Architektur
05.07.2012
Prof. Holm Kleinmann freut sich auf die kreativen Gestaltungsideen der Studierenden für die Oldenburger Wissenschaftsmeile. Foto: Michael Stephan

Prof. Holm Kleinmann freut sich auf die kreativen Gestaltungsideen der Studierenden für die Oldenburger Wissenschaftsmeile. Foto: Michael Stephan

Internationale Studierendengruppe plant Wissenschaftsmeile

Oldenburg. 36 Architektur-Studierende aus neun Nationen werden sich ab Montag im Rahmen eines internationalen Workshops an der Jade Hochschule Gedanken über die Wissenschaftsmeile entlang der Ofener- und Ammerländer Heerstraße machen. Nach 14 Tagen präsentieren sie ihre Ideen und stellen sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Bereits seit 1998 organisiert Holm Kleinmann, bis 2010 Professor für Architektur an der Jade Hochschule, den Workshop, der von der EU mit 30.000 Euro unterstützt wird. Er findet wechselweise in Thessaloniki, Barcelona, Prag, Budapest oder eben auch in Oldenburg statt und bietet dem Gastgeber die Chance, dass Architekturstudierende aus verschiedenen europäischen Ländern sich mit externem und unbelasteten Blick einer architektonischen Fragestellung auseinandersetzen, die die Stadt direkt betrifft. In Oldenburg ist es die Wissenschaftsmeile. Dabei handelt es sich um die Strecke vom Julius-Mosen-Platz bis zur Universität Oldenburg am Standort Wechloy. In den 70er Jahren wurde die Uni gebaut, dann reichte der Platz nicht mehr, so dass nach Wechloy ausgewichen werden musste, später wurde ein Hörsaal gebaut, weitere Gebäude sowohl für die Jade Hochschule als auch die Uni erworben und expandierte entlang der Ofener und Ammerländer Heerstraße. Dazwischen stehen Supermärkte, Privathäuser, ein Autohaus oder ein Altersheim.  Holm Kleinmann wünscht sich, dass Energie vom Kern der Altstadt, also dem Julius-Mosen-Platz, in die Ausfallstraße fließt, damit ein Wandlungsprozess in Gang gesetzt wird und somit attraktivere Strukturen entstehen können. „Ich möchte im übertragenen Sinn einen roten Teppich auslegen, der Verbindungen zu den zahlreichen Hochschulgebäuden herstellt und zudem Wohnraum entsteht, um so eine dichte und multifunktionale Struktur zu erreichen. Es soll ein Gebräu werden aus Geist, Austausch und anderen Interessen. Hier soll also studiert und gelebt werden, eine dichte und multikulturelle Struktur entstehen“, sagt er. Dabei denkt er an eine kreative Architektur. Welche Ideen die Studierenden sich ab Montag einfallen lassen, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall werden internationale Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen. Zudem profitieren die nachfolgenden Studierendengenerationen aller teilnehmenden Hochschulen von diesem sich seit Jahren kontinuierlich entwickelten Netzwerk. Am 20. Juli präsentieren die internationalen Gäste ihre Entwürfe, die von einer Jury prämiert werden. Ab September werden die Ideen der Öffentlichkeit präsentiert und vielleicht greift die Stadt die eine oder andere Idee auf. Das Interesse seitens der Verwaltung ist zumindest sehr groß.