote die entsprechenden Kenntnisse bzw. Erfahrungen von seinen Bewerbern. Der neue Ausbildungsberuf Tourismuskaufmann/-frau, der seit dem 1. August 2011 den alten Ausbildungsberuf Reiseverkehrskaufmann/-frau ablöste, deckt nun auch den Geschäftsreisesektor ab und bildet die Auszubildenden explizit auf die entsprechenden Bedürfnisse des Marktes aus.  Ähnliches gilt für akademisch ausgebildete Berufsanfänger im Tourismus. Die vermutete Zahl der jährlichen Hochschulabsolventen touristisch orientierter Studienangebote an allen deutschen Hochschulen beläuft sich auf rund 1.500, wobei diese Zahl in den nächsten Jahren vermutlich weiter ansteigen wird. Somit steht eine nur leicht steigende Zahl an Absolventen einer wachsenden Branche gegenüber, was zu guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt führt.  Der Anteil der Stellen, die ein Studium explizit erfordern, ist im Vergleich zu der Vorstudie von 2007 auf 11 Prozent leicht gestiegen; insgesamt sehen sogar 21 Prozent der Unternehmen ein Studium als vorteilhaft an. Insbesondere bezogen auf Führungspositionen haben akademisch ausgebildete Tourismusfachkräfte gute Chancen, da für 41,3 Prozent der ausgeschriebenen Führungspositionen ein Studium gewünscht wird. Die Langzeitstudie zeigt, dass ein akademischer Abschluss für Führungspositionen immer mehr vorausgesetzt wird.  Ein erster Einblick in die Studie ist möglich via www.itf-whv.de.
Die vollständige Studie ist im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-935923-23-1). Weitere Informationen: 
Prof. Dr. Torsten Kirstges, torsten.kirstges@jade-hs.de