Ausstellung
26.05.2016
Bühnenbildentwurf der Architekturstudierenden.<span>Foto: Andreas Rothaus/Jade HS</span>

Bühnenbildentwurf der Architekturstudierenden.Foto: Andreas Rothaus/Jade HS

Studierende entwerfen Bühnenbilder

Oldenburg. Ein vegetarischer Wolf steht unter Mordverdacht – dieses Szenario stellt Bühnenbildner vor Herausforderungen. Zeitgleich zu der Entstehung und Inszenierung des Stücks von Martin Baltscheit in der Exerzierhalle entwickelten Studierende der Architektur an der Jade Hochschule eigene Bühnenräume und Figuren. Angeboten wurde der Entwurf als Wahlfach von der Architektin und Bühnenbildnerin Birgit Remuss. Von Seiten des Staatstheaters begleitete die Produktions- und Werkstattleiterin Veronika Hoberg das Seminar.

Ziel war es, eine persönliche künstlerische und gestalterische Interpretation und Ästhetik zu entwickeln, aber auch praktikable Räume für das Stück zu erschaffen. Hierbei gab es keinerlei Vorschriften hinsichtlich der Darstellungsmethoden, der Farben, Formen und Materialien.

Das Stück von Martin Baltscheit setzt sich mit Stereotypisierung und Ausgrenzung auseinander: Ein junger Wolf hat auf der Flucht in ein besseres Leben beide Eltern verloren. Ein kinderloses Schafsehepaar nimmt den Kleinen kurzerhand bei sich auf und zieht den nun „Ferdinand“ getauften Jungen groß - als Schaf. Er ist bestens in seine friedliche Wahlheimat integriert, lebt vegetarisch und singt beim Gottesdienst das „Schafe Maria“. Eines Tages aber wird er bewusstlos neben dem ermordeten Schäfchen Melanie gefunden, dem man die Kehle durchgebissen hat. Der Verdacht fällt auf Ferdinand - einmal Wolf, immer Wolf. Verzweifelt kehrt Ferdinand zurück in das Rudel der Wölfe. Aber auch dort trifft er auf starre Traditionen und wird als Außenseiter abgestempelt.

Der Autor Martin Baltscheit hat ein explosives humorvolles Stück mit raschem Szenenwechsel und pointierten Dialogen für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geschrieben, das der junge Regisseur Ingo Putz in der Exerzierhalle des Staatstheaters inszeniert hat, die Premiere war am 8. Mai.

Die Ausstellung der studentischen Arbeiten war im Foyer des Staatstheaters in Oldenburg zu sehen.