Studium

Projekt
22.09.2017
Annika Scheumer, Christian Schaefer (hinten) und Jacob Martens (vorne) genießen die Konfettischlacht nach dem ersten Tag.

Annika Scheumer, Christian Schaefer (hinten) und Jacob Martens (vorne) genießen die Konfettischlacht nach dem ersten Tag. Foto: Edgy Pictures

„Innovationen sind nicht nur Konzernen vorbehalten“

In diesem Jahr wurde erstmals eine Innovation Challenge mit Studierenden der Jade Hochschule durchgeführt. Unter dem Dach des Instituts für Unternehmensgründung und Innovation (UGI) sowie des Wissens- und Technologietransfers der Jade Hochschule wurde die zweiwöchige Veranstaltung innerhalb des Projektes  „Jade Innovation Accelerator“ (die Jade Welt berichtete) durchgeführt.

Studierende aller Fachrichtungen der Jade Hochschule waren in diesem Projekt, das vom europäischen Fonds für regionale Entwickelung (EFRE) gefördert und in Kooperation mit der JadeBay GmbH angeboten wurde, dazu eingeladen, Innovationen zusammen mit dem Team des Jade Innovation Accelerators zu entwickeln und diese in einem agilen Prozess auf Realisierbarkeit und Marktfähigkeit zu testen. „Innovationen sollten nicht nur großen Unternehmen vorbehalten sein. Wir setzen uns dafür ein, dass auch in der Region und mit kleinen und mittelständischen Unternehmen Neuerungen geschaffen werden können“, erklärt Projektleiter Dr. Michael Schuricht das Ziel der Innovation Challenge.

Als Impulsgeber und Paten der Innovationsideen stellten sich Partnerunternehmen der Jaderegion zur Verfügung. Mit der Tischlerei Herdejürgen & Harmsen konnte ein Partner gewonnen werden, der innovative Spielmöbel auf Basis eines Stecksystems produzieren will. Als Produzent von reflektierenden Accessoires bot reflAktive aus Esens das gesamte Produktportfolio für die Entwicklung von Vertriebs- und Produktinnovationen an. Ein neuartiger Geflügelstall im Baukastensystem für die Aufzucht, Mast und Haltung von Hühnern, entwickelt von Ingenieur Falk Paulat, diente als Basis für die Ausarbeitung von neuen innovativen Vertriebswegen.

Der neu entwickelte „Sprint-Prozess“ für das Management von Innovationen unterscheide sich maßgeblich von den klassischen Innovationsansätzen, die man in der Wissenschaft kenne, führt Projektmitarbeiter Robert Kornblum aus. „Klassischerweise geht man so vor, dass sich der Innovationsprozess in mehrere Phasen unterteilt, doch erst am Ende wird überprüft, ob das Produkt überhaupt zur Zielgruppe passt. In unserem Ansatz binden wir die Kunden und ihre Bedürfnisse schon früh ein und überprüfen regelmäßig, ob wir der Zielgruppe entsprechen. Ist dies nicht der Fall, gehen wir wieder einen Schritt zurück, um den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. So reduzieren wir das Risiko, dass eine Innovation gar nicht am Markt Fuß fassen kann“, erklärt Kornblum.

Am Anfang des Innovationsprozesses versuchten die Teilnehmer_innen zunächst ein Gespür für das Umfeld, den Markt und mögliche Zielgruppen zu bekommen, um anschließend konkrete Innovationsansätze und -ideen zu formulieren. In den folgenden Tagen wurden auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse Prototypen der Innovationsideen erstellt und diese anschließend am Markt getestet, um Anpassungen und Verfeinerungen vorzunehmen. Die Herausforderung bestand insbesondere darin, dass sich die Studierenden immer wieder in die Lage der Kunden versetzen sollten und ihre Ideen selbst reflektieren mussten.

Zum Abschluss der Innovation Challenge präsentierten alle Teams den Unternehmensvertretern ihre Innovationen. Die Arbeitsergebnisse für einen derartig kurzen Zeitraum fanden bei den Unternehmern lobenswerten Anklang resümierte Thomas Wassmann von reflAktive: „Aus der Innovation Challenge nehmen wir viele gute und neue Ansätze für Innovationen mit und wollen diese im Nachgang weiter verfolgen“.