Konferenz
15.12.2016
Vordere Reihe v.l.: Steffen Wedemeyer (Projektleiter), Korbinian Ott (Deutsche Offshore Consult), Niklas Küchler (Redner Projektgruppe Slot 2), Ann-Katrin Behrends (Gruppenleitung Organisation der Konferenz), Edda Kampen (Liberty Blue Shipmanagement), Luise Kuhnert (Rednerin Projektgruppe Slot 3) und Manuel Stahl (Redner Projektgruppe Slot 1)

Vordere Reihe v.l.: Steffen Wedemeyer (Projektleiter), Korbinian Ott (Deutsche Offshore Consult), Niklas Küchler (Redner Projektgruppe Slot 2), Ann-Katrin Behrends (Gruppenleitung Organisation der Konferenz), Edda Kampen (Liberty Blue Shipmanagement), Luise Kuhnert (Rednerin Projektgruppe Slot 3) und Manuel Stahl (Redner Projektgruppe Slot 1). Hintere Reihe v.l.: Christian Bubenzer (BG Verkehr), und Robert Völkl (Bremer Rhederverein).Foto: Piet Meyer/Jade HS

Großes Interesse deutscher Reeder für Konferenz zur „Deutschen Flagge“

28 Studierende der Studiengänge „Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft“, Internationales Transportmanagement“ und „Internationales Logistikmanagement“ hatten die Konferenz „Deutsche Flagge“ am 14. Dezember am Fachbereich Seefahrt und Logistik in Elsfleth inhaltlich und organisatorisch vorbereitet und durchgeführt. Unterstützt wurden sie von vier externen Podiumsteilnehmern und ihren Dozenten Dr. Iven Krämer, Referatsleiter beim Bremer Wirtschafts- und Häfensenator, sowie von Prof. Dr. Holocher von der Jade Hochschule.

Christian Bubenzer, Einflaggungsmanager der See-Berufsgenossenschaft, fasste die inhaltlichen Erkenntnisse der Konferenz zusammen:

Die deutsche Flagge und die deutsche Schifffahrtsausbildung gehören zusammen.
Die deutsche Flagge ist hinsichtlich der Kosten wettbewerbsfähig mit anderen EU-Flaggen.
Die deutsche Flagge ist besser als ihr Ruf.


Die Studierenden hatten sich fachlich in die Thematik eingearbeitet und auf dieser Basis fast 60 Experten aus der maritimen Praxis interviewt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden auf der Konferenz vorgetragen und in den beiden Blöcken „Deutsche Flagge im internationalen Vergleich“ und Wettbewerbsperspektive der Deutschen Flagge“ zur Diskussion gestellt. Die Befragungen ergaben, dass Reeder von fremden Flaggenstaatsverwaltungen wie Kunden behandelt werden, während sie sich bei der deutschen Verwaltung als Antragsteller sehen. Die deutsche Flagge sei mit zu hohen Lohn- und Verwaltungskosten belastet und zudem wenig flexibel.

Informationsbedürfnis konnte befriedigt werden

In der Diskussion zeigte sich, dass diese Urteile auf gemachten Erfahrungen beruhen, dass aber die deutlichen Verbesserungen, die vor einem Jahr auf der Nationalen Maritimen Konferenz beschlossen wurden, noch nicht allen Reedern bekannt sind. Das Informationsbedürfnis der zahlreichen Reedereivertreter konnte durch die Veranstaltung befriedigt werden. Die Kostenberechnungen der Studierenden kamen zum Ergebnis, dass die deutsche Flagge in Verbindung mit den neuen Förderungsmöglichkeiten mit anderen EU-Flaggen mithalten kann. Der Bund und der Verband Deutscher Reeder bringen Finanzmittel auf, um die praktische Bordausbildung für Schiffsoffiziere und Schiffsmechaniker, die ihre Steuern in Deutschland zahlen, in erheblichem Umfang zu unterstützen.

Vertreter von Reedereien erklärten die Ergebnisse der studentischen Berechnungen für plausibel, meinten aber, dass die Personalkosten unter allen Flaggen in der Praxis wegen übertariflicher Bezahlung noch höher seien. Sie wiesen auf weitere Vorteile deutscher Schiffsoffiziere hin, z.B. die leichtere Befreiung von der teuren Pflicht zur Annahme von Revierlotsen.

Zum Abschluss der Veranstaltung konnten bei zahlreichen Gesprächen die Vorteile der Nutzung der Deutschen Flagge weiter erläutert werden. Ein Reedereivertreter betonte, dass die Intensität der studentischen Untersuchungen zur deutschen Flagge bisher einmalig seien. Es bestehe ein Informationsbedürfnis der Reeder über die Bedingungen der deutschen Flagge, dass durch weitere Infoveranstaltungen und „Roadshows“ befriedigt werden sollte.