Statistik
01.12.2015
Kriminaldirektor Ulf Küch und Prof. Dr. Christiane Goodfellow freuten sich über das große Interesse an dem Vortrag.<span>Foto: Jörg Brunßen/Jade HS</span>

Kriminaldirektor Ulf Küch und Prof. Dr. Christiane Goodfellow freuten sich über das große Interesse an dem Vortrag.Foto: Jörg Brunßen/Jade HS

Kriminalstatistik aus erster Hand

Wilhelmshaven. Eine besondere Statistik-Vorlesung fand an der Jade Hochschule statt: Ulf Küch, Leiter der Kriminalpolizei in Braunschweig, referierte vor über 200 Zuhörer_innen zum Thema „Die polizeiliche Kriminalstatistik“. Prof. Dr. Christiane Goodfellow aus dem Fachbereich Wirtschaft hatte den Kriminaldirektor an die Jade Hochschule eingeladen. 

Küch, der zugleich stellvertretender Bundesvorsitzender und Landesvorsitzender in Niedersachsen im "Bund deutscher Kriminalbeamter" ist, stellte einige Aspekte der Polizeilichen Kriminalstatistik am Beispiel der Stadt Braunschweig vor.  Es besteht zum Beispiel ein Zusammenhang zwischen Bevölkerungsstruktur und Kriminalität, so dass sich beispielsweise Kriminalität gegen ältere Menschen gerade in solchen Stadtteilen zeigt, in denen viele ältere Menschen leben. Insbesondere demente Personen werden häufig Opfer von Straftaten. „Hierzu zählt vor allem der sogenannte Enkeltrick, nach dem ein Unbekannter eine ältere Person anruft und vorgibt, die Tochter oder der Sohn des älteren Mitbürgers wäre in akuten finanziellen Schwierigkeiten und brauche dringend eine fünfstellige Überweisung“, so Küch. Bei den anschließenden Ermittlungen nutzt die Polizei vor allem Verbindungsdaten der Telefonkonzerne.

Auch ein aktuelles Thema wurde während des Vortrages aufgegriffen: Nimmt die Kriminalität zu, wenn viele Asylbewerber und Flüchtlinge zu uns kommen? „Es gibt zwar unter den Zugewanderten auch Menschen mit kriminellem Potential, aber eine deutliche Zunahme der Straftaten ist nicht zu verzeichnen“, so der Leiter der Kriminalpolizei Braunschweig.