Menschen

Public Health
29.02.2016
Anja Diers, einst Krankenschwester und heute Studienkoordinatorin am Klinikum Oldenburg, hat sich für lebenslanges Lernen entschieden und soeben den Masterstudiengang  Public Health an der Jade Hochschule erfolgreich abgeschlossen.<span>Foto: zb</span>

(v.l.) Dr. rer. medic. Jörg Haasenritter, M.Sc.N., Philipps-Universität Marburg, Anja Diers, Studienkoordinatorin der Universitätsklinik für Anästhesiologie/ Intensivmedizin/ Notfallmedizin/ Schmerztherapie Klinikum Oldenburg gGmbH, Prof. Dr.-Ing. Frank Wallhoff, Leiter des Instituts für technische Assistenzsysteme Jade Hochschule, Prof. Dr. Andreas Weyland, D.E.A.A., Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie/ Intensivmedizin/ Notfallmedizin/ Schmerztherapie Klinikum Oldenburg gGmbH. Foto: Piet Meyer/Jade HS

Von der Krankenschwester zur Studienkoordinatorin

Oldenburg. Anja Diers strahlt. Soeben hat die gelernte Krankenschwester ihr berufsbegleitendes Master-Studium „Public Health“ an der Jade Hochschule erfolgreich abgeschlossen und blickt trotz der großen Anstrengung zufrieden auf die letzten zweieinhalb Jahre zurück. „Das Studium hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Ich würde es wieder machen“, sagt die 42-Jährige, die auf eine beeindruckende berufliche Laufbahn zurückblicken kann.

„Der fünf Semester umfassende berufsbegleitende Master-Weiterbildungsstudiengang Public Health befasst sich mit den körperlichen, geistigen, psychischen und sozialen Bedingungen von Gesundheit und Krankheit einer Gesellschaft. Es geht dabei um eine möglichst optimale gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung, weshalb interdisziplinär gearbeitet wird und Wissenschaften wie Medizin, Psychologie, Ökonomie, Epidemiologie, Sozial- und Politikwissenschaft, Rechtswissenschaften und Management einbezogen werden“, erläutert Prof. Dr. Frauke Koppelin, die den Studiengang maßgeblich konzipiert hat und leitet.

Anja Diers ist nach der Realschule Krankenschwester im Klinikum Oldenburg geworden und spürte schnell, es muss beruflich weitergehen. Bald machte sie eine Fachweiterbildung für Intensiv- und Anästhesiepflege, war danach in der Intensivmedizin  und schließlich der Aus-, Fort- und Weiterbildung tätig bevor sie sich 2010 für das sechssemestrige berufsbegleitende Bachelorstudium „Berufspädagogik für das Gesundheitswesen“ in Münster entschied.

Auch das absolvierte sie problemlos neben ihrer Arbeit, die sie auf 80 Prozent reduziert hatte. „Nach dem Studium war der Master-Studiengang an der Jade Hochschule der nächste logische Schritt“, erinnert sie sich. „Ich habe aktiv nach einem solchen Angebot gesucht und es vor der Haustür entdeckt“, erzählt sie. „Ich wollte mein Theoriewissen erweitern und als ich sah, dass die Versorgungsforschung im Mittelpunkt des Studiums stand, habe ich mich sofort entschieden."

Damals ahnte sie nicht, welche Tür sich ihr beruflich noch öffnen würde. Der Klinikdirektor  für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin sowie Schmerztherapie, Prof. Dr. Andreas Weyland, bot Anja Diers überraschend eine Stelle als Studienkoordinatorin an. „Es war natürlich ein tolles Angebot, das ich sofort angenommen habe, weil es hervorragend zu meinem Studium passte. Gleichzeitig war ich mir über die Doppelbelastung im Klaren. Aber mein Mann und meine Familie sagten mir sofort Unterstützung zu, die zu meinem Erfolg mit beigetragen hat. Wer arbeitet und parallel studiert und seinen Alltag ganz alleine organisieren muss, der kommt vermutlich schnell an seine Grenzen“, sagt sie.

Statistik und Epidemiologie habe sie geradezu aufgesogen und konnte das Wissen ständig während ihrer Arbeit im Klinikum anwenden. „Aber auch alle anderen Lehrinhalte waren nicht nur interessant sondern von hoher Qualität“, findet sie. „Die Dozenten waren hervorragend gewählt, das gesamte Studienkonzept durchdacht, der Unterricht  spannend, der Lernerfolg enorm und die Anforderungen anspruchsvoll. Ich musste viel lernen und habe mein Studium nach zahlreichen Klausuren, mündlichen Prüfungen und einer Masterarbeit in der Regelstudienzeit abgeschlossen.

“Inhaltlich unterstützt wurde sie aber auch von ihrem Chef und weiteren Kollegen. Er beantwortete nicht nur Fragen, die sich ihr auftaten, er zeigte auch großes Interesse an ihrer Masterarbeit, die sich mit auftretender Übelkeit nach Operationen bedingt durch Narkosemittel befasste. „Ich konnte auf umfassendes Datenmaterial zurückgreifen und am Ende flossen die Ergebnisse in unsere klinische Arbeit ein. Es haben also alle profitiert, was ich sehr gut gefunden habe.“

Die 42-Jährige würde den Studiengang grundsätzlich weiterempfehlen – vorausgesetzt man weiß, wohin der Weg gehen soll. Für sie war es die Forschung, für andere die Bereiche Personal oder Management. „Ich fühle mich bereichert, stehe heute woanders, verfüge über ein fundiertes Wissen, kann Inhalte viel besser einschätzen und meine Wissensbeschaffung ist professionell geworden. Ich bin auf die beruflichen Anforderungen sehr gut vorbereitet, fühle mich bereichert, nach der erfolgreichen Prüfung entspannt und bin stolz auf mich“, sagt sie abschließend.