Design Challenge
27.11.2013

Das Siegerteam M.O.P.E.D.: (v.l.) Falko Diers, Jan Vogelsang, Daniel Haase. Foto: Thorsten Helmerichs

Auf Sieben-Meilen-Zahnriemen zum Sieg

Wilhelmshaven. Nicht immer braucht es ein rundes Jubiläum, um besondere Glanzlichter zu setzen: Die 21. „Design Challenge“, studentischer Konstruktionswettbewerb der Jade Hochschule in Wilhelmshaven, tat dies gestern ohne Zweifel. Und zwar in mehr­facher Hinsicht. Mit zum Teil weit gereisten Teams aus sechs Ländern war der Kampf der Roboter so international wie noch nie. Und mit erstmals vier verschiedenen Spielfeld-Themen gestaltete sich die Herausforderung an den jungen Ingenieursnachwuchs extrem anspruchsvoll. Dass und wie dies so stattfinden konnte, dafür hatte sich das 18-köpfige Organisationsteam diesmal besonders lange in die Vorbereitungen gekniet. Bereits vor zwei Semestern ging es für die sieben Studentinnen der Medizintechnik und elf Studenten (fünf studieren ebenfalls Medizintechnik, sechs Mechatronik) los. Unzählige Stunden wurden nicht nur in die technische Ausgestaltung der aktuellen Challenge-Idee investiert, sondern auch in „vieles, was nicht gleich so sichtbar wird“, betonte Dr. Thomas Anna als betreuender Professor. Kontakte knüpfen, Teams anwerben, finanzielle Unterstützer suchen – „ein Wahnsinnsaufwand!“, zollte Anna gestern Nachmittag dem Team um Amir Moayed, Mechatronik-Student im 7. Semester, uneingeschränkte Anerkennung. Bereits zum Start der ganztägigen Veranstaltung hatte am Morgen die Vizepräsidentin, Prof. Dr. Andrea Czepek, die Gäste, darunter aus dem Ausland mitangereiste Professoren sowie Vertreter der Sponsoren, im Großen Hörsaal begrüßt. Die Jade Hochschule selbst gab die größte Finanzspritze, eine Reihe weiterer Förderer aus der Wirtschaft half darüber hinaus. Beeindruckt zeigte sich ebenfalls die Bildungsreferentin des Arbeitgeberverbands Nordmetall, Melanie Kerker, einmal angesichts der langen Tradition der „Design Challenge“, zum anderen mit Blick auf die gut hundert Hände, die am Entstehen der Roboterkonstruktionen beteiligt waren. Dreier-Mannschaften aus Mexiko, Ägypten (Kairo), der Türkei (Istanbul), Ungarn (Budapest),Lettland (Rezekne) sowie aus deutschen Hochschulen (FH Frankfurt, HS Buxtehude, TU München, TU Braunschweig) trafen auf die Teams der Jade Hochschule. In einem Finale Deutschland gegen Ungarn setzte sich am Nachmittag die Dreier-Kombination aus den beiden Maschinenbaustudenten Falko Diers und Daniel Haase der Jade Hochschule und dem Physikdoktoranden Jan Vogelsang von der Uni Oldenburg mit ihrem „M.O.P.E.D.“-Roboter gegen „Robo-K“ mit Norbert Gal, Bence Takacs und Roland Nemeth durch. Davor stand für die antretenden 15 Mannschaften die Bewältigung der vier Wettbewerbsaufgaben unter dem Thema der vier Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde und dem Motto „Robots against Nature“. Mit Schaufeln, Ventilatoren, Häckslern gingen die Roboter im Wettkampf mit der Zeit gegen Erdrutsche aus Styropor, vom Winde verwehte Tischtennisbälle und andere „Naturgewalten“ vor, folgten sensorgesteuert einem Lichtband durch einen Tunnel, passierten Nebelbänke, um das Ziel zu erreichen. Quasi auf Sieben-Meilen-Zahnriemen war „M.O.P.E.D.“ (Umschreibung für „Mechanical Organism programmed für Exploration and Destruction“ – mechanischer Organismus, programmiert auf Erkundung und Zerstörung) ins Finale gestürmt, machte es dort kurz spannend und siegte am Ende doch klar. Dafür durften sich die Ungarn mit dem Design-Preis für „Robo-K“ trösten; den Konstruktionspreis vergab die Jury an das zweite ungarische Team „mikro-BOT“.

Müller-Heinck (WZ)