Studium

Praxis
17.02.2017
Elf angehende Wirtschaftsingenieure_innen absolvierten erfolgreich die REFA-Grundausbildung. von links: Tim Dreischmeier (Premium AEROTEC), Rainer Fritz (REFA RV Weser-Ems), Michael Klische (Premium AEROTEC), Prof. Dr. Ulrike Schleier sowie (von rechts) Prof. Dr. Lutz Engel und Prof. Dr. Christian Sachs gratulierten den Studierenden.<span>Foto: Marie Czubinzki/Jade HS</Span>

Elf angehende Wirtschaftsingenieure_innen absolvierten erfolgreich die Refa-Grundausbildung. von links: Tim Dreischmeier (Premium Aerotec), Rainer Fritz (Refa RV Weser-Ems), Michael Klische (Premium Aerotec), Prof. Dr. Ulrike Schleier sowie (von rechts) Prof. Dr. Lutz Engel und Prof. Dr. Christian Sachs gratulierten den Studierenden. Foto: Marie Czubinzki/Jade HS

Studierende absolvieren Refa-Grundausbildung

Wie lassen sich Material und Betriebsmittel nutzen und Menschen so einbeziehen, dass Produkte kostengünstig, ressourcensparend und umweltschonend realisiert werden können? Mit solchen Fragestellungen haben sich elf angehende Wirtschaftsingenieure_innen im Rahmen des Wahlpflichtmoduls Industrial Engineering auseinandergesetzt.

Das Modul wurde in Zusammenarbeit mit dem Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung (Refa) angeboten und gab den Studierenden die Möglichkeit die Refa-Grundausbildung zu absolvieren. „Die Studierenden haben in zwei theoretischen Teilen die Analyse und Gestaltung  von Prozessen sowie die Ermittlung und Anwendung von Prozessdaten behandelt“, berichtet Rainer Fritz, Vorstand des Refa Regionalverbands Weser-Ems.

In der anschließenden Praxiswoche sollten unter Anwendung der erlernten Begriffe, Daten, Methoden und Beispiele drei Problemstellungen gelöst werden. „Wir konnten Premium Aerotec aus Varel als Praxispartner gewinnen“, berichtet Fritz. Vier Tage untersuchten die Studierenden vor Ort spezielle Arbeitsabläufe, die Arbeitsplatzgestaltung sowie Arbeitsinhalte und präsentierten ihre Ergebnisse anschließend der Unternehmensleitung sowie Vertretern der Jade Hochschule.

Die Gruppen analysierten unter anderem das Arbeitssystem „Oberflächenschutz auftragen“. Dort erstellten sie eine so genannte Multimomentaufnahme, eine genaue Beobachtungen der einzelnen Arbeitsschritte, und führten eine Refa-Zeitstudie durch.

Branche schätzt die Refa-Ausbildung

Durch die Untersuchung konnten die Teams Einflussfaktoren identifizieren, die sich negativ auf die Tätigkeit auswirken. In ihren Präsentationen verglichen sie den Ist-Zustand mit dem Soll-Zustand und konnten so konkrete Verbesserungsvorschläge liefern und Einsparpotenziale aufzeigen. Eine bessere Lagerung der Bauteile könne die Bearbeitungszeit beispielsweise um zehn Prozent reduzieren, da die Mitarbeiter vor dem Auftragen des Oberflächenschutzes die Teile erst gründlich von Staub und Partikeln reinigen müssten, stellte eine der Gruppen fest. Außerdem könnten einige ergonomische Veränderungen die Arbeit erleichtern und die Motivation der Mitarbeiter steigern.

„Die Refa-Ausbildung vermittelt Basis-Know-how in Industrial Engineering und ist in der Branche sehr geschätzt. Die Studierenden können die erlernten Methoden und Instrumente in der Praxis unbegrenzt anwenden und haben mit dieser zusätzlichen Ausbildung einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt“, fasst Fritz die Vorteile des Refa-Grundscheins zusammen.

"Wir freuen uns immer über Impulse von außen. Das hilft gegen die sprichwörtliche Betriebsblindheit bei der Suche nach Optimierungspotenzialen. Die Studierenden haben uns die externe Brille aufgesetzt und viele Vorschläge geliefert, die wir sehr gerne annehmen“,  freut sich Tim Dreischmeier, Leiter der militärischen Montage bei Premium Aerotec.