30 Jahre "internationales" Oldenburger Rohrleitungsforum

Oldenburg. Das Oldenburger Rohrleitungsforum steht in diesem Jahr im Zeichen eines Jubiläums. Und so wurde das 30. Oldenburger Rohrleitungsforum auch nicht wie üblich in den Räumen der Jade Hochschule eröffnet, sondern erstmals am Vorabend der Tagung im Festsaal des Oldenburger Schlosses. Die Veranstalter dieser traditionsreichen Fachtagung konnten gestern viele Gäste zu dem abwechslungsreichen Programm begrüßen. Unter ihnen natürlich auch der "Vater" des Rohrleitungsforums Prof. Joachim Lenz.

Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau (iro), Prof. Thomas Wegener, erinnerte in seiner Begrüßung an die Anfänge des Oldenburger Rohrleitungsforums, zu dem sich zehn Aussteller und knapp 100 Teilnehmer angemeldet hatten. Heute sind es über 350 Firmenpräsentationen und mehr als 3500 Teilnehmer, die regelmäßig nach Oldenburg kommen. Präsident der Jade Hochschule, Prof. Dr. Manfred Weisensee, verwies in seinem Grußwort auf die Bedeutung des Forums für die Entwicklung der Jade Hochschule, weil dadurch u.a. zahlreiche Praxiskontakte zustande kämen, und bedankte sich bei Wirtschaftsminister Olaf Lies für das Fachhochschulentwicklungsprogramm der niedersächsischen Landesregierung. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann betonte, dass die Oldenburger stolz darauf seien, dass diese Tagung in ihrer Stadt ausgerichtet würde.

Minister Lies gratulierte zum Jubiläum und betonte in seinem wirtschaftspolitischen Beitrag wie wichtig die enge Verzahnung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sei und wie hervorragend diese am Beispiel des Rohrleitungsforums umgesetzt werde. Lies: „Das Forum ist nicht mehr wegzudenken und es müsste eigentlich Internationales Oldenburger Rohrleitungsforum heißen“. Die Digitalisierung der Energiewende stehe im Fokus der Politik und somit hätte das Thema der Veranstaltung nicht aktueller gewählt sein können.

Prof. Dr. Werner Brinker sprach anschließend in seinem energiepolitischen Beitrag über die Zukunft der Energieversorgung in einer dezentralen digitalen Versorgungswirtschaft. Für die Festrede „Gedanken zum Klimawandel“ konnte der Dipl.-Meteorologe Uwe Wesp aus Frankfurt, ehemaliger Wetterexperte für das ZDF, gewonnen werden.

Und wer meint, dass dem Forum so langsam die Themen ausgehen, der sieht sich getäuscht: „Dumme“ Rohre – „Intelligente“ Netze lautet diesmal das nur auf den ersten Blick provokante Motto eines Branchentreffs, der sich seinen Kultstatus beileibe nicht nur mit dem „Ollnburger Gröönkohlabend“ erarbeitet hat, der den ersten Veranstaltungstag traditionell beschließt.

Bis zum letzten Quadratzentimeter ausgenutzte Ausstellungsflächen, mit Besuchern geradezu überfüllte Vortragssäle und Fachhochschulflure – das sind die Indizien, die nur annäherungsweise deutlich machen, was da an zwei Tagen im Februar in Oldenburg Jahr für Jahr passiert. Alle wollen hin, jeder dabei sein; und wer nicht kommen kann, ist zu Recht enttäuscht, denn die Neuerungen der Technik, aber auch die permanent steigenden Anforderungen an Leitungsnetze machen die Tagung für den Wissens- und Technologietransfer geradezu unentbehrlich.

Das gilt auch für die Jubiläumsveranstaltung, auf der insbesondere über Modelle, Simulation und Steuerung von Infrastrukturen diskutiert werden soll. „Rohrleitungsnetze sollen domänenübergreifend funktionieren sowie situationsbedingt möglichst flexibel zu steuern sein, und von Rohrleitungsnetzen werden zunehmend intelligente Eigenschaften verlangt“, erläutert Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau, Geschäftsführer der iro GmbH Oldenburg und Vizepräsident der Jade Hochschule.

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