Studierende berichten
09.10.2018
Max, Nils und Bahar lernen gemeinsam in der Hochschulbibliothek.

(v.l.) Max, Nils und Bahar lernen gemeinsam in der Hochschulbibliothek. Foto: Jade HS/Bonnie Bartusch

Als einsamer Wolf zum Studienerfolg?

Werden auf einer öffentlichen Hochschul-Veranstaltung mehrere Reden gehalten, neigen wir Studierenden schon mal gerne dazu, geistig abzuschalten. Bei den Worten, die bei der Erstsemester-Begrüßung fielen, lohnte es sich jedoch hinzuhören: Für den Studienerfolg sei es essentiell, dass man sich darauf einlässt, in einer Gruppe zu studieren. Dem stimme ich absolut zu! Sowohl für den Lernerfolg und den Lernspaß ist es förderlich, sich mit Leuten zusammen zu tun, als auch in der Zeit die man nicht in Vorlesungen sitzt oder sich um Projekte kümmert. Egal ob in Lerngruppen, bei gemeinsamen Projekten, bei heißen politischen Diskussionen in WG-Küchen oder auf wilden Partys, wir profitieren von Bekanntschaften während des Studiums.

Gemeinschaft führt zu Produktivität

Morgens aufzustehen, sich unter die Dusche zu schleppen, in den Bus zu steigen und sich mental auf eine Vorlesung vorzubereiten, fällt viel leichter, wenn man sich auf einige seiner Kommilitonen freut, um den Tag mit ihnen zu verbringen. Sich als Gruppe durchs Studium zu schlagen macht vieles einfacher. Lerngruppen verhelfen vielen Studierenden dazu, erfolgreich Klausuren zu bestehen. Sich mit mehreren Leuten dem Stoff zu widmen lässt den Einzelnen nicht nur besser abschneiden, sondern kann auch für Lernspaß sorgen, der die Produktivität definitiv steigert. Kontakte zu knüpfen und in einer Gemeinschaft zu studieren verbessert also die Ergebnisse, die von den Studierenden erzielt werden.
Ist dies denn der einzige Faktor für einen Studienerfolg?

Das Lebensgefühl Studium zulassen

Laut der ZEIT Online glaubt ein knappes Drittel der Studierenden, das Studium biete immer weniger Freiraum zum Ausprobieren. Stattdessen solle bei vielen das Gefühl dominieren, nicht vom Soll der Drei- bis Fünfjahrespläne abweichen zu dürfen. Das heißt, die meisten Studierenden haben das Gefühl nur zu studieren, um ihren Lebenslauf zu schmücken und das Ganze in der Regelzeit beenden zu müssen, um einen schmackhaften Job an Land zu ziehen. Aber auch hier zählt: Der Weg ist das Ziel.

Das Studium mag eine anstrengende Zeit sein, in der zielorientiertes Denken und Handeln absolut notwendig sind. 15 Semester Germanistik studieren, um dann abzubrechen und Taxifahrer zu werden, das möchte niemand. Trotzdem ist es mit Sicherheit eine der freiesten und abwechslungsreichsten Phasen im Leben. Und das sollte jeder Studierende erkennen und annehmen. Um auch die Zeit neben Klausuren und Projektarbeiten genießen zu können, braucht es interessante Mitmenschen. Egal ob man zusammen Partys besucht, Spaziergänge unternimmt, gemütlich Kaffee trinkt, Playstation spielt oder Sport treibt, es ist eine Bereicherung für sein Studentenleben.

Natürlich ist es essentiell im Studium Fachwissen aufzunehmen und zu verinnerlichen,  um dieses später im Beruf anwenden zu können. Es ist aber mindestens genauso wichtig seine Persönlichkeit während der Zeit an einer Universität oder Hochschule weiter zu entwickeln. Und dies ist nur durch soziale Kontakte möglich. Wissen hilft in der Arbeitswelt. Freundschaften und Bekanntschaften prägen jemanden für den Rest seines Lebens.

Text: Nils Astrath, Student Medienwirtschaft und Journalismus