Tagung
30.05.2016
Das Betreuer_innen-Team LINGA.

Das Betreuer_innen-Team LINGA. Foto: LINGA

Abschluss der siebten LINGA-Blockwoche „Der Nachwuchs forscht für das Alter“

Hannover. Wie kann moderne Technik das Leben mit Demenz unterstützen? Mit dieser Frage haben sich fünfzig Studierende aus sechs niedersächsischen Hochschulen eine Woche lang in Hannover beschäftigt. Herausgekommen sind innovative Ideen gegen das Vergessen. Die drei besten wurden heute von Niedersachsens Sozialstaatssekretär Jörg Röhmann ausgezeichnet.

Initiiert wurde die Blockwoche von der Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag (LINGA) unter dem Motto „Der Nachwuchs forscht für das Alter“. Gefördert wurde das Projekt vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und der hannoverimpuls GmbH.

„Studierende verschiedener Fachrichtungen suchen in der Blockwoche nach Lösungen, die älteren Menschen das Leben erleichtern. Dieses Zusammenspiel verbindet Generationen, weckt den Erfindergeist und bietet den Studierenden die Chance, ihre theoretischen Kenntnisse einmal in die Praxis umzusetzen“, betont Staatssekretär Jörg Röhmann. Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens sagt: „Der demografische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, dass wir uns gemeinsam und vor allem auch interdisziplinär Gedanken darüber machen, wie wir diesen Herausforderungen begegnen können. Die LINGA-Blockwoche fördert genau dieses vernetzte Denken und Arbeiten und schafft es immer wieder, überraschende und generationengerechte Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.“

Die Studierenden arbeiteten in hochschulübergreifenden, interdisziplinären Teams an zukunftsrelevanten Themen im Hinblick auf den demografischen Wandel. Das fachliche Spektrum der Teilnehmer_innen reichte in diesem Jahr von Software Technik über Gerontologie und Medizininformatik bis zu Assistiven Technologien, Physiotherapie und Gestaltung.

Thematisch war die Blockwoche bunt aufgestellt: Die Studierenden konnten mit dem Alterssimulationsanzug der Wolfsburg AG testen, wie es sich anfühlt, fünfzig Jahre älter zu sein. Außerdem gab die Landesagentur Generationendialog die Möglichkeit zum Austausch zwischen Jung und Alt. Besonders spannend war auch die Tagesexkursion, bei denen die Teilnehmenden verschiedenste regionale Akteure aus den Bereichen Betreuung und Therapie Demenzkranker sowie Anbieter aus dem eHealth-Bereich kennen lernen konnten.

„Bereits zum siebten Mal haben uns der Einsatz und die Kreativität des wissenschaftlichen Nachwuchses bei unseren LINGA-Blockwochen tief beeindruckt“, sagt Delia Balzer von LINGA. „Unser Konzept der interdisziplinären Entwicklung neuer Produktideen ging in Stadt und Region Hannover voll auf. Das Spektrum reicht von einem Sensor, der die Nutzerinnen und Nutzer beim Verlassen des Hauses an vergessene Gegenstände erinnert, über ein intelligentes, mobiles Beleuchtungssystem zur besseren Orientierung im Haus bis hin zu verschiedenen Apps, die mittels Video, Foto oder Musik die vielleicht bereits verloren gegangenen Emotionen hervorrufen und die Kompetenzen von Menschen mit dementieller Veränderung stärken.“

Neben der Technischen Universität Braunschweig, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim, der Universität Vechta, der Jade Hochschule sowie der Hochschule21 aus Buxtehude beteiligte sich auch die Windesheim University aus Zwolle/Niederlande an dem bundesweit einzigartigen Projekt. Die von einer Fachjury ausgewählten Gewinnerkonzepte wurden jeweils von der hannoverimpuls GmbH mit einem Preisgeld ausgestattet. Ob die Ideen auch in die Realität umgesetzt werden können, wird die niedersächsische Förderbank NBank im Anschluss prüfen.