Das Team der Biomedical Summerschool bei praktischen Übungen.Foto: Patrick Klapetz
Durch Biomedizin gesund altern
Wilhelmshaven. Die Gesellschaft altert zunehmend, deshalb ist gesundes Altern wichtig! Genau damit beschäftigt sich die neunzehnte "Biomedical Engineering Summer School" an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven. Die Veranstaltung wird von internationalen Studierenden und Gastdozenten aus ganz Europa besucht.
Alternde Gesellschaft
Während der Begrüßungspräsentation zeigte Prof. Dr.-Ing. Frank Wallhoff (Abteilung Technik und Gesundheit für Menschen) anschaulich, dass der demographische Wandel europaweit stattfindet. In Deutschland kommen momentan vier arbeitende Personen auf einen älteren, nicht mehr erwerbstätigen Menschen. "In Zukunft werden es nur noch zwei arbeitende Personen sein", sagt Wallhoff. Der Grund dafür sei die immer älter werdende Gesellschaft und die ihr gegenüberstehende niedrige Geburtenrate.
Die Veranstaltung ist in vier Bereiche (Lanes) unterteilt. In der Lane "Assisted Ambient Living Application" zeigt Wallhoff beispielsweise, wie ältere Menschen mit Hilfe von Robotern oder altersgerechten Smartphones "besser auf sich selbst Acht geben und Unterstützung erfahren können".
Entwicklung von Medizingeräten
Der Mechatronik-Experte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Legler leitet nicht nur die Summer School, sondern ist auch für die Lane „Basics of Medicial Devices" verantwortlich, die sich mit dem Design von Medizingeräten beschäftigt. Die Studierenden sollen sich mit der Frage beschäftigen, „wie ein Medizingerät funktionieren muss". Dabei soll die optimale Bedienung durch den Benutzer im Vordergrund stehen." Projektmanagement und Bildverarbeitung werden ebenfalls thematisiert.
Der Bereich "Medical Electronics and Nano Technology“ beschäftigt sich überwiegend mit Sensorik und der zur Signalauswertung erforderlichen Elektronik. Im praktischen Teil wird exemplarisch ein Blutdruckmessgerät aufgebaut.
Prothesen und Implantate
In der Sparte "Product Development and Biomechanics" wird zunächst der Aufbau des menschlichen Skeletts analysiert und anschließend werden Gang- und Sturzanalysen durchgeführt. Eine begleitende Simulation liefert nützliche Informationen für die Prothetik. Kompliziert wird es bei Implantaten: „Das Knochenmaterial hat ganz unterschiedliche Dichteeigenschaften. Wenn wir daran ein Implantat verankern wollen, müssen wir genau wissen, wie der Knochen aufgebaut ist", erklärt Legler.
Prof. Dr. Frank Wallhoff (li) und Prof. Dr. Jürgen Legler.Foto: Patrick Klapetz