Informatik
14.03.2016
(v.l.) Larissa Janssen M.Comp.Sc (Wissenschaftliche Mitarbeiterin FB MIT), Prof. Dipl.-Math. Alfred Wulff, Tobias Backhuß B.Sc.(Wissenschaftlicher Mitarbeiter FB MIT), Dipl.-Wirtsch-Ing.(FH) Thomas Deil (Geschäftsführer WiDePartners Einkaufsmanagement).

(v.l.) Larissa Janssen M.Comp.Sc (Wissenschaftliche Mitarbeiterin FB MIT), Prof. Dipl.-Math. Alfred Wulff, Tobias Backhuß B.Sc.(Wissenschaftlicher Mitarbeiter FB MIT), Dipl.-Wirtsch-Ing.(FH) Thomas Deil (Geschäftsführer WiDePartners Einkaufsmanagement) demonstrieren die neue Plattform.

Jade Hochschule entwickelt "Mobile Enterprise Cockpit"

Wilhelmshaven. Mit dem Projekt „Mobile Enterprise Cockpit (MEC)“ hat jetzt das Institut für Wirtschaftsinformatik des Fachbereichs Management, Information, Technologie eine für die aktuellen und zukünftigen Erfordernisse von Unternehmen erweiterte Visualisierungsplattform entwickelt, um den wachsenden Bedürfnissen nach passenden grafischen Darstellungen von Informationen gerecht zu werden.

Die grafische Aufbereitung von Informationen, insbesondere Unternehmens-Kennzahlen durch Geschäftsgrafiken wie Kreis-, Balken- und Kurvendiagrammen, sind seit vielen Jahrzehnten etablierte betriebliche Praxis. Heutzutage sind derart grundlegend gestaltete Präsentationen häufig nicht mehr ausreichend. Die aus den stetig wachsenden und immer schneller anfallenden Datenmengen im Unternehmen entstehenden Informationen werden immer komplexer, Sachverhalte verschiedener Bereiche müssen in Beziehung gesetzt und die Abhängigkeiten dynamisch dargestellt werden können.

Das MEC ermöglicht interaktiv bedienbare Präsentationen sowie Simulationen von Management-Informationen im Rahmen von Business Intelligence-Anwendungen und Big-Data-Analysen. In dem von Institutsleiter Prof. Alfred Wulff initiierten Projekt haben die Studierenden des Studiengangs Wirtschaftsinformatik die Möglichkeit, mit diesen Funktionalitäten praktisch zu arbeiten.

Zur Darstellung alternativer Datenansichten werden mehrere großformatige Monitore angeordnet, die separat angesteuert werden können. Auf ihnen können Detailansichten, Datenaggregationen oder spezifische grafische Darstellungen der Unternehmensdaten angezeigt werden. Diese sind wiederum mit der Masteransicht verbunden.Die zentrale Anzeigefläche, die die Hauptpräsentation darstellt, kann mittels verschiedener Tools, wie einer Kinect-Kamera oder einem Touch-Pad,  bedient werden. Auf den anderen vier Anzeigeflächen werden ergänzende Informationen und Auswertungen abgebildet, um die Inhalte der Hauptpräsentation zu verdeutlichen. Dadurch entstehen dynamische Dashboards mit verschiedensten Auswertungen und Diagrammen, die an ein Cockpit, wie man es aus einem Flugzeug oder von der Börse kennt, erinnern. 

Sitzungsteilnehmer haben zudem die Möglichkeit, mit mobilen Endgeräten auf die Oberflächen zuzugreifen und Datenansichten lokal zu betrachten oder auch zentral zu steuern. Alle Komponenten der Plattform sind zudem transportabel, so dass eine feste räumliche Zuordnung nicht erforderlich ist.

Um eine praxisrelevante Anwendung zu realisieren, wurde ein Demonstrator erstellt. In Zusammenarbeit mit Diplom-Wirtschaftsingenieur Thomas Deil, Geschäftsführer von WidePartners einem Beratungsunternehmen für das Einkaufsmanagement von Unternehmen, entwickelte Tobias Backhuß (B.Sc.), wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Jade Hochschule, ein relevantes Szenario, welches mögliche Auswirkungen auf die Planung einer Produktionsperiode praxisnah darstellt. Dabei können auf dem Hauptbildschirm mögliche Szenarien durch Anpassung der Konstanten wie beispielsweise Absatzmenge, Einkaufspreise oder Fixkosten simuliert werden.

Dementsprechend verändern sich die Visualisierungen auf den zusätzlichen Anzeigeflächen, die jeweils wichtige Unternehmenskennzahlen eines Unternehmensbereichs darstellen, wie zum Beispiel die Material- oder die Fertigungskosten. Diese Simulationsergebnisse können bereits beim Testen der Szenarien von den Entscheidungsträgern bewertet und die Entscheidungsfindung dadurch beschleunigt werden.

Dieses Forschungsprojekt wird in den nächsten Semestern fortgeführt werden. Die Studierenden können weitere Technologien, wie etwa die Bedienung des Cockpits durch Spracheingabe, erproben. Zudem sollen Transfer und Einsatz der Plattform in der betrieblichen Praxis unterstützt werden.