International
29.11.2016
v.l. Prof. Dr. Christina Hans, Prof. Gor Aleksanyan, Andrea Menn M.A.. <span>Foto: Patrick Klapetz</span>

v.l. Prof. Dr. Christina Hans, Prof. Gor Aleksanyan, Andrea Menn M.A.. Foto: Patrick Klapetz

Armenischer Gastdozent bereichert den Fachbereich Wirtschaft

Mit fremdsprachigen Angeboten, internationalen Studierenden sowie weltweiten Partnerhochschulen präsentiert die Jade Hochschule ihre Internationalität. Der armenische Gastdozenten Prof. Gor Aleksanyan erweitert diese mit seinen englischsprachigen Fächern im Fachbereich Wirtschaft. Normalerweise bleiben die meisten Gastdozierenden rund zwei Wochen, Alesksanyan bleibt jedoch ein ganzes Semester. „Das ist eine luxuriöse Lage für unseren Fachbereich“, erzählt seine Ansprechpartnerin Prof. Dr. Christina Hans.

Jung und Ambitioniert

Aleksanyan ist zum dritten Mal in Wilhelmshaven. Zu Hause lehrt der 29-jährige Professor an der Yerevan State University, inmitten der armenischen Hauptstadt Jerewan. Im Sommer endete das Tempus-Projekt der Europäischen Kommission zur Lehrmodulentwicklung, an dem Aleksanyan beteiligt war. So kam er mit Andrea Menn M.A., der Leiterin des International Office (IO) der Jade Hochschule, in Kontakt. „Gor weckt bei den Studierenden das Interesse für seine Heimat Armenien, die vielen kaum bekannt ist“, erläutert Menn.

Umdenken in der Branche

Aleksanyan unterrichtet neben internationalem Tourismusmanagement auch CSR (Corporate Social Responsibility) und Nachhaltigkeit im Tourismus. Hier sollen vor allem die drei Hauptziele nachhaltig in Einklang miteinander gebracht werden, so Aleksanyan. Dazu gehören die ökonomischen Ziele, die dafür sorgen sollen, dass Einheimische faire Jobs in der Tourismusbranche erhalten und nicht nur zum Kellnern oder Saubermachen eingesetzt werden. Bei den sozial-kulturellen Zielen soll die jeweilige Kultur des Urlaubsziel gewahrt werden. Durch zunehmende Globalisierung und den Massentourismus geht die Einzigartigkeit einiger Urlaubsorte verloren.

Im ökologischen Kontext gesehen, müssen Hotelgewerbe und Tourist_innen zum Umdenken bewegt werden. Die Natur soll erhalten bleiben. De Facto: Nur das nötigste konsumieren und wer mehr nutzt, muss im Ausgleich mehr zahlen. Das Kontra-Argument, dass Reisen zum Privileg der Reichen wird, widerlegt Aleksanyan umgehend: „Es gibt zwei Hauptgründe für Tourismus. Der eine betrifft den kulturellen Hintergrund, der andere die Natur. Genau dazwischen muss die Wirtschaft greifen und zwar nachhaltig.“

Kooperative Zukunft

Eine Verlängerung des Lehrauftrages ist in Planung, was besonders Aleksanyan  freut. Die Möglichkeit, dass Jade Professor_innen an der Yerevan State University lehren, steht bereits zur Diskussion, laut Hans. Für sie sind die kulturellen Vorteile eines Austausches klar: „Wir bringen nicht nur neue kulturellen Ideen an unsere Hochschule, sondern liefern uns einen Spiegel zu unserer eigenen Kultur.“
„Ein solcher Austausch bringt Wissen mit, welches wir in unserem Lehrplan nicht abdecken“, ergänzt Menn. Die englischsprachigen Angebote sind nicht nur für die heimischen Studierenden wertvoll, sondern auch für interessierte aus dem Ausland.