forschen@studium
23.05.2016
Die Master-Studierenden Wiebke Lange, Frederic Heicappell und Nadine Hagen (v.l.).

Die Master-Studierenden Wiebke Lange, Frederic Heicappell und Nadine Hagen (v.l.).

Studierende der Jade Hochschule nehmen an Forschungskonferenz der Uni Oldenburg teil

Elsfleth. Studierende des Master-Studiengangs "Maritime Management" des Fachbereichs Seefahrt und Logistik nehmen am 8. und 9. Juni an der ersten Konferenz für studentische Forschung „forschen@studium“ der Universität Oldenburg teil. Die Studierenden haben ihre Projektstudie „Technische und wirtschaftliche Aspekte von LNG-Transfersystemen für Seeschiffe, Binnenschiffe und LKW“ erfolgreich eingereicht und dürfen nun ihre Ergebnisse auf der Konferenz präsentieren.

In einem 20-minütigen Vortrag sprechen Wiebke Lange und Frederic Heicappell über ihr Vorgehen und die Ergebnisse der Projektstudie. Hintergrund der Studie ist die steigende Bedeutung von LNG (Liquified Natural Gas), also Flüssigerdgas als Energieträger. Da LNG geringere Emissionen verursacht als andere fossile Brennstoffe, gilt es insbesondere im Transportsektor als klimafreundliche Alternative. Der steigende Bedarf erhöht das Transportvolumen und die Umschlagsaktivitäten von LNG. Somit entsteht der Bedarf nach effizienten und wirtschaftlichen Transferlösungen.

„Unsere Studie zielt auf die Vereinfachung der Übertragung von LNG innerhalb verschiedener Verkehrsträger ab“, erläutert die studentische Projektleiterin Nadine Hagen, „zurzeit stehen auf diesem Gebiet mehrheitlich Einzellösungen und nur wenige Standards zur Verfügung.“
Das Projektteam setzt sich mit rechtlichen Rahmenbedingungen und bisher verwendeten technischen Komponenten auseinander, um herauszuarbeiten, an welchen Stellen derzeit noch rechtliche Lücken sowie technisches Verbesserungspotenzial vorhanden sind. Anhand dieser Erkenntnisse sollen dann Empfehlungen formuliert werden, um die legalen Lücken zu schließen und LNG-Transfersysteme technisch so zu verbessern, dass standardisierte Lösungen ermöglicht werden.

Abgerundet wird die Projektstudie durch eine Marktanalyse bezüglich Herstellern von Transfersystemkomponenten und durch die wirtschaftliche Betrachtung des LNG-Transfers.

Ein wichtiger Aspekt in der Projektstudie ist der enge Kontakt und Austausch mit Expert_innen aus der Wirtschaft. Bei einer Exkursion nach Dänemark erhielten die Studierenden kürzlich die Möglichkeit, bei MAN Diesel & Turbo in Kopenhagen die Motorentechnik bei der Verbrennung von tiefkaltem Flüssiggas zu besichtigen.

Expertenvorträge und der Besuch des Motorenlabors ließen die Studierenden auf der Studienreise „Green Shipping“ zum Anfassen erleben. Bei dem Besuch der Energieakademie auf der Insel Samsø wurde die junge Forschergruppe mit der „fossil free vision“ vertraut gemacht. Die Insel soll im Jahr 2030 zu einhundert Prozent unabhängig von fossilen Energien sein. Ein Meilenstein ist dabei die jetzt schon eingesetzte LNG-Fähre zum Festland, die in 2030 mit Biogas betrieben werden soll, das auf Samsø erzeugt wird.

Außerdem besuchten die Studierenden die Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas-Germanischer Lloyd (DNV GL) in Hamburg. Dort informierten Experten über LNG-Betankungsprozesse für Schiffe und den derzeitigen Stand der Technik von LNG-Tanks. „Es war für unsere Forschungen sehr hilfreich, mit Fachleuten aus der Praxis zu sprechen und so weitere Erkenntnisse zu gewinnen“, erklärt Hagen.