Studentinnen untersuchen „Galileo“-Facebook Seite
Wilhelmshaven. Sechs Studentinnen der Jade Hochschule haben im letzten Sommersemester den Sprung ins kalte Wasser gewagt und eine empirische Studie zum Thema Agenda Setting durchgeführt. Im Rahmen des Seminars Medienforschung wurde, unter der Betreuung von Prof. Dr. Andreas Schelske, die Galileo-Facebook-Seite des TV-Senders ProSieben erforscht – mit teilweise überraschenden Ergebnissen.
In einer inhaltsanalytischen Untersuchung stellten sich die Studentinnen die Frage, wie Galileo mit seinen Facebook-Fans interagiert. Dabei wurden auch, ganz im Sinne des Agenda Setting, die Themen untersucht, welche Galileo seinen Nutzern vorgibt. Überraschender Weise stellte sich heraus, dass Galileo kaum über wissenschaftliche Themen berichtet. Und das obwohl sie sich selber als Wissensmagazin darstellen. Darüber hinaus zeigte sich, dass über 78 Prozent aller Nutzer männlich sind. Ein Grund könnten die überwiegend "männlichen" Themen sein, welche Galileo publiziert.
In dieser „Männerdomäne“ hagelt es oft Kritik am Inhalt der Sendung. Meistens wurden die zahlreichen Wiederholungen beklagt. Erstaunlicherweise werden dementsprechend jedoch wenige eigene Themenvorschläge gemacht.
Das wohl erstaunlichste Ergebnis war, dass Galileo kaum mit seinen Nutzern interagiert, was von einer Seite im sozialen Netzwerk eher ungewöhnlich ist. Im gesamten Forschungszeitraum von 30 Tagen wurden insgesamt nur neun Kommentare zu Nutzer-Fragen gegeben – allesamt hatten einen Informationscharakter. Die Facebook-Seite stellt eher eine Plattform da, auf der die Themen der nächsten TV-Sendung angekündigt werden.
Für die Analyse wurde ein Codebuch erstellt, anhand dessen in einem 30tägigen Zeitraum die Facebook-Seite entschlüsselt wurde. Grundlagen für das Codebuch waren die Forschungsfrage „Wie interagiert Galileo mit seinen Facebook-Fans?“ und zwölf Hypothesen, welche die Forschungsfrage beantworten sollte.
Die komplette Auswertung, sowie die genaue Methodik, kann demnächst online auf der Seite von Mediabrother (www.mediabrother.de) eingesehen werden.
Pressekontakt:
Mirka Eidtmann, Studentin an der Jade Hochschule
eMail: mirka.eidtmann@student.jade-hs.de
www.mediabrother.de