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22.10.2013

Absolventin der Jade Hochschule, Franziska Eckardt (2.v.l.), erhielt im Oktober den Förderpreis 2013 der Europäischen Union der Hörgeräte-Akustiker (EUHA).Foto: Median-Verlag
Absolventin der Hörtechnik und Audiologie ausgezeichnet
Oldenburg. Eine Absolventin der Jade Hochschule und der Universität Oldenburg erhielt jetzt eine Auszeichnung der Europäischen Union der Hörgeräte-Akustiker (EUHA). Franziska Eckardt, die an der Jade Hochschule Hörtechnik und Audiologie studiert hatte, wurde auf dem diesjährigen EUHA-Kongress mit dem 3. Förderpreis für ihre Masterarbeit zum Thema „Charakterisierung typischer Alltagssituationen anhand von objektiven und subjektiven Größen“ ausgezeichnet. Bereits im vergangenen Jahr hatte eine Bachelorarbeit der Jade Hochschule den 1. Preis der EUHA-Jury erhalten.Zukunftsorientierung und Originalität kennzeichnen die wissenschaftlichen Arbeiten, die durch die EUHA-Jury alljährlich mit einem Preis gewürdigt werden. Franziska Eckardt, die an der Jade Hochschule durch Prof. Dr. Inga Holube betreut wurde, untersuchte den Höralltag von Normal- und Schwerhörenden in seiner objektiven und subjektiven Dimension.
Am Anfang stand eine denkbar einfache Überlegung: Hörgeräte und ihre Einstellungen sollen optimal auf die alltäglichen Anforderungen der Schwerhörenden zugeschnitten sein. Um dies zu leisten, müssen möglichst realitäts- und alltagsnahe Testverfahren entwickelt werden. Dies wiederum setzt voraus, dass der Alltag und die alltäglichen Anforderungen der Schwerhörenden sehr genau beschrieben werden können. Dies aber ist bisher nicht der Fall.
Franziska Eckardt stattete ältere und jüngere Probanden für drei bis vier Tage mit einem speziellen Smartphone und zugehörigen Hörgeräte-Mikrofonen aus. Rund acht Stunden täglich zeichneten die Probanden ihren akustischen Alltag in Form definierter Signalparameter - nicht in Tonaufnahmen! – auf. Gleichzeitig bewerteten sie mit Hilfe einer Smartphone-App über den Tag hinweg u.a. die klangliche Qualität und Lautstärke, das Sprachverstehen und die Höranstrengung in der jeweiligen Situation. Auf diese Daten stützt sich Franziska Eckardt, wenn sie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Alltag von Schwerhörenden und Normalhörenden analysiert. Die Schwerhörenden, so ihr Fazit, verbringen ungleich mehr Zeit im Gespräch mit einer einzelnen Person und beim Fernsehen als gleichaltrige Normalhörende.
Bei der Arbeit der Preisträgerin handelt es sich um eine Pilotstudie für ein Teilprojekt im Forschungsschwerpunkt HALLO. Hier werden die Hörsituationen und die damit verbundene Höranstrengung in einer größeren Probandengruppe mit weiter entwickelten Methoden erfasst.