Gruppenbild vor der Engelsburg in Rom
Bauindustrie fördert und begleitet Fachexkursion nach Rom
Oldenburg. Rom. Seit 2007 findet im Mai traditionell unter der Leitung von Prof. Wolfgang Decker und Prof. Dr.-Ing. Hermann Müffelmann eine Fachexkursion mit Studierenden der Abteilung Bauwesen statt. In diesem Jahr ging es unter dem Leitthema „Modernes und Antikes Bauen“ nach Rom. Das Besondere: Eine Förderung erfolgte dabei nicht nur von Dritten, dem Bauindustrieverband und der Bauindustrie, sondern wurde auch von Ihren Vertretern, Dr. Wolfgang Bayer (Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen) und Ulrich Rudolph (Züblin AG, Leiter der Direktion Systembau Stuttgart), persönlich begleitet.
In keiner Stadt Europas steht „Antikes und Modernes Bauen“ so dicht nebeneinander wie in Rom. Die beeindruckende und wechselhafte Entwicklung in der Blütezeit lässt die Geschichte durch viele Monumente und Plätze lebendig werden: das Kolosseum, eine „Arena“, die vor 72-80 n. Chr. für rund 50.000 Zuschauer von dem Kaiser Vespasian und seinem Sohn Titus in Nachfolge für Gladiatorenwettkämpfe und Tierschauspiele errichtet wurde. Die „Spanische Treppe“, „Trevi Brunnen“, „Piazza Navona“, das „Pantheon“, die für den Kaiser Trajan errichtete römische Siegessäule „Colonna Traiana“, das noch nicht vollständig aufgeschlossene „Forum Romanum“ vermittelten einen kleinen Eindruck des „mächtigen Roms“ der Antike. Auch der „Staat im Staat“, der Vatikan, stand auf dem Programm: das zugehörige Museum konnte wegen des unerschöpflichen Umfangs einen kleinen aber bleibenden Eindruck über die wichtigsten antiken Kunststammlungen der Welt vermitteln; die Führung führte durch die beeindruckende Sixtinische Kapelle und endete schließlich im Inneren des imposanten Petersdoms.
Anforderungen und modernes Bauen im europäischen Ausland konnte die ausführende Firma Strabag SE auf der Baustelle „Castel Romano Outlet Center“ aufzeigen. Der Projektleiter Peter Mannak (Strabag Se) und Herr Rudolph (Züblin AG) vermochten allen Teilnehmern die Besonderheiten des Standortes „Italien“ eindrucksvoll vermitteln.
Imposant war der Besuch der Tunnelbaustelle „B1-Line Metro of Rome“: die ital. Gastgeberfirma Salini costruttori führte die Gruppe in eine etwa 40 Meter tiefe Baugrube, die mit Ihren Umfassungswänden und drei eingebauten Zwischendecken in eine Haltestation der fünf Kilometer langen Tunnelstrecke ausgebaut wird; dort war auch die Tunnelbohrmaschine samt ihrer Technik zu bestaunen, welche diese Station Tage zuvor gerade erreicht hatte.
Einen Kontrastpunkt zur Antike vermittelte der Besuch des neuen Nationalmuseums Maxxi. Die Besonderheit liegt in der hochinteressanten Architektur des Museums selbst: fließende Formen und die radikale Absage der Vertikale und des rechten Winkels bestimmen den „spannenden“ Entwurf der Architektin Zaha Hadid und forderten technisch Statiker wie Schalungstechniker erfolgreich heraus.
Einer der „staubigen“ Baustellenbesuche endete auf einem Weingut, auf dem der Bauindustrieverband zu einer Weinprobe eingeladen hatte. Diese und auch viele andere Gelegenheiten der entspannten Atmosphäre nutzten die stud. Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu einem intensiven Meinungsaustausch mit den Begleitern, um ihre beruflichen Möglichkeiten auszuloten. Dr. Bayer und Ulrich Rudolph konnten Lösungen aufzeigen und zufriedenstellende Antworten geben; diese Exkursion erwies sich, neben der fachlichen Note, als ideale kommunikative Plattform zu den Themen Ausbildung und Berufsbild in der Bauindustrie, von dem alle, bes. die Studenten und Studentinnen, profitieren konnten. An dieser Stelle sei den Förderern, u.a. auch das IRO in Oldenburg und der Jade Hochschule aus den Mitteln der Studienbeiträge gedankt, die dieses Highlight ermöglichten.
Text: Hermann Müffelmann
Die Exkursionsgruppe bei einer Weinprobe
Baustellenbesuch Castel Romano Outlet Center