In HÖRSTAT wurde das Hörvermögen von 1903 Erwachsenen in ausführlichen Tests und Befragungen untersucht.Foto: M. Stephan
Untersuchung zur Schwerhörigkeit im Nordwesten Deutschlands erschienen
Oldenburg. In der Märzausgabe der deutschen Fachzeitschrift HNO wurden von
Petra von Gablenz und
Prof. Dr. Inga Holube die Ergebnisse der epidemiologischen Untersuchung zum Hörstatus aus dem Projekt HÖRSTAT veröffentlicht.
Die Untersuchung wurde durch Unterstützung von Studierenden vom Institut für Hörtechnik und Audiologie an einer repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung in den beiden Städten Oldenburg und Emden durchgeführt. Bei den 1903 teilnehmenden Erwachsenen ergab sich über alle Altersgruppen gemittelt ein Anteil von rund 16 Prozent, der von Schwerhörigkeit betroffen ist.
Dieser Anteil nimmt jedoch stark mit dem Alter zu, so dass ab einem Alter von 70 Jahren mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozenz eine Schwerhörigkeit vorliegt. Männer, die häufiger im Berufsleben Lärm ausgesetzt waren, weisen einen höheren Anteil auf als Frauen. Wird jedoch die geschlechtsspezifische Altersverteilung in der deutschen Gesellschaft berücksichtigt, dann zeigt sich, dass hierzulande mehr Frauen als Männer von Schwerhörigkeit betroffen sind.
Insgesamt lag der Anteil der von Schwerhörigkeit betroffenen Personen im Vergleich zu anderen, vor allem älteren, internationalen Untersuchungen relativ niedrig. Eine Beobachtung, zu der möglicherweise positive Effekte einer allgemein verbesserten Gesundheitsversorgung und zunehmender Lärmschutz beigetragen haben.