Studium

Marketing
21.06.2013
Kluge Helfer: Marketingstudierende der Jade Hochschule, Dozent Jörg Hammermeister (rechts mit Greifarm) und Praxisvertreter Sascha Scholz (dritter von rechts, aktivshop GmbH)  Foto: Christian Dieling.

Kluge Helfer: Marketingstudierende der Jade Hochschule, Dozent Jörg Hammermeister (rechts mit Greifarm) und Praxisvertreter Sascha Scholz (dritter von rechts, aktivshop GmbH) Foto: Christian Dieling.

Kluge Helfer für einen leichteren Alltag

Wilhelmshaven. Mit den Jahren wird es schwerer, den Alltag zu bewältigen. Mit klugen technischen Helfern können ältere Menschen ihre täglichen Aufgaben leichter und unabhängiger bewältigen. Doch welche Unterstützer werden gebraucht? Wie lassen sich Senioren für diese Produkte ansprechen und begeistern?
Mit diesen Fragen des Seniorenmarketings haben sich Studierende des Fachbereichs Wirtschaft der Jade Hochschule am Studienort Wilhelmshaven im laufenden Sommersemester befasst. Für das Projekt im Schwerpunktfach Marketing im Modul „Kommunikation und Customer-Relationship-Management (CRM)“ konnte Projektleiter Jörg Hammermeister, Professurverwaltung Marketing, Handel und E-Business, die aktivshop GmbH aus Rheine als Praxispartner gewinnen.
Ziel des Projektes war es, eigenständig ein Marketingkonzept aus den Bereichen Produktportfolio, Zielgruppenanalyse, Kommunikation offline und online, Onlinevertrieb und Spezialshops zu erarbeiten. Um den „typischen“ aktivshop-Kunden zu bestimmen, wurden 300 Personen auf der Straße und zu Hause befragt und beobachtet. Dafür bekamen die potenziellen Kunden u.a. Drehkissen, Massagematten, Greifarme und Heimtrainer zum Testen. „Bisher hat mir immer mein Mann geholfen, wenn ich mal im Haushalt ein Problem hatte“, erzählt Elisabeth J. (65), als sie bei der Frage: „Haben Sie bereits Hilfsmittel zu Hause?“ angekommen ist. „Zugegeben, uns beiden fällt das Herunterbücken zum Ofen in der Küche schwer. Deshalb haben wir uns eine moderne Küchenlösung einbauen lassen, in der die Komponenten in Griffhöhe angeordnet sind.“, berichtet Ehemann Erich J. (67). „Sogenannte Hilfsmittel haben wir aber zu Hause noch nicht. Aber wer weiß, wann wir sie mal brauchen.“
Die Studierenden unterbreiteten dem aktivshop Vorschläge zur Katalogoptimierung, zur weiteren Zielgruppenansprache und zu Werbemöglichkeiten. Zudem stellten sie bisher nicht genutzte Marktplätze mit ihren Vor- und Nachteilen dar. Um die Zielgruppe des aktivshops zu erweitern, gaben sie Empfehlungen für Shoperweiterungen und neue Spezialshops, z.B. für E-Bikes. Das Ergebnis der Projektausarbeitungen präsentierten die Studierenden in einer vierstündigen Präsentation dem Vertreter der aktivshop GmbH, Sascha Scholz. 
„Dieses Praxisprojekt ermöglichte den Studierenden, ihr theoretisches Wissen in die Praxis zu übertragen und sich den Herausforderungen des Seniorenmarketings am konkreten Praxisfall zu stellen. Hierbei kam es besonders darauf an, sich in Situationen älterer Menschen hineinzudenken, denn ein guter Marketer kann die Welt mit den Augen der Zielgruppe sehen“, so Hammermeister. „Bei diesem Projekt kam noch bereichernd hinzu, dass der Praktiker Sascha Scholz früher selbst an der Jade Hochschule studiert hat und so den Studierenden als Coach wertvolle Praxiserfahrungen weitergeben konnte.“ 
Scholz ergänzt: „Ein Projekt, wie das von den Studierenden durchgeführte, gibt Unternehmen wie dem unseren neue Sichtweisen und Ansatzpunkte. Da wir schon sehr lange als Experten versuchen, uns in die Zielgruppe der Best-Ager hineinzuversetzen, lassen wir die eine oder andere Betrachtungsweise oft links liegen. Wir wissen, wie schwer es ist, das eigene Alter außen vor zu lassen und sich in die Belange der Senioren hineinzudenken. Es war interessant zu beachten, mit welchen Sichtweisen die Studierenden an diese Herausforderung, die Zielgruppe der Best-Ager zu erreichen, herangegangen sind und durchaus erfolgreich gelöst haben.“ Teilweise seien schon Vorschläge des noch laufenden Projektes im Unternehmen umgesetzt worden. „Das spricht durchaus für die Qualität der Ausarbeitungen. Wir werden die gesammelten Endergebnisse auswerten und entsprechende Ansätze weiter verfolgen. Von uns aus gibt es ausschließlich Lob für die gute und reibungsfreie Zusammenarbeit.“