Messung
06.09.2016
Studierende aus Oldenburg und Haifa bauen eine GPS-Antenne über einem Messpunkt auf.<span>Foto: Hillrich Smit-Philipp/Jade HS</span>

Studierende aus Oldenburg und Haifa bauen eine GPS-Antenne über einem Messpunkt auf.Foto: Hillrich Smit-Philipp/Jade HS

Oldenburger Geodäten messen in Israel

Haifa. Oldenburg. Sechs Studierende der Lehreinheit Geoinformation sind gerade aus Israel zurückgekehrt. Ihr Ziel war die Messung der Bewegung der Erdkruste in der Umgebung von Haifa und die Einschätzung des Erdbebenrisikos in der Region. Zusammen mit Studierenden des Technion in Haifa haben sie unter der Leitung von Dipl.-Ing. Hillrich Smit-Philipp und Prof. Dr.-Ing. Jörg Reinking innerhalb von zwei Wochen 23 Punkte mit speziellen GPS-Geräten vermessen. Diese Geräte ermöglichen die Bestimmung von Positionen mit einer Genauigkeit von wenigen Millimetern.

Die Messungen wurden bereits zum sechsten Mal ausgeführt (Jade Welt berichtete). Aus den Unterschieden zwischen den Positionen der Messpunkte zu den jeweiligen Zeitpunkten der Messungen können die Bewegungen der Punkte mit mm-Genauigkeit bestimmt werden. Die Auswertungen der diesjährigen Messungen werden in den nächsten Monaten von den Studierenden im Master-Studiengang „Geodäsie und Geoinformatik“ in Oldenburg durchgeführt.

Die Ergebnisse der letzten Jahre haben ergeben, dass sich die Art der Verschiebung an der Carmel-Störung in der jüngsten Zeit geändert haben muss. „Die Wiederholungen der Messungen sind dringend notwendig. Aktuell werden auch in ländlichen Bereichen viele Infrastrukturprojekte in Israel realisiert, die auch die einstmals abseits gelegenen Messpunkte beeinflusst haben können. Um einschätzen zu können, ob die Veränderungen menschgemacht oder natürlich sind, müssen wir mehr Kenntnisse über die Deformationen in diesem Bereich haben.“, erläutert Prof. Reinking. „Die Studierenden haben hier die Möglichkeit, direkt in einem wissenschaftlichen Projekt zu arbeiten und selbstständig wesentliche Erkenntnisse für die Geowissenschaften zu entwickeln.“, ergänzt Dipl.-Ing. Smit-Philipp. „Durch das gemeinsame Arbeiten und die Freizeitaktivitäten entsteht ein enger Kontakt zwischen den Studierenden der beiden Nationen.“, so Smit-Philipp weiter.

Der Austausch findet bereits seit 17 Jahren statt. Im nächsten Jahr werden wieder Studierende aus Haifa nach Oldenburg kommen, um geowissenschaftliche Messungen durchzuführen.