Berufsziel
25.07.2012
Junge Studentinnen sind an der Jade Hochschule - mit ihrer starken technischen Ausrichtung - keine Seltenheit. Der Anteil weiblicher Studierender liegt bei über 30 Prozent.

Junge Studentinnen sind an der Jade Hochschule - mit ihrer starken technischen Ausrichtung - keine Seltenheit. Der Anteil weiblicher Studierender liegt bei über 30 Prozent. Foto: Gaby Pfeiffer

Fehlen Studierwilligen geeignete Rollenvorbilder?

Oldenburg.Wilhelmshaven.Elsfleth. Insbesondere Ingenieure und Ingenieurinnen tragen eine enorme Verantwortung für unsere Gesellschaft. Technische Entwicklungen leisten den entscheidenden Beitrag zum gesellschaftlichen Fortschritt. Sie sind ein wesentlicher Teil der Lebensgrundlage für den Menschen. Die guten Berufschancen von Ingenieuren und Ingenieurinnen werden jeden Tag in den Nachrichten benannt. Klingt nach guten Aussichten für den Berufsstand der Ingenieure und dennoch warnt die Wirtschaft im ganzen Land vor einem Fachkräftemangel. Allein im April dieses Jahres blieben laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft 280.000 Stellen für Fachkräfte im technischen Bereich unbesetzt. „Ein Grund für die zum Teil zurückhaltende Nachfrage nach Studienplätzen im Ingenieurbereich könnte das „Image“ von Ingenieuren sein. Viele Schülerinnen und Schüler können sich unter der Arbeit der Ingenieure nichts vorstellen, vielen jungen Menschen erscheint die Ingenieurs-Tätigkeit möglicherweise als uncool", sagt Jade-Hochschulpräsident Dr. Elmar Schreiber. Ein Motiv hierfür könne das Fehlen von geeigneten Rollenvorbildern in den Medien sein. Laut einer aktuellen Studie inspirieren Serien und Spielfilme junge Menschen bei der Berufswahl - sogar mehr als der Schulunterricht. Als ein Erfolgsbeispiel gilt die amerikanische Krimiserie „CSI: Crime Scene Investigation“. Hier werden attraktive kompetente Frauen gezeigt, „die sich auch mal dreckig machen, ihr Hirn benutzen und jede Menge Krimineller zur Strecke bringen“. Das Studium der Forensik erfuhr in den USA daraufhin einen großen Zulauf – vor allem von Frauen.  Auf die Produzenten von Film und TV-Serien kann die Jade Hochschule keinen Einfluss nehmen. Um mehr junge Menschen für das Berufsziel des Ingenieurs zu interessieren und Studierende während des Studiums optimal zu begleiten, hat die Jade Hochschule jedoch folgende Maßnahmen ergriffen: Seit kurzem bietet die Jade Hochschule ganzjährig die Schnuppertage „Go Nordwest - Gast für eine Tag“ an, an denen Schüler und Schülerinnen individuell die Hochschule gemeinsam mit einem Studierenden kennen lernen können. Sogenannte „Brückenkurse“ vor dem Start des Studiums schaffen den Übergang zwischen Schulabschluss und Studienbeginn. Das neue Programm „Let´s go“ hilft Studierenden während des Studiums mit den fachlichen Themen und den Rahmenbedingungen des Studiums zurecht zu kommen. Die gut ausgebauten und etablierten Firmenkontakte der Jade Hochschule ermöglichen den Studierenden nicht nur an passgenauen Praxisphasen teilzunehmen, sondern oftmals ergeben sich daraus auch potentielle Stellenangebote. Seit Januar gewährleistet ein personeller Ausbau der Studienberatung einen „Career Service“ für Studierende sowie eine individuelle Betreuung für Studieninteressierte aus bildungsfernen Schichten. Jährlich bietet die Gleichstellungsstelle im Sommer das Programm "Studentin auf Probe" für Schülerinnen der Oberstufe an. In Planung befindet sich zudem ein Orientierungssemester nur für Frauen. „Die Jade Hochschule möchte mit unterschiedlichen Programmen die vorhandenen klugen Köpfe motivieren, ein Ingenieurstudium zu beginnen und damit dem Fachkräftemangel entgegenwirken sowie langfristig unsere Region im Wettbewerb stärken“, betont Schreiber. Informationen zu allen studienrelevanten Themen über www.jade-hs.de/zsb