vielfältig
20.06.2017
Engagieren sich für Barrierefreiheit an der Jade Hochschule (v.li.): vorne: Kader Yenirce, Studentin, Wiebke Hendeß, Behindertenberatung Studentenwerk Oldenburg, Anja Schütte, Beauftragte; mitte: Holger Ziera, Arbeitssicherheit, Hans-Jürgen Immerthal, Beauftragter, Ralf Tiemeyer, Investitionsmanagement, Berit Müller, Projektbetreuung, Sabine Geruschke, Stellv. Schwerbehindertenvertretunq; hinten: Markus Wortmann, HVP und Klaus Damm, Schwerbehindertenvertretung. <span>Foto. Piet Meyer/Jade HS</span>

Engagieren sich für Barrierefreiheit an der Jade Hochschule (v.li.): vorne: Kader Yenirce, Studentin, Wiebke Hendeß, Behindertenberatung Studentenwerk Oldenburg, Anja Schütte, Beauftragte; mitte: Holger Ziera, Arbeitssicherheit, Hans-Jürgen Immerthal, Beauftragter, Ralf Tiemeyer, Investitionsmanagement, Berit Müller, Projektbetreuung, Sabine Geruschke, Stellv. Schwerbehindertenvertretunq; hinten: Markus Wortmann, HVP und Klaus Damm, Schwerbehindertenvertretung. Foto. Piet Meyer/Jade HS

Arbeitsgemeinschaft bringt Barrierefreiheit an der Jade HS voran

Die Jade Hochschule ist noch nicht vollständig barrierefrei - aber auf einem guten Wege, die Zugänglichkeit insbesondere zu Bauwerken und Informationsangeboten möglichst einfach und bedarfsorientiert zu gestalten. Im Oktober vergangenen Jahres hat Markus Wortmann, hauptberuflicher Vizepräsident, eine offizielle Arbeitsgruppe (AG) zum Thema „Barrierefreiheit“ ins Leben gerufen. Studierende, die Schwerbehindertenvertreter_innen und Beauftragten für behinderte und chronisch kranke Studierende der Hochschule und des Studentenwerks Oldenburg, Mitglieder des Personalrats und Betroffene erarbeiten seitdem Vorschläge, wie die Barrierefreiheit an der Jade Hochschule verbessert werden kann. Interessierte sind herzlich eingeladen mitzuarbeiten.

Leitkodex: „Aus Vielfalt fürs Leben lernen“

In Anlehnung an das Leitbild der Jade Hochschule entwickelte die AG zunächst einen Leitkodex: „Aus Vielfalt fürs Leben lernen“. Die beiden Jade Werte „vielfältig“ und „zugewandt“ stehen dabei an zentraler Stelle: „An der Jade Hochschule verstehen wir Vielfalt als eine Bereicherung im Leben und Arbeiten“, erklärt Berit Müller, die die Arbeitsgemeinschaft betreut. „Wir möchten anderen Menschen zugewandt, achtsam und offen begegnen. Diese Werte im täglichen Miteinander zu leben und immer wieder auf sie hinzuweisen, ist auch ein Ziel unserer Arbeitsgruppe.“

Internetpräsenz: jade-hs.de/barrierefreiheit

Die AG erarbeitet derzeit eine eigene Internetpräsenz, die Informationen zu dem Thema Bar-rierefreiheit an der Jade Hochschule bündelt. Dort bekommen alle Angehörigen der Jade Hochschule die Gelegenheit, sich zu informieren, aber auch auf Missstände hinzuweisen und Verbesserungsvorschläge zu machen: jade-hs.de/barrierefreiheit. Alle Ansprechpartner_innen sind ebenfalls dort zu finden.

Nachteilsausgleich für Studierende und Beschäftigte

Ein weiteres Thema, mit dem sich die AG Barrierefreiheit aktuell beschäftigt, ist der Nachteilsausgleich für Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten. Ein Recht auf Nachteilsausgleich ergibt sich aus dem Gleichheitsgrundsatz, dem Diskriminierungsverbot und dem Sozialstaatsprinzip des Grundgesetzes. Ein Beispiel: „Viele Studierende können die Leistungsnachweise beeinträchtigungsbedingt nicht in der vorgegebenen Weise oder im vorgesehenen Zeitrahmen erbringen. Sie brauchen zeitlich und formal modifizierte Bedingungen“, erklärt Müller. Die existierenden individuellen Unterstützungsmöglichkeiten seien vielen gar nicht bekannt. Um auf diese Angebote aufmerksam zu machen, könnten Lehrende beispielweise zu Beginn einer Vorlesung auf die Angebote hinweisen.
Welche Möglichkeiten für Beschäftigte bestehen, wie die UN-Behindertenrechtskonvention in Niedersachsen im Sinne des Wissenschaftsministeriums konkret umgesetzt werden kann, wird ebenfalls diskutiert.

Zugänglichkeit von Gebäuden

Nicht alle Gebäude der Jade Hochschule sind schon jetzt einfach und für alle zugänglich. Das soll sich nach und nach ändern. „Bei allen Baumaßnahmen an der Jade Hochschule wird Barrierefreiheit mitgedacht“, sagt Wortmann. Wer einen akuten Handlungsbedarf feststellt, könne sich an die AG wenden.
Wo sich schon barrierefreie Zugänge zu den Gebäuden und auch wo sich behindertengerechte Toiletten befinden, hat die AG in Gebäudeplänen vermerkt, die ebenfalls auf der Internetseite zu finden sind.

Barriere Dunkelheit

In Zusammenarbeit mit dem Vertrauensrat und dem Gebäudemanagement der Jade Hochschule fanden zudem an einzelnen Studienorten Begehungen statt um mögliche Gefahrenpotentiale für Frauen aufgrund von fehlender Beleuchtung in der dunklen Jahreszeit auf dem Campus zu erfassen. „Auch hier spreche ich von Barrierefreiheit, wenn sich Frauen zu bestimmten Zeiten an bestimmte Orte nicht trauen, weil es dort dunkel ist“, erklärt Markus Wortmann.