Geodäsie
30.05.2016
Studium mit Einsatz: für einige Messpunkte mussten die angehenden Geodäten in Fischerhosen in die Teiche steigen.<span>Foto: Piet Meyer, Jade HS</span>

Studium mit Einsatz: Für einige Messpunkte mussten die angehenden Geodäten in Fischerhosen in die Teiche steigen.Foto: Piet Meyer, Jade HS

Studierende der Geodäsie vermessen Ahlhorner Fischteiche

Oldenburg.Ahlhorn. 29 Studierende des Studiengangs Angewandte Geodäsie haben in der vergangenen Woche eine Messübung im Naturschutzgebiet „Ahlhorner Fischteiche“ durchgeführt. Die gewonnenen 3D-Daten sollen Hinweise darauf geben, wo im Teichsystem Wasser verloren geht. 

In der sogenannten Hauptvermessungsübung sollen die Studierenden in Gruppen ein großes Messprojekt in Eigenregie planen, durchführen und im Anschluss die im Außendienst erfassten Daten auswerten. Hauptaugenmerke der Messungen, die in Kooperation mit dem Niedersächsischen Forstamt Ahlhorn durchgeführt werden, sind die Zuleitersysteme der Fischteiche, die teilweise oder gänzlich trocken liegende Teiche sowie die „Katzenköpfe“, ein kleineres Sumpfgebiet. Aus den Messdaten erzeugen die Nachwuchsvermesser_innen Geländemodelle und -profile, die als digitale 3D-Modelle und analoge Lage- und Höhenpläne bereitgestellt werden.

Grund für die Messung sind die Wasserhaltungsprobleme der im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet gelegenen Fischteiche. Die erzeugten 3D-Daten dienen dem Forstamt und den Naturschutzbehörden dazu, und den Wasserhaushalt des komplexen Teichsystems besser zu verstehen.

Die Vermessungsarbeiten im Naturschutzgebiet haben besondere Anforderungen. „Wir messen hier mit Ausnahmegenehmigung und müssen unsere Arbeiten vorsichtig durchführen, um die Beeinträchtigungen für die Natur so gering wie möglich zu halten“, erklärt Tobias Berndt, betreuender Dozent vom Institut für Mess- und Auswertetechnik (IMA). „Das sumpfige Gelände ist anspruchsvoll und durch die üppige Vegetation herrschen schwierige Sichtverhältnisse für unsere Messungen."

„Die Studierenden erhalten durch dieses umfangreiche Projekt die Gelegenheit, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten selbständig anzuwenden“, ergänzt so Thorsten Roelfs, der die Studierenden ebenfalls betreut. „Ein umfangreiches Messprojekt eigenständig zu planen und durchzuführen, bereitet sie gut für ihre spätere berufliche Tätigkeit vor“.

Es ist nicht das erste Messprojekt Oldenburger Geodäsie-Studierenden in Ahlhorn. In die jetzige Messkampagne fließen Ergebnisse einer topographischen Aufnahme ein, die die Studierenden im November 2015 durchgeführt hatten. Im gleichen Zuge wurden mittels Sondierungen Untersuchungen zur Beschaffenheit des Teichbodens durchgeführt.

Die einwöchige Hauptvermessungsübung findet einmal jährlich im 4. Semester im Studiengang Angewandte Geodäsie an wechselnden Orten statt.

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