zugewandt
11.08.2017
(v.l.) Dennis, Carina, Vanessa, Ferdinand und Dr. Jürgen Petzold freuen sich auf die Eröffnung des Freiblock-Cafés.

(v.l.) Dennis, Carina, Vanessa, Ferdinand und Dr. Jürgen Petzold freuen sich auf die Eröffnung des Freiblock-Cafés. Foto: Jade HS/Maike Arnold

Im Süden was Neues

Wenn man Studierende fragt, wie sie am Wochenende in Wilhelmshaven ihre Freizeit verbringen, hört man Vieles. Aber nur selten etwas Positives. Das wollen sechs Studierende und ein Professor der Jade Hochschule nun mit einem Café in der Südstadt ändern.

Wie „Freiblock“ entstand

„Ferdinand und ich sind zum Studieren von Augsburg nach Wilhelmshaven gekommen. Hier angekommen, haben wir festgestellt, dass vieles anders ist als bei uns in der Heimat. Und dass es hier kein Café gibt, das ein typischer Studententreff ist, hat uns sehr gewundert und wir wollten das ändern“, erklärt Carina. Sie hatte in der Presse gelesen, dass sich Prof. Dr. Uwe Weithöner, Vizepräsident der Jade Hochschule, in einem Gremium zur Stadtentwicklung engagierte – und schrieb ihm einfach eine E-Mail, weil sie ihre Idee vorstellen wollte.

Weithöner stellte den Kontakt zu Dr. Jürgen Petzold her, der Vorstandsmitglied des Instituts für Unternehmensgründung und Innovation an der Jade Hochschule (UGI) ist. „Ich fand das Projekt total spannend und bin vom Engagement der Studierenden so begeistert, dass ich für mich entschieden habe, diese Gründung seitens des UGI zu begleiten und mich als Privatperson dort einzubringen“, erklärt Petzold, der an der Jade Hochschule die Studiengänge Wirtschaft und Wirtschaft im Praxisverbund leitet.

Aber auch von studentischer Seite erhielten Carina und Ferdinand Unterstützung. Zum Team kamen Vanessa und Dennis sowie schließlich Alena und Killian hinzu. Und auch bevor ihr Freiblock-Café fertig ist, haben sich schon viele Studierende gemeldet, die „Freiblock“ unterstützen wollen – sei es beim Kellnern oder sogar noch bei den Bauarbeiten.


Immer wieder Rückschläge

„So einfach wie es jetzt klingt, war das aber alles nicht für uns. Wir mussten viele Rückschläge einstecken“, berichtet Dennis. Und Vanessa ergänzt: „Zwischenzeitlich waren wir echt niedergeschlagen und dachten schon, dass es vielleicht einfach nicht sein soll.“

(v.l.) Carina, Ferdinand, Alena, Killian, Dennis und Vanessa wollen das Studentenleben in die Südstadt Wilhelmshavens tragen. (Foto: privat)Aber mittlerweile haben die Studierenden eine Location gefunden und mit jedem weiteren Tag wird der Traum eines alternativen Cafés in der Südstadt Wilhelmshavens realer. „Wir wissen, dass viele Studenten hier in der Südstadt wohnen. Und die Anbindung ist mit der Nähe zum Hauptbahnhof auch sehr gut“, erläutert Dennis. Der „Freiblock“ entsteht in einer ehemaligen Konditorei. „Die Räume eignen sich perfekt, für das, was uns vorschwebt.“ Zusätzlich zu dem Gastraum, der im Stil der 50er und 60er Jahre eingerichtet wird, soll es ein Spielzimmer mit Billiard-Tisch und Dartscheibe geben. Auch ein Arbeitsraum, den Studierende für Gruppenarbeiten nutzen können, soll entstehen.

Das alles kostet natürlich Geld. Naturgemäß haben Studierende davon wenig. Deshalb hat das Freiblock-Team eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. „Schon mit einer kleinen Geldspende kann man uns unterstützen und bekommt sogar noch etwas dafür“, erklärt Ferdinand. Von Kaffee und Kuchen über Mathenachhilfe bis hin zu einem exklusiven Abend im Freiblock ist vieles dabei. „Nur für das Personal Training mit Killian hat sich noch keiner gemeldet“, berichtet er mit einem Schmunzeln.

Zum Mitmachen einladen

Das ist das Konzept, das die Sieben mit ihrem Freiblock verfolgen. „Die Studenten sollen sich selbst einbringen. Wie wollen sie zum Mitmachen einladen, denn sie sollen sich diesen Stadteil zu eigen machen“, erklärt Vanessa. „Am Sonntag den Tatort gemeinsam schauen oder einen Poetry Slam organisieren. Ich träume auch noch von einer Lesenacht“, ergänzt Carina. „Und vielleicht steht ja auch mal ein Prof hinterm Thresen und verkauft Kaffee und Kuchen“, lacht Vanessa.