Menschen

Schlaues Haus
21.03.2014
Richard-Balthasar von Busse ist der neue Geschäftsführer der Schlaues Haus gGmbh.

Richard-Balthasar von Busse ist der neue Geschäftsführer der Schlaues Haus gGmbh. Foto: Piet Meyer

Interview mit Richard-Balthasar von Busse

Herr von Busse, was motiviert Sie, sich als Geschäftsführer zu engagieren?
Hierfür gibt es eine Reihe von Gründen: Zunächst ist es die ansteckende Idee, die dem Schlauen Haus zugrunde liegt, nämlich eine Plattform in Form eines Hauses in zentraler Lage Oldenburgs zu unterstützen: Für den Transfer von Themen der universitären Forschung und Wissenschaft für alle Bürgerinnen und Bürger. An der Umsetzung und langfristigen Etablierung dieser Idee mitwirken zu können, halte ich für eine sehr reizvolle Aufgabe. Hinzu kommt ein besonderer Motivationsschub dadurch, dass die Geburt dieser Einrichtung bekanntlich nicht ganz reibungslos verlaufen ist, und ich freilich glaube, dass eine ganze Reihe von Möglichkeiten und Ideen realisierbar sein werden, um das Schlaue Haus mittelfristig zu einer Art Oldenburger Institution zu machen, zumal nach meinem Eindruck die Mehrheit in unserer Stadt schon heute dem Konzept, welches das Haus trägt, positiv gegenüber steht.

Was sind Ihre Aufgaben als Geschäftsführer?
Im Wesentlichen sind es drei Aufgaben, die sich in der Geschäftsführung konzentrieren: Zum einen die operative Leitung. Darunter ist das Tagesgeschäft zu verstehen, also gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortungsvoll sicher zu stellen, dass Veranstaltungen, Ausstellungen und so weiter planmäßig durchgeführt werden. Zum anderen fungiere ich sozusagen als Brücke zwischen den Hochschulen – also der Universität und der Jade Hochschule – und dem „Nutzer“ des Schlauen Hauses, das heißt, strategisch und konzeptionell zu denken und zu handeln mit dem Ziel festzulegen, welche Inhalte sich aus Wissenschaft und Forschung nutzbringend für die Menschen in welcher Form anbieten lassen. Zum Dritten – und da unterscheidet sich das Schlaue Haus nicht von anderen Gesellschaften – gehört dazu, dass die betriebswirtschaftliche Komponente beachtet wird, also das Verhältnis von Kosten und Ertrag in vertretbarer Ausgewogenheit liegt.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Bei den Plänen möchte ich in kurzfristige und längerfristige unterscheiden. Es ist kein Geheimnis, dass der nur kurze Zeit zurückliegende Umbau ein Kraftakt war. Die hieraus resultierenden Restmängel gilt es nun, möglichst rasch zu beseitigen. Gleichzeitig ist es wichtig, in den kommenden Monaten für die Weiterführung des bereits bestehenden attraktiven und abwechslungsreichen Programms zu sorgen. Generell richte ich ein besonderes Augenmerk auf die Erhöhung der Akzeptanz des Schlauen Hauses, mit anderen Worten: Ich möchte erreichen, dass bald alle Menschen in Oldenburg das Schlaue Haus kennen und schätzen. Um das zu erreichen, muss sowohl das Angebot neugierig machen, es muss also farbig und interessant sein, und der „Wohlfühlfaktor“ für die Besucher muss stimmen.

Was haben Sie vor Ihrer Tätigkeit als Geschäftsführer gemacht?
Zwar habe ich das übliche Rentenalter von 65 noch nicht ganz erreicht, jedoch liegt mein ei-gentliches über 30jähriges Berufsleben in der Finanzbranche hinter mir. Nach Banklehre und Jurastudium habe ich 25 Jahre bei der Dresdner Bank mit abwechselnden Einsatzorten im In- und Ausland gearbeitet, zuletzt war ich rund sechs Jahre in leitender Funktion bei der Bremer Landesbank tätig. Ich habe die tiefgreifenden Umstrukturierungen während der zurückliegenden rund 15 Jahre im Bankensektor hautnah miterlebt und vor allem dabei lernen müssen, in Situationen von drastischen innerbetrieblichen und von außen verordneten Veränderungen gleichzeitig die notwendige Ruhe und den Überblick zu behalten als auch sinnvolle zukunftsorientierte Ziele standhaft zu verfolgen.

Wir danken Ihnen für das Gespräch.