Studium
Public Health
31.08.2015
Mehrwert fürs Denken und Handeln
Oldenburg. Jan Lanfermann ist Physiotherapeut am Cloppenburger Krankenhaus. Seit acht Jahren arbeitet er dort, seit zwei Jahren studiert er berufsbegleitend den Master-Studiengang „Public Health“ an der Jade Hochschule – für ihn die ideale Kombination. „Ein Mehrwert fürs eigene Denken, fürs Handeln und für die persönliche Reifung ist „Public Health“ für mich“, sagt der 29-jährige. „Der Studiengang lohnt sich, wenn man im Gesundheitsbereich Karriere machen will, aber ebenso wenn man weiterhin direkt am Patienten arbeiten möchte." Ein Beispiel: „Oft dauert es lange, bis die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Praxis Anwendung finden.“ Das hat Lanfermann festgestellt, als er in einer Hausarbeit die konkreten Behandlungsmethoden von akuten Rückenschmerzen mit der Theorie verglich. Das Studium hilft ihm, den aktuellen Wissenstand jetzt direkt in die Praxis mitzunehmen.Besonders gut gefällt es Lanfermann, einen Blick über den Tellerrand zu wagen und das eigene Handeln zu hinterfragen. „Oft steckt man in der Arbeitsroutine fest... Im Studium habe ich neue Perspektiven kennengelernt, die ich in der Praxis jetzt mitdenke. Dadurch kann ich meine Arbeit ganz anders einordnen“. Diese neuen Perspektiven entstünden durch die thematische Vielfalt in dem Studiengang „Public Health“, der körperliche, geistige, psychische und soziale Bedingungen von Gesundheit und Krankheit einer Gesellschaft untersucht. Lanfermann bezieht sich zum Beispiel auf den ökonomischen Anteil des Studiums. „In Krankenhäusern wird momentan viel Personal abgebaut. Ich finde es wichtig, auch an unterster Stelle verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen und an neuen Möglichkeiten mitzuarbeiten, die Abläufe zu optimieren“, sagt der stellvertretende Leiter der Physiotherapie. Außerdem hätte er gelernt, besser zu argumentieren – auf Blickhöhe mit dem medizinischen Personal.
Auch die heterogene Zusammensetzung der Studierenden-Gruppe, die zum Beispiel aus Ergo- und Physiotherapeuten, Medizinern, Psychologen, Gesundheits- und Krankenpflegern besteht, schaffe neue Perspektiven. „Wir sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen und jeder ist Experte auf seinem Gebiet – das macht das Studium besonders spannend.“ Dass das Studium Zeit kostet, war Lanfermann von Beginn an klar. „Es ist schon viel Freizeit, die fürs Lernen draufgeht“, sagt der gebürtige Garreler. „Aber man kann sich die Arbeit gut einteilen. Und wie viel jeder investiert, hängt natürlich auch von dem eigenen Anspruch ab.“
Momentan arbeitet Jan Lanfermann an seiner Masterarbeit. Er untersucht den Einfluss von kognitiven Einschränkungen, wie Demenz, auf den Erfolg der Frührehabilitation von älteren Patienten. Dazu wertet er 288 Patientendaten aus. „Wenn zum Beispiel ein 65-jähriger gestürzt ist und mit einem Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus kommt, ist die Frage, ob unsere standardmäßige Behandlung erfolgreich greift, wenn er zusätzlich an Demenz leidet.“ Lanfermanns Prognose ist, dass die routinemäßige Behandlung nicht ausreicht. „Ein Krankenhaus „braucht“ selbstständige und mündige Patienten, die ihre Bedürfnisse äußern können, sonst ist das personell kaum zu bewältigen. Demenzpatienten gehen in diesem System oft unter.“ Lanfermanns Ziel ist es, die Versorgung von Patienten mit Demenz zu verbessern.
Der Master-Studiengang „Public Health“ eignet sich für ein berufsbegleitendes Studium: Die Lehreinheiten finden an Wochenenden und in einer Blockwoche im Studienhalbjahr statt. Ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss und eine einjährige Berufstätigkeit sind Voraussetzungen für die Aufnahme ins Master-Studium. Das Studium ist gebührenpflichtig. Bewerbungen für Public Health sind noch bis zum 14. September online möglich: https://ecampus.jade-hs.de
Ansprechpartnerin: Christiane Heidenfelder
Weitere Informationen: jade-hs.de/public-health