Vizepräsident Prof. Dr. Uwe Weithöner, Thierry Villard, Laurence Perrier, Udo Willers, Andrea Menn, Serge Bouter und Olaf Fischer (vorne, v.l.n.r.) und die Studierenden aus Wilhelmshaven und Bordeaux vor dem Hauptgebäude der Jade Hochschule in Wilhelmshaven. Foto: Patrick Klapetz
App-Entwicklung in deutsch-französischer Kooperation
Unter dem Projekttitel „Development of cross-platform smartphone-apps“ reisen Studierende aus dem französischen Bordeaux zum ersten Mal an die deutsche Nordsee. Die Studierenden des Fachbereiches Ingenieurwissenschaften waren bereits im Oktober am Institut Universitaire de Technologie (IUT) in Bordeaux zu Besuch. Unterstützt wird das Projekt vom Deutsch-Französischen-Jugendwerk (DFJW).
Zweck des Austausches ist die Entwicklung von deutsch-französischen Apps und der Kontakt zur anderen Kultur. Durch die physikalische Distanz der Teams werden die Studierenden an die modernen Arbeitswelt herangeführt. Die Projektarbeit läuft auch außerhalb der Exkursionen weiter. Die Fähigkeit in einem interkulturellen Kontext zu arbeiten, wird von Unternehmen immer mehr gefordert, erklärte Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Heiner Köster. Zusammen mit Olaf Fischer, Udo Willers, Andrea Menn (International Office) sowie den französischen Kolleg_innen Laurence Perrier, Thierry Villard und Serge Bouter wird das Projekt aufrecht gehalten.
Fit gemacht fürs Programmieren
Die Partnerschaft beider Bildungseinrichtungen besteht seit den 90er Jahren. Seit 2014 findet ein reger Austausch aktuell im Bereich der Smartphone-App-Entwicklung statt, der zunächst auf fünf Jahre festgelegt ist. Somit haben jedes Jahr rund 70 Studierende die Chance an einer Applikation für Smartphones zu arbeiten. Unterteilt werden die interkulturellen Teilnehmer_innen in elf Teams. Dort werden sie zunächst in allen relevanten Programmiersprachen fit gemacht. Im Anschluss werden die Oberflächen der Apps designt, programmiert und getestet.
Die unterschiedlichen Projekte
Bei der Entwicklung der Apps wird Bezug auf die unterschiedlichen Studiengänge beider Hochschulen genommen. So wird mit dem Fachbereich Materialwissenschaft aus Bordeaux eine Recyclingstation-App programmiert. Diese ermöglicht es den Nutzer_innen Recycling-Stationen zu finden und sich dorthin navigieren zulassen. Getestet wird die App in einem Fünf-Kilometer-Radius um die Bildungseinrichtungen herum.
Ein selbstgestaltetes, dreisprachiges (Deutsch, Englisch, Französisch) Chat-System wurde unter anderem von Marlene Sander entworfen: "Wir waren in der Gestaltung ganz frei, so dass man selbst die Themen in den Chatrooms bestimmen konnte." Valentin Marendel gefiel besonders der kulturelle Austausch und die unkomplizierte Verständigung auf Englisch.
An einem digitalen Materialhandbuch haben Hanke Meinen und sein Team gearbeitet: "Wir haben ein Handbuch programmiert, in dem wir unter anderem Kunststoffe nach Hauptgruppen sortieren." Die Materialien werden mit ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften in Tabellenform aufgelistet.
Weitere Kooperation nicht ausgeschlossen
Bereits im kommenden Jahr läuft die fünfjährige Kooperation aus. Jedoch ist eine weitere Zusammenarbeit gewünscht. Die Realisierung eines Deutsch-Französischen Studiengangs im Bereich Elektrotechnik und Mechatronik ist ebenfalls im Gespräch, wie Köster berichtet. Besonders die Freundschaft und Zusammenarbeit beider Nationen soll vorangetrieben werden. Köster arbeitet seit 1985 mit der Uni Bordeaux zusammen.