Campus on tour
08.06.2016

Bauleiter mit Studierenden

BIM-Exkursion von Ingolstadt über Sengenthal bis Frankfurt

Anm. d. Red.: In der neuen Kategorie „Campus on Tour“ werden Exkursionsberichte von Hochschulangehörigen ohne redaktionelle Bearbeitung durch Presse und Kommunikation veröffentlicht.

Sonntag, 24.4.2016, Anreisetag

Am 24. April 2016 sind wir um 10 Uhr in Oldenburg mit dem Bus in Richtung Würzburg gestartet. Es stand eine sechstägige Exkursion, mit den Stationen Würzburg, Ingolstadt, Sengenthal und Frankfurt an. Nach siebenstündiger Fahrt haben wir Würzburg nachmittags erreicht. Dort hatten wir eine halbe Stunde Zeit, um unsere Zimmer in der Jugendherberge zu beziehen. Im Anschluss sind wir auf die Marienfestung gewandert, um den herrlichen Ausblick über die ganze Stadt genießen zu können. Die baulichen Besonderheiten erläuterte Franz, der auch die strategische Lage dieser Festung hervorhob.
Leider zog ein Unwetter auf und wir konnten nur sehr kurz an dem wunderschönen Ausblick festhalten. Danach mussten wir uns zügig aufmachen, um einigermaßen trockenen Fußes unsere Jugendherberge wieder zu erreichen. Nachdem wir in der Jugendherberge ankamen ging es dann auch direkt weiter, wir gingen zu Fuß über die alte Mainbrücke zu einem fränkischen Restaurant namens „Alte Mainmühle“. Das Restaurant liegt direkt an der alten Mainbrücke und bot einen hervorragenden Blick auf den Main. Das fränkische Essen hat uns allen sehr gut geschmeckt und auch die Inneneinrichtung sah sehr edel aus. In geselliger Runde, an einem langen Tisch ließen wir den ersten Abend ausklingen.

Montag, 25.4.2016, Fahrt nach Ingolstadt

Am Montag fuhren wir dann um 9:00 Uhr von Würzburg mit unserem Bus, gesteuert von Jürgen, durch die schöne fränkische Landschaft nach Bayern. Gegen Mittag sind wir in Ingolstadt angekommen, wo wir erst einmal in der Jugendherberge abstiegen, die in einem alten Festungsgemäuer am Rande der Innenstadt liegt. Dann hatten wir noch Zeit, einen Spaziergang durch die schöne Altstadt von Ingolstadt zu unternehmen, bevor wir dann mit dem Bus zur „Audi-City“ fuhren. Nachdem der Bus abgestellt war, ging es auf das Gelände der Firma Audi, die aus der Firmengruppe Auto-Union entstanden ist. Die Auto-Union war ein Zusammenschluss von vier eigenständigen Automobilfirmen, und zwar von Audi, DKW, Horch und Wanderer. Die Marken Wanderer und Horch sind nach dem Krieg nicht mehr fortgeführt worden. Nach 1945 gab es nur noch die Marke DKW, deren letztes Modell (siehe Bild unten) DKW F 102 in den 60er Jahren baugleich mit dem ersten Nachkriegs-Audi war, der im Unterschied zum DKW, einen 2-Takter-Motor hatte, einen 4-Zylinder Motor bekam.
Mit dem Bau der neuen Halle B ist die Erweiterung des Audi Logistikzentrums im Entstehen. Diese wird planmäßig auf einem Teil des vorhandenen Parkplatzes, gegenüber dem Tor 10, errichtet. Die Bauweise der zuvor errichteten Halle T, die sich ebenfalls auf dem Audi Gelände befindet, erwies sich als beispielhaft platzsparend. Halle B wird sich, wie auch Halle T, über zwei Etagen erstrecken und über eine Nutzfläche von circa 30.000 Quadratmeter verfügen. Zur leichteren Beförderung der Waren ist der Einbau zweier Lastkraftwagenaufzüge geplant. Ebenfalls zur Beförderung dient eine Transportbrücke, die die Halle B und die Fertigungshalle miteinander verbindet.
Die Architekten und die Fachingenieure TGA ist das Büro pbb GmbH aus Ingolstadt. Das für die Fertigstellung beauftragte Unternehmen, Klebl GmbH, lieferte die für den Bau benötigten Fertigteile. Dieses ist seit 1890 ein Familienunternehmen und sowohl im Bau, im Handel, als auch in der Fertigung von konstruktiven Fertigteilen tätig. Als ein großer Baupartner in Deutschland ist die Klebl GmbH in der Lage, witterungsunabhängig auf zusammen rund 100.000 Quadratmeter Hallenfläche bis zu 50 Meter lange Fertigteile aus Stahl- und Spannbeton herzustellen.
Als eine neue Planungsmethode, unter welchem Thema auch die Exkursion stattfand, wurde uns die BIM-Methode vorgestellt. Die Präsentation darüber erfolgte durch das Architekten- und Ingenieurbüro pbb GmbH. Hier wurden wir zu einer kleinen Brotzeit eingeladen.

Montagabend, 25.4.2016: Besuch der Baurecht Dr. Nüsslein, Sättler & Partner Ingolstadt
Am Montagabend waren wir zu Gast bei der Anwaltskanzlei Dr. Nüsslein, Sättler & Partner. Den Kontakt erhielten wir durch Herrn Professor Dr. Fischer, der mit Dr. Nüsslein und seiner Frau eine lange Freundschaft pflegt. Vor Ort wurden wir überaus gastfreundlich mit bayrischen Leckereien in Empfang genommen. In der Anwaltskanzlei Dr. Nüsslein, Sättler & Partner arbeiten derzeit 18 engagierte Rechtsanwälte unter der Leitung von Frau Nüssleins. Die Kanzlei gehört zu den größten Bau- und Architektenrechtskanzleien in Ingolstadt und Umgebung.
Der bayrische Empfang bestand aus Brezeln, Weißwurst, Käse und Weißbier. Das Weißbier wurde freundlicherweise von einem Klienten der Kanzlei aus Erdingen zur Verfügung gestellt. Am späteren Abend lockerte die Atmosphäre auf und es entstanden unter anderem sehr fachbezogene und interessante Gespräche zwischen Anwälten und Studenten. Es konnten viele Fragen gestellt werden, die von Dr. Nüsslein und seine Frau mit Freude beantworteten wurden. Zum Abschluss des Abends stand die von Herrn Professor Dr. Fischer und seiner Geheimwaffe Franz Müller geplante Fragerunde über das Thema BIM (Building Information Modeling) und wie BIM sich auf das Baurecht auswirkt auf der Tagesordnung. Diese wurde nur teilweise umgesetzt, da die private Atmosphäre viele andere interessante Fragen aufwarf. Trotz allem konnten sich einige dazu durch ringen BIM-Fragen zu stellen. Diese konnten von Seiten der Kanzlei leider nur mäßig beantwortet werden, da diese neue Planungsmethode bisher noch keinen Anklang in den Baurechtskanzleien fand und die Baujuristen sich mit dem Thema noch nicht intersiv auseinander gesetzt haben. Der Abend bleibt allen Studenten in guter Erinnerung, da wir überaus gastfreundlich und nett in Ingolstadt empfangen wurden.

Dienstag, 26.4.2016 vormittags: BIM beim Bauunternehmen Max Bögl

Am Dienstag, den 26.05.2016, begaben wir uns nach Sengenthal. Dort besuchten wir den Hauptstandort des Bauunternehmens Max Bögl. Vor Ort wurden wir sehr herzlich von Herrn Vorkauf, Herrn Kropp und Herrn Engelmaier begrüßt. Zunächst wurde im Rahmen einer Präsentation ein Überblick über das Unternehmen gegeben. 1929 wurde es von Max Bögl gegründet und wird mittlerweile in der 3. Generation fortgeführt. Sie sind tätig in den Bereichen Infrastruktur, Hochbau mit Asphalt, Beton und Stahl sowie in dem Bereich Bauservice. Dies verteilt sich auf insgesamt 18 Standorten in Deutschland. Darunter zählen u.a. 8 Fertigteilwerke. Das Unternehmen legt besonderen Wert auf Innovationen, wodurch neue Technologien entwickelt bzw. fortgeführt werden, wie zum Beispiel den Modul-Bau, Windkraft in Form eines sog. Hybridturms, Textilbeton, Schienenfertigteile für einen neuen Transrapid und Energiegewinnungssysteme in Form eines Naturstromspeichers. Zudem beteiligt es sich an anderen Unternehmen wie Moderndrive.
Vertieft wurde in dem Vortrag dann das Thema BIM – Building Information Modeling. Dazu informierten uns Herr Kropp und Herr Engelmaier, wie die Firma Max Bögl das Thema BIM angeht und schon in eigenen Projekten die Ideen in die Praxis umsetzt. Dabei werden Praxiserfahrungen zum Thema BIM gesammelt, die für die Weiterentwicklung entscheidend sind. Bei der Firma Max Bögl ist hierfür bereits eine umfassende IT Infrastruktur eingerichtet worden. Dazu zählen ein Dokumentenmanagementsystem, CAD-Software, Kalkulationssoftware, ERP-Software, Termin- und Projektplanungssoftware, Bautagebuchsoftware und entsprechende Programme für die Anwender. So ist es schon heute möglich, dass der Bauleiter vor Ort mit seinem Tablet auf sämtliche Pläne, Termine, Kalkulationen und Bauteilinfos zugreifen kann. So kann auch direkt auf dem Tablet ein Statusbericht erstellt werden oder gegebenenfalls ein Bild oder eine Notiz an das Modell angehängt werden wenn ein Mangel vorliegt. Durch den entsprechenden Workflow gelangt die Aufgabe dann zur zuständigen Person. Hiermit lässt sich die Qualitätssicherung sicherstellen und die anfallenden Aufgaben übersichtlich darstellen und sehr schnell und effizient koordinieren. Beispiele für die erfolgreiche Anwendung dieser Techniken liegen derzeit zum Beispiel bei Windkraftanlagen, einer Brücke in Finnland, Planung von Schwellen auf Bahnstrecken, Parkhäusern, Hallen, Autobahnbau und Bürogebäuden.
Bei der Firma Max Bögl wurde vor kurzem zusätzlich noch damit begonnen, ein System zur Ausmessung anzudocken. Es wird an bestehenden Gebäuden oder Böden Festpunkte erstellt und eingemessen. Diese werden dann von Anfang an mit in das 3D Modell integriert und ermöglichen dann beim Bau das genaue Einmessen von zum Beispiel Wänden. Dabei wird eine Genauigkeit von rund 2 mm erreicht und ermöglicht so die Verwendung auf fast jeder Baustelle. Das ganze ist ebenfalls mit dem Server verbunden und aktualisiert sich bei Änderungen selbst bzw. überträgt neu aufgenommene Vermessungspunkt in das 3D Modell.
Im Anschluss der Vorträge wurden wir dann zu einer Rundtour über das Firmengelände eingeladen. Ausgestattet mit Helmen und Sicherheitswesten besichtigten wir die werkseigene Halle für Stahlbau und das Betonfertigteilwerk für die Windkraftanlagen, welche als Besonderheit mit einer Betonfestigkeitsklasse C 100 und mit beheizter Schaltechnik arbeitet. Anschließend fuhren wir mit dem Bus an einer im Bau befindlichen Teststrecke für einen weiterentwickelten Transrapid vorbei und schauten uns zum Abschluss das ebenfalls im Bau befindliche neue Parkhaus auf dem Firmengelände an. Bei diesem Bau wurde das neue Vermessungssystem angewandt, worauf noch einmal eingegangen wurde.
Alles in Allem hat das Unternehmen Max Bögl das Thema BIM aus einem für uns neuen Blickwinkel veranschaulicht und uns konkrete Visionen präsentiert, die so in der Praxis auch schon teilweise umgesetzt werden können. Wir bedanken und ganz herzlich bei den Referenten für diesen tollen Einblick.

Dienstag, 26.4.2016 nachmittags: BIM beim Pilotprojekt BIMID Pionierkaserne Ingolstadt

Der Dritte Tag der Exkursion führte uns am Nachmittag nach dem Besuch bei Max Bögl wieder zurück nach Ingolstadt. In unmittelbarer Nähe zur Saturn Arena und gegenüber des Oldtimer Museums entsteht ein Office Center, auch genannt: Pionierkaserne Ingolstadt. Dieses Bauvorhaben wird als Referenzobjekt innerhalb des BIMiD Forschungsvorhabens zur Entwicklung von intelligentem, konsistentem und verlustfreiem Aufbau und Austausch von Gebäudeinformationen realisiert. Das Gebäude befindet sich auf einem 5000 m3 großen Grundstück. Das Office Center selbst bietet insgesamt 7300 m2 Laden- und Bürofläche auf 4 Etagen und eine Tiefgarage mit 100 Stellplätzen. Der Eingang besteht aus einem Lichthof. Das besondere hieran ist die große Spannweite von 16 m. Um diese zu überbrücken, wurden Stahlträger verwendet und eine Stahlbetondecke mit einer Dicke von 24cm. Der Bau selbst zeichnet sich durch eine Vielfalt von Baustoffkombinationen aus. Der Keller wurde aus Ortbeton erstellt und die anderen Stockwerke aus Stahlbetonfertigteilen im Verbund mit Stahlträgern unter Deckenteilen. Das Penthouse auf dem Dach wird als Holzkonstruktion erstellt. Für die Realisierung wurde das Architekten- und Ingenieurbüro pbb und zur Ausführung die Baufirma KLEBL GmbH beauftragt. Fertiggestellt werden soll das Gebäude Anfang 2017. Hierzu arbeiten unter anderem die mit dem Rohbau beauftragte Baufirma KLEBL GmbH und der Stahlbauer in einem Zweischichtbetrieb, um sich nicht gegenseitig zu behindern.
Im Anschluss an die Baustellenführung stellten die Projektbeteiligten im Oldtimer Museum das Thema BIM vor und erläuterten die Umsetzung anhand des Bauvorhabens Pionierkaserne. Zuerst erklärte Peter Nissen vom Fraunhofer Institut der Bauallianzen die Ziele des Forschungsvorhabens BIMiD und des Referenzobjektes. Es geht dabei vor allem darum, die theoretischen Ansätze von BIM in die Praxis umzusetzen.
Danach berichtete Dipl. Ing. Franz Madl, Geschäftsführer des Planungsbüros pbb und selbst Beteiligter der Investorengesellschaft, von den Problemen bei der Einführung von BIM. Seiner Meinung nach gibt es noch viele Schnittstellenprobleme zwischen den einzelnen Programmen der Planungsbeteiligten und ein großes Entwicklungspotential durch die Softwarehersteller. Aus Sicht des Bauausführenden referierte Bernhard Heilmeier von der KLEBL GmbH über BIM. Er betonte, dass zur Realisierung der Ziele von BIM vor allem eine offene, kommunikative, kooperative und ehrliche Zusammenarbeit zwischen allen am Bauvorhaben Beteiligten nötig ist. Nachdem es schon im Oldtimer einen kleinen Snack gab, rundeten wir den Tag mit einem gemeinsamen Essen im Castello ab, zu dem uns auch Herr Dipl. Ing. Franz Madl sowie die freundlichen Gastgeber vom Vortag, Dr. Hans Nüsslein und seine Frau Ingrid, begleiteten.
An der Besichtigung der Baustelle des "OfficeCenter Pionierkaserne" am 26. April 2016 in Ingolstadt und an dem anschließenden kleinen Vortragsprogramm nahm auch eine Studentengruppe der Jade Hochschule teil. Der BIMiD-Projektpartner aus Oldenburg wird die Erfahrungen beim Förderprojekt BIMiD bei der zukünftigen Erweiterung ihres Lehrangebots einfließen lassen.
Ziel der vom Generalplaner pbb Architekten Ingenieure organisierten Veranstaltung war es, dem interessierten Publikum vor Ort über die Rohbauarbeiten und die nächsten anstehenden Schritte zu informieren, beispielsweise über die Fassadenplanung.
Nach der Baustellenbesichtigung gab es rund um ein kleines Vortragsprogramm Gelegenheit, das Thema BIM (Building Information Modeling) zu vertiefen.

Mittwoch, 27.April 2016

Als wir in Frankfurt eintrafen, stand zunächst der Besuch der Europäische Zentralbank auf dem Programm, die wir jedoch nur von aussen besichtigen konnten. So sind wir direkt zum Hostel gefahren und anschließend mit den Regionalzügen zum „Sqaire“, dem größten Bürogebäude Europas. Die Abmessungen des Gebäudes sind 660 m Länge, 65m Breite und 45 m Höhe ( neun Etagen) und wurde innerhalb von 4 Jahren von 2007 bis 2011 erbaut. Es wurde auf einem vorhandenen ICE-Bahnhof zwischen zwei Autobahnen bei laufendem Betrieb erbaut. Neben dem ICE-Bahnhof, dem Flughafen und den Autobahnen befindet sich in der Nähe ein 2500 Stellplätze umfassendes Parkhaus, das mit „the Squaire“ über eine Seilbahn verbunden ist. Mit seiner Vielzahl an Mietern hat das Gebäude sogar seine eigene Postleitzahl. Man findet von Hotels, über Restaurants, Ärzten, Friseuren, Büros und eine Kinderkrippe alles, was das Herz begehrt. Wohlgemerkt hat das imposante Bauwerk seinen Namen aus der Zusammensetzung der Wörter square = Platz und air = Luft, was sich in den großen, hellen überdachten Freiflächen und der Nähe zum Flughafen widerspiegelt. Nachdem wir diesen außergewöhnlichen Gebäudekomplex begutachtet haben, sind wir hungrig zum im Sqaire gelegenen japanische Restaurant Jing Jing gegangen und genossen die asiatische Küche. Den restlichen Tag ließen wir individuell ausklingen, die einen in den Bars Frankfurts, die anderen gemütlich im Hostel.

Donnerstag, 28.April 2016: vormittags
Am Donnerstag, den 28.04.2016 sind wir mit der gesamten Gruppe zuerst zum Main Tower in Frankfurt gegangen. Der Main Tower hat eine Höhe von 200 Metern und gehört zu den Wolkenkratzern Frankfurts. Wir hatten vor auf die Aufsichtsplattform des Gebäudes hochzufahren und somit die Stadt zu besichtigen. Als wir im Gebäude ankamen sagte man uns, dass die Aufsichtsplattform aufgrund von Wartungsarbeiten geschlossen sei.
Wir sind dann durch Frankfurt gegangen und haben interessante Gebäude begesucht und von außen begutachtet.
Unser Spaziergang führte uns an der Frankfurter Börse vorbei. Das Gebäude der Börse ist fast 500 Jahre alt und mit vielen Verzierungen aus früheren Zeiten erbaut worden.
Weiter ging es zur Paulskirche, wo im Jahre 1848 die erste Deutsche Nationalversammlung statt fand. Von dort ging es zum Frankfurter Rathaus, dem „Römer“. Während einige einen Rundgang durch den Altstadtkern und die Einkaufsstraßen von Frankfurt machten, besuchten andere das Deutsche Architekturmuseum. Hier finden sich Modelle von Gebäuden beginnend mit der Steinzeit bis zur heutigen Zeit. Eine Sonderausstellung war dem für Frankfurt sehr bedeutenden Architekten Kramer gewidmet.
Nach dem Rundgang sind wir in kleinen Gruppen durch die Stadt gewandert und haben uns das Leben dort angeguckt.

Donnerstag, 28.April 2016: nachmittags
Am 28.04.2016 hat sich die Gruppe der BIM-Exkursion um Professor Dr. Fischer von der Jade Hochschule Oldenburg, mit dem Geschäftsführer von der Beratungsfirma BIM Welt in Frankfurt am Main getroffen. Auf Grund der zahlreichen Eindrücke, die sich die Studenten bereits im Laufe der Woche rund um das Thema BIM verschaffen konnten, fiel der Einstieg in den Vortrag von Götz Heinemann, Chefredakteur der Zeitschrift BIM Berater und Geschäftsführer der soeben erwähnten Beratungsfirma BIM Welt, wesentlich leichter. Herr Heinemann war so freundlich sich die Zeit für uns zu nehmen um allgemeine wie auch zum Teil sehr detaillierte Informationen zum Thema BIM zu erläutern.
Nach einer Einführung in die Grundprinzipien von BIM und dessen Begriffen kam dann der Kooperationspartner von Herrn Götz Heinemann, der Architekt Dipl.-Ing. Traxler, hinzu. Es fand dann eine offene Frage- und Antwortrunde zum Thema BIM statt. Die beiden Experten, Herr Götz Heinemann und Herr Dipl.-Ing. Traxler gaben auch unumwunden zu, dass die BIM-Methode in sich noch nicht ausgereift ist. Es besteht hier noch ein großes Bearbeitungs- und Beratungspotential. Ein weiteres Problem ist auch die Speicherkapazität, die es noch nicht ermöglicht, auch die 3D-BIM-Modelle in der Qualität einer Ausführungsplanung herzustellen. Herr Dipl.-Ing.Traxler hob jedoch hervor, dass für Architekturbüros BIM eine große Chance ist in Bezug auf  Akquisition. Wer BIM weitgehend beherrscht, hat, so der Architekt Dipl.-Ing. Traxler, erhebliche Wettbewerbsvorteile und kommt so eher an Aufträge. Das Unternehmen weist als Beratungsfirma Kompetenzen in allen Bereichen der Bauprozesse auf, die mit der Planungsmethode Building Information Modeling optimiert werden können. Ziel der Beratungsfirma BIM Welt ist es den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie, von den ersten Gedanken (Raum- und Funktionsprogramm) über die Planung und Nutzung bis zum Abriss, modellbasierend zu planen und zu steuern. Als Basis hierbei sollen die 3D-Modelle mit der Spezifikation des aktuell gültigen IFC-Standards dienen. Dieser Standard als leitender Bestandteil der so wichtigen Behebung der Schnittstellenproblematik. Durch die Hilfe der eigens entwickelten zentralen Attribut-Datenbank wird ein kontrollierter und dokumentierter Datenaustausch der verschiedenen Applikationen der am Bau beteiligten Parteien sichergestellt. Bauherr, Planer, und ausführende Gewerke, mit Zugang zur BIM-Welt-Datenbank, greifen so auf eine gemeinsame Basis aller notwendigen und beschreibenden Parameter zu. Diese zentrale Datenhaltung ist die Grundlage für echtes Controlling über alle Prozesse und damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg, das visionäre Ziel „Lean Construction“ in der Bauindustrie zu etablieren.
Die Studenten haben am Ende der Exkursion mit Götz Heinemann und Dipl. Ing. Traxler zwei Experten zur Verfügung gehabt, die alle Fragen und Ungereimtheiten, die im Laufe der Woche entstanden sind, weitestgehend beantworten konnten. Dabei betonte Herr Heinemann immer wieder, dass BIM für die Zukunft unabdingbar sei, aber es jedoch für die Bewältigung der momentan herrschenden Problematik wie z.B. einheitliche Regelungen für die Durchführung eines BIM Projektes oder eine funktionierende IT-Landschaft, keine Universallösungen vorhanden sind. BIM wird von Unternehmen zu Unternehmen anders interpretiert und eingesetzt, sodass BIM auch individuell und passend auf die bestehende Unternehmenskultur angepasst werden muss. Es lässt sich jedoch ganz klar sagen, dass interessierte und motivierte junge Leute diesen Wandel, der sich momentan in der Bau und Planungskultur vollzieht mit bestreiten und vor allem mitgestalten müssen um BIM als revolutionäre Veränderung in der Baubranche sinnvoll zu nutzen.

Es war insgesamt eine tolle Erfahrung von Fachexperten aus der Praxis, Informationen und praktische BIM - Tipps an die Hand gegeben zu bekommen, sodass das abschließende Fazit von jedem Studenten sehr positiv ausfiel und ein guter Einblick in die BIM Welt gewonnen werden konnte. Der Abschlussabend fand in der Äpplwoi Stub Dauth Schneider statt.

Danksagung

Bedanken möchten wir uns bei allen, die uns bei dieser BIM-Exkursion unterstützt und gefördert haben. Unserer besonderer Dank gilt Herrn Dipl.-Ing. Franz Madl, Geschäftsführer des Architektur- und Ingenieurbüros pbb GmbH aus Ingolstadt. Dessen Einladung nach Ingolstadt zum Bauwerk Audi-Halle B und zum BIM-Pilotprojekt Ingolstadt waren die Initialzündung für diese BIM-Exkursion. Bedanken möchten wir uns auch ganz herzlich bei der Firma Max Bögl GmbH & Co. KG, und zwar bei Herrn Dipl.-Ing. Alexander Knopp und seine Kollegen, die uns einen offenen Einblick in die BIM-Methode aus der Sicht eines Bauunternehmens gegeben haben. Unser Dank gilt auch Herrn Dipl.-Ing. Heilmeier von der Klebl GmbH, der offen über die praktischen Vorteile von BIM bei dem Pilotprojekt Pionierkaserne berichtete.
Unser Dank gilt auch Herrn Götz Heinemann und Herrn Architekten Dipl.-Ing. Traxler, die sich die Zeit genommen haben, uns in die „BIM-Welt“ zu entführen.
Weiterhin bedanken wir uns beim Förderverein der Jade Hochschule, der durch eine großzügige Unterstützung es ermöglichte, dass die Exkursion für die Studenten der Jade Hochschule finanziell sehr erträglich war.
Bedanken möchte ich mich auch bei meinem Freund Dipl.-Ing. Franz Müller, der mich bei der Durchführung dieser Exkursion unterstützte und mit seinem tiefen Wissen den Studenten jede Frage beantworten konnte, ob es sich nun um moderne Bauweisen oder historische Bauten handelte.
Nicht zu vergessen ist eine Danksagung an die Studentinnen der Jade Hochschule Romina Hanisch und Mali-Jana Adriaans, die die Exkursion selbstständig und mit großem Engagement organisierten.

Autor: Prof. Dr. Peter Fischer