Menschen
Auszeichnung
20.01.2017
Architekturstudentinnen erhalten Anerkennung beim Lavespreis 2016
Jacqueline Boos und Kira Hayungs, Studentinnen des Master-Studiengangs Architektur der Jade Hochschule, erhielten für ihr Projekt „Meet&Greet“ eine Anerkennung beim Lavespreis. Zum bereits 20. Mal zeichnete die Lavesstiftung Ende Dezember im Laveshaus in Hannover Studierende der architektonischen Studiengänge in Niedersachsen für ihre detaillierten Arbeiten aus.In ihrem Entwurf planten die Studentinnen ein Institutsgebäude am Campus Wechloy der Universität Oldenburg. Die Aufgabe sah dort als Ergänzung des Bestandes ein autarkes kleines Institutsgebäude mit Büro- und Labor- sowie Seminarräumen vor. Die Arbeit entstand im Rahmen des Projektes „Nachhaltiger Entwurf/Konstruieren/Baumanagement“ und wurde von Prof. (Verw.) Thomas Schreiber (Entwurf), Prof. Georg Seegräber (Haustechnik) und Prof. Dr. Clemens Schramm (Baumanagement) betreut. In den Projekten des Masterstudienganges werden komplexere Entwurfsaufgaben mit mehreren Schwerpunkten wie Wirtschaftlichkeit oder Nachhaltigkeit gelehrt.
Aufgrund des kleinen Grundstücks sind die Nutzungen im Entwurf gruppiert und in quadratischen Ebenen übereinander gestapelt. Dabei verschieben sich die Geschosse jeweils in eine Richtung, sodass zweigeschossige Zwischenbereiche entstehen. Diese Bereiche sind „meet-and-greet“-Flächen, welche als vorgelagerte, kalte Zone zum Treffen, Austauschen und Entspannen dienen.
Das Gebäude wird durch eine Stahlbetonskelettbauweise mit Stützen und Kassettendecken getragen. Bis auf den Erschließungskern sind alle Trennwände in leichter Bauweise ausgeführt, was eine flexible Nutzung zulässt. Eine Pfosten-Riegelfassade umschließt das Gebäude. Die „meet and greet“-Flächen sind jedoch nur einfach verglast. Vertikale Sonnenschutzlamellen, bestehend aus mit Edelstahlgewebe bespannten Rahmen, umhüllen das Gebäude. Im Sommer bieten sie tagsüber Blendschutz und mindern die Sonneneinstrahlung, nachts lassen sie durch die Öffnung eine Kühlung zu. Im Winter können solare Gewinne genutzt werden, und nachts verhindern sie durch Schließung eine Auskühlung. Zusätzlich sind die Lamellen mit einer sonnenstandabhängigen Steuerung versehen, bei Bedarf ist aber auch eine individuelle Steuerung für einzelne Räume möglich.
Der Juryvorsitzende Prof. Schuster (TU Braunschweig) lobte den Lavespreis, der die Studierenden auffordere, über die tagtäglichen Entwurfsansätze hinaus zu denken und die Form aus dem Material zu entwickeln und nicht umgekehrt. Der konkrete Blick auf die detaillierte, nachhaltige Konstruktion hebe den Preis aus der Vielzahl ähnlicher Auszeichnungen hervor.
Weitere Informationen zum Lavespreis und alle Gewinner_innen auf der Webseite der Architektenkammer.
Bilder (v.li.): Perspektive und Grundriss 1. OG des Entwurfs „Meet&Greet“ von Boos und Hayungs.