Menschen
Interview
02.06.2015
Interview mit Studiendekan Prof. Jens Peter Thiessen
Prof. Jens Peter Thiessen ist zum Studiendekan am Fachbereich Architektur in Oldenburg gewählt worden.
Herr Thiessen, warum engagieren Sie sich als Studiendekan?
Die Selbstverwaltung der Hochschule ist Segen und Fluch gleichermaßen. Segen, weil wir Fachbereiche selbstbestimmt arbeiten wollen und auch „müssen“, Fluch deshalb, weil oft Dinge gemacht werden müssen, die nichts mit meiner eigenen Profession zu tun haben. Aber die Autonomie und Qualität unserer Studiengänge (und des Fachbereiches) ist mir ausgesprochen wichtig; darum engagiere ich mich seit vielen Jahren für den Fachbereich, seit März nun als Studiendekan.
Was sehen Sie als Ihre Hauptaufgaben?
Ich verstehe den Studiendekan als so etwas wie den „Innenminister“ des Fachbereiches. Er organisiert und verantwortet die Lehre. In unserem, wie in allen Fachbereichen ist es die Planung der Veranstaltungen, Semester, Lehrenden, Räumen, Lehrinhalten, Evaluationen, Akkreditierungen, W-Besoldung, Stundenplänen, Haushalt u.v.m.
Die erste Hauptaufgabe sehe ich darin, das nötige Maß an Organisation einerseits und das richtige Maß an Kreativität andererseits zu finden – salopp gesagt, für das richtige Verhältnis von Disziplin zu Freiheit zu sorgen.
Ein Beispiel: Die Studienkommission hat inzwischen auch die Aufgabe, Finanzmittel zu verteilen und so den Wünschen der Studierenden und der Lehrenden gerecht zu werden. Diese Tätigkeit nimmt zeitlich nicht viel Raum, schafft aber große Gestaltungsspielräume. Es erfordert einige „Regeln“, die einzuhalten sind, denn die Mittel müssen gerecht und sinnvoll eingesetzt werden. Allerdings muss auch immer Luft (und Wille) für Spontanität und außergewöhnliche Projekte sein, die nicht in Regeln passen. Die Studienkommission mit dem vorsitzenden Studiendekan gestaltet damit unmittelbar und nachhaltig zum Wohle der Studierenden und deren Berufsausbildung.
Auf die zweite Hauptaufgabe zielt schon die nächste Frage:
Mit welchen Fragen können Studierende sich an Sie wenden? Wann und wie erreicht man Sie am besten?
In einem kleinen Fachbereich wie unserem ist das Verhältnis von Studierenden zu Lehrenden sehr persönlich. Gespräche gibt es überall – in der Mensa, dem Rechenzentrum, im 3D Labor, der Infothek, in Gremien, vor und nach Lehrveranstaltungen, auf Exkursionen oder manchmal im Zug nach Hause. Wer das Gespräch sucht, wird es immer finden. Richtige „Anfragen“ an den Studiendekan gibt es natürlich auch – die werden im Dekanat organisiert und durchgeführt.
Die Frage, womit sich die Studierenden an mich wenden können, stellt sich gar nicht. Die Anliegen kommen ungefiltert und unvorhersagbar. Ich sehe dann meine Aufgabe darin, z.B. Konflikte dadurch zu bearbeiten, dass ich die Beteiligten an einen Tisch bringe, mit ihnen Lösungen oder Ideen zu entwickeln oder einfach nur den richtigen Ansprechpartner für sie zu finden. Insofern finden sehr oft Gespräche statt, zu denen ich Einzelne oder Mehrere einlade, damit drohende Engpässe in der Lehre oder Probleme zwischen Studierenden und Lehrenden frühzeitig abgewendet werden können (was meistens auch recht demokratisch gelingt).
Jens Peter Thiessen hat bis 1990 Architektur an der Universität Hannover studiert, danach einige Jahre in London und Japan in Architekturbüros gearbeitet. Neben der selbstständigen Architektentätigkeit in Hannover war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Entwerfen und Gebäudelehre der Universität Hannover. Vor der Berufung für „Entwerfen und Angewandte Informatik“ 2003 an die Jade Hochschule, war er als Projektleiter für den deutschen Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig unter der Kuratorin Hilde Léon tätig.
Außerhalb der Hochschule engagiert er sich in Hannover als Kirchenvorsteher der Markuskirche (Kulturkirche) und für synagogale Musik (Villa Seligmann).
Herr Thiessen, warum engagieren Sie sich als Studiendekan?
Die Selbstverwaltung der Hochschule ist Segen und Fluch gleichermaßen. Segen, weil wir Fachbereiche selbstbestimmt arbeiten wollen und auch „müssen“, Fluch deshalb, weil oft Dinge gemacht werden müssen, die nichts mit meiner eigenen Profession zu tun haben. Aber die Autonomie und Qualität unserer Studiengänge (und des Fachbereiches) ist mir ausgesprochen wichtig; darum engagiere ich mich seit vielen Jahren für den Fachbereich, seit März nun als Studiendekan.
Was sehen Sie als Ihre Hauptaufgaben?
Ich verstehe den Studiendekan als so etwas wie den „Innenminister“ des Fachbereiches. Er organisiert und verantwortet die Lehre. In unserem, wie in allen Fachbereichen ist es die Planung der Veranstaltungen, Semester, Lehrenden, Räumen, Lehrinhalten, Evaluationen, Akkreditierungen, W-Besoldung, Stundenplänen, Haushalt u.v.m.
Die erste Hauptaufgabe sehe ich darin, das nötige Maß an Organisation einerseits und das richtige Maß an Kreativität andererseits zu finden – salopp gesagt, für das richtige Verhältnis von Disziplin zu Freiheit zu sorgen.
Ein Beispiel: Die Studienkommission hat inzwischen auch die Aufgabe, Finanzmittel zu verteilen und so den Wünschen der Studierenden und der Lehrenden gerecht zu werden. Diese Tätigkeit nimmt zeitlich nicht viel Raum, schafft aber große Gestaltungsspielräume. Es erfordert einige „Regeln“, die einzuhalten sind, denn die Mittel müssen gerecht und sinnvoll eingesetzt werden. Allerdings muss auch immer Luft (und Wille) für Spontanität und außergewöhnliche Projekte sein, die nicht in Regeln passen. Die Studienkommission mit dem vorsitzenden Studiendekan gestaltet damit unmittelbar und nachhaltig zum Wohle der Studierenden und deren Berufsausbildung.
Auf die zweite Hauptaufgabe zielt schon die nächste Frage:
Mit welchen Fragen können Studierende sich an Sie wenden? Wann und wie erreicht man Sie am besten?
In einem kleinen Fachbereich wie unserem ist das Verhältnis von Studierenden zu Lehrenden sehr persönlich. Gespräche gibt es überall – in der Mensa, dem Rechenzentrum, im 3D Labor, der Infothek, in Gremien, vor und nach Lehrveranstaltungen, auf Exkursionen oder manchmal im Zug nach Hause. Wer das Gespräch sucht, wird es immer finden. Richtige „Anfragen“ an den Studiendekan gibt es natürlich auch – die werden im Dekanat organisiert und durchgeführt.
Die Frage, womit sich die Studierenden an mich wenden können, stellt sich gar nicht. Die Anliegen kommen ungefiltert und unvorhersagbar. Ich sehe dann meine Aufgabe darin, z.B. Konflikte dadurch zu bearbeiten, dass ich die Beteiligten an einen Tisch bringe, mit ihnen Lösungen oder Ideen zu entwickeln oder einfach nur den richtigen Ansprechpartner für sie zu finden. Insofern finden sehr oft Gespräche statt, zu denen ich Einzelne oder Mehrere einlade, damit drohende Engpässe in der Lehre oder Probleme zwischen Studierenden und Lehrenden frühzeitig abgewendet werden können (was meistens auch recht demokratisch gelingt).
Jens Peter Thiessen hat bis 1990 Architektur an der Universität Hannover studiert, danach einige Jahre in London und Japan in Architekturbüros gearbeitet. Neben der selbstständigen Architektentätigkeit in Hannover war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Entwerfen und Gebäudelehre der Universität Hannover. Vor der Berufung für „Entwerfen und Angewandte Informatik“ 2003 an die Jade Hochschule, war er als Projektleiter für den deutschen Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig unter der Kuratorin Hilde Léon tätig.
Außerhalb der Hochschule engagiert er sich in Hannover als Kirchenvorsteher der Markuskirche (Kulturkirche) und für synagogale Musik (Villa Seligmann).