Über hundert Ballons schwebten über Wilhelmshaven. Foto: Jade/HSPatrick Klapetz
Klingende Abschiedsparty
Wilhelmshaven. Tschüss, Ciao, Salam und Au Revoir hieß es am gestrigen Abend im Kling Klang. Nach vier Wochen endet auch für die diesjährigen Teilnehmer_innen aus 22 Nationen der Sommerdeutschkurs an der Jade Hochschule. Zum zwanzigsten Mal fand der Kurs nun statt und überraschte wieder einmal mit Lernerfolgen. „Ich habe das Gefühl, dass ich den Sommerdeutschkurs erst eröffnet habe und jetzt ist er schon wieder vorbei“, äußert sich die Leiterin des International Office
Andrea Menn während der feierlichen Zertifikatvergabe.
Exkursionen und viel Spaß
Auch wenn schon im Wort „Sommerdeutschkurs“ das Deutsch lernen enthalten ist, ging es nicht nur ums strenge Studieren von Vokabeln und Grammatik. Morgens haben die sieben Gruppen mit unterschiedlichen Sprachniveaus ihren Unterricht beschritten. Nachmittags dagegen wurden viele Freizeitaktivitäten unternommen, wie Museumsbesuche zur Weiterbildung, aber auch sozialübergreifende Veranstaltungen wie mittwochs am Pumpwerk, gemeinsame Kneipen- und Bartouren oder auch schwimmen und klettern gehen.
An den Wochenende fanden dann die größeren Exkursionen statt: Städtereisen nach Bremen und seiner, am Wasser gelegenen, kleinen Schwester Bremerhaven, aber auch Radtouren und Wattwanderungen waren dabei. Eine Nachtwanderung mit anschließendem Lagerfeuer stand ebenfalls auf dem Plan. Das Highlight war jedoch der Besuch im Heidepark. „Es war so lustig“, fand Aytaj aus Aserbaidschan, die hier ein Semester lang Tourismuswirtschaft studieren wird.
Ab in die Lüfte
Bevor es für die meisten nach Hause geht, wurde noch groß gefeiert. Nachdem der letzte Unterrichtstag mit Präsentationen über „Reisen früher und heute“, Fahrradwege in den verschiedenen Ländern und neu geknüpfte Freundschaften vorbei war und jeder zeremoniell sein Teilnahmezertifikat erhalten hatte, haben sich die Teilnehmer_innen vor dem Hauptgebäude eingefunden. Als letzte gemeinsame Aktion wurden rote Jade Hochschul-Luftballons mit kleinen, an einer Schnur befestigten, Grußkarten in die Lüfte gelassen. Über hundert Ballons – pro Kursteilnehmer_in einer – schwebten anschließend, dank dem freigegebenen Antrag bei der Deutschen Flugsicherung (DFS), über Wilhelmshaven.
Klingende Abschlussfeier
Am Abend wurde es dann feuchtfröhlich. Bei Getränken, heiteren Gesprächen und Abschlusspräsentationen wurde gefeiert und gelacht. Gabriel, der Lockenkopf aus Brasilen, der ein Freund der Selfie-Kultur ist, hat aus Bildern der vergangenen vier Wochen ein Abschlussvideo zusammengestellt. Er möchte Telekommunikations-Ingenieur werden und hat den Deutschkurs unter anderem gewählt, weil ihm jeder gesagt hat, „dass man beim Sommerdeutschkurs viele neue Freunde finden kann.“ Er gehörte zu denjenigen, die sich in einer gemischt kulturellen Gruppe wohlgefühlt haben – so auch die immer lachende Jingjing aus China, die schnell den deutschen Spitznamen Inge bekommen hat: „Ich mache den Kurs, weil ich mehr über Deutschland wissen möchte.“ Sie wird, genau wie ihre Freundin Jia rui (deutscher Name: Rita), nächstes Jahr zurück nach Deutschland kommen, um Bauingenieurewesen zu studieren.
Das Fazit
Viele der Gruppen waren doch eher einsprachig unterwegs, waren aber immer sehr offen gegenüber anderen. Auch diejenigen, die vorher weder Deutsch noch Englisch wirklich beherrschten, können sich heute etwas auf Deutsch unterhalten. So auch der Spanier Jesus: „Ich bin hier, um fließend Deutsch zu lernen und weil meine Mutter hier lebt.“
Neben der Videopräsentation wurde das Publikum musikalisch durch die Gruppe aus Ungarn unterhalten. Sie lösten mit ihrer Performance „Ich bin Ausländer, ich versteh kein Deutsch“ eine Polonaise aus. Auch Tarek aus Syrien hat dabei mitgemacht und ist froh, am den Kurs teilgenommen zu haben: „Man kann auch die Sprachen der Anderen lernen, wie chinesisch oder portugiesisch, und man kann so viele neue Freunde von überall auf der Welt kennen lernen.“