Energie
27.05.2013
Neben der Erneuerung der Wärmeerzeuger wird zeitgleich die Hauptwärmeverteilung saniert. Foto: Jade HS

Neben der Erneuerung der Wärmeerzeuger wird zeitgleich die Hauptwärmeverteilung saniert. Foto: Jade HS

Erste Maßnahmen aus dem „Jade Energiekonzept“ umgesetzt

Wilhelmshaven.Oldenburg.Elsfleth. Seit Ende 2011 verfolgt die Jade Hochschule in dem Projekt „Jade Energie“ das Ziel, die energetische Situation der Hochschule zu verbessern. Das Konzept umfasst fünf Säulen:

Gebäude- und Betriebstechnik (Liegenschaftsenergiekonzept)
Betriebsführung und Organisation
Kultur und Verhalten
Mobilität
Innovative Leuchtturmprojekte Bereits vor dem Vorliegen der ersten Untersuchungsergebnisse Mitte 2012 wurde die Sanierung der über 45 Jahre alten Wärmeerzeugungsanlage am Standort Wilhelmshaven durch die Hochschule und das Staatliche Baumanagement Ems-Weser vorangetrieben. Sie versorgt das Hauptgebäude, den Laborbereich, die Maschinenhallen, die Verwaltung und das Südgebäude in Wilhelmshaven.

Mit dem Abschluss des Liegenschaftsenergiekonzeptes Anfang 2013 war die durch die Ingenieurgruppe B.A.C. Bau- und Anlagenconsult erstellte Planung bereits fertig und die Ausschreibungen auf dem Markt. Mittlerweile ist die Beauftragung erfolgt. Die Besonderheit besteht in der Art der Umsetzung. Durch nur begrenzt zur Verfügung stehende Mittel erfolgte für die Erneuerung der Wärmerzeuger eine duale Ausschreibung, d.h. es wurde die Eigeninvestition des Landes und alternativ ein Wärmeliefercontracting ausgeschrieben. Im Ergebnis hat sich wirtschaftlich und technisch ein Wärmeliefercontracting für die nächsten 20 Jahre durchgesetzt. Zwei für das Fachgebiet spezialisierte Unternehmen (energielenker GmbH, Greven und beta GmbH, Hannover) haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen um eine umweltfreundliche und zukunftsorientierte Lösung mittels Kraft-Wärme-Kopplung zu finden. Dank großer Pufferspeicher und einem abgestimmten Regelungskonzept wird künftig über 80 Prozent der von der Jade Hochschule am Studienort Wilhelmshaven benötigten Wärme aus einem Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt. Als Brennstoff steht leitungsgebundenes Biomethangas zur Verfügung. Der erzeugte Strom wird in das Energieversorgungsnetz der GEW Wilhelmshaven GmbH eingespeist. Nur Spitzenlasten im Winter werden noch konventionell über einen erdgasbetriebenen Brennwert- und Niedertemperaturkessel  bereitgestellt.  Neben der Erneuerung der Wärmeerzeuger erfolgt zeitgleich die Sanierung der Hauptwärmeverteilung in der Jade Hochschule. Durch Einsatz innovativer Pumpen und auf die Gebäudeautomation aufgeschaltete Automationstechnik sowie entsprechender Wärmedämmung an den Rohrleitungen und Aggregaten wird der Wärmeverbrauch spürbar gesenkt.  Ab 3. Juni wird es ernst. Das Heizöl wird bis dahin aufgebraucht sein. Bis zum 1. September wird die Altanlage komplett demontiert, das BHKW und die Wärmeerzeuger sowie die Wärmeverteilung montiert. Pünktlich zum 1. September soll Wärme bereitstehen und zum 1. Oktober die Anlage komplett betrieben werden. Dann erfolgt die Feinjustierung und Optimierung. Ende dieses Jahres wird die Maßnahme abgeschlossen sein. Für den logistischen Ablauf der Baumaßnahme wird ab 3. Juni der Parkplatz hinter dem Kesselhaus in Wilhelmshaven im gesamten Bereich der Rampe (Öllagerung) und ab 1. Juli zusätzlich ein weiterer Bereich des Parkplatzes bis November 2013 gesperrt.

Es bleibt zu hoffen, dass der Sommer 2013 wirklich ein Sommer wird. „Wir bitten alle Mitarbeiter und Studierenden um Verständnis, dass bei kälteren Außentemperaturen es auch mal zeitweilig etwas frisch im Inneren werden könnte“, so Dr. Walter Kühme, Vizepräsident der Jade Hochschule der unter anderem für das Gebäudemanagement zuständig ist. „Wir freuen uns somit einen ersten maßgeblichen Meilenstein aus dem Projekt „Jade Energie“ schnell umsetzen zu können“.