Studium

Visualisierung
23.08.2017
Studierende präsentieren ihre Ergebnisse (v.l.): Lina-Kristin Peters, Maria Lindemann, Julia Buchhage, Kaspar Ihde, Henrike Schleifer, Arne Schmidt, Wiebke Wolters, Klaus Rademacher, Wolfgang Schaller, Vorsitzende des Freunde des Klosters Hude e.V., Prof. Dr. Ingrid Jaquemotte, Jade Hochschule. <span>Foto: Piet Meyer/ Jade Hochschule</span>

Studierende präsentieren ihre Ergebnisse (v.l.): Lina-Kristin Peters, Maria Lindemann, Julia Buchhage, Kaspar Ihde, Henrike Schleifer, Arne Schmidt, Wiebke Wolters, Klaus Rademacher, Wolfgang Schaller, Vorsitzende des Freunde des Klosters Hude e.V., Prof. Dr. Ingrid Jaquemotte, Jade Hochschule. Foto: Piet Meyer/ Jade Hochschule

Studierende visualisieren Klosterruine in Hude

Einen virtuellen Rundgang durch die Klosterruine in Hude konnten Besucher der LandTageNord am vergangenen Sonntag unternehmen. Studierende der Jade Hochschule hatten hierfür Panoramen und eine fotorealistische Punktwolke der Ruine erstellt.

Hon.-Prof. Klaus Rademacher, Vorstandsmitglied im Verein „Freunde des Klosters Hude“, hatte das Projekt initiiert. Rademacher wusste um die technischen Möglichkeiten im Bereich Visualisierung an der Jade Hochschule aus vorangegangenen Projekten (Jade Welt berichtete). So war es nahe liegend auch die Ruine des Zisterzienserklosters aus dem 13. Jahrhundert virtuell zu präsentieren. „Visualisierungen sind ein unverzichtbares Hilfsmittel zur Schulung der Vorstellungskraft und helfen uns bei der Vermittlung unserer Ideen des Museumskonzeptes“, so Rademacher. Die Visualisierungen werden ebenfalls auf dem Sommerfest des Klostervereins am 26. August und beim Tag des offenen Denkmals am 10. September gezeigt.

Im Sommersemester nahmen sieben Studierende des Studiengangs Angewandte Geodäsie unter Leitung von Prof. Dr. Ingrid Jaquemotte und unter Begleitung von Fachpersonal und Eigentümerin die Klosterruine mit einem Laserscanner und mehreren Digitalkameras auf. Ein Laserscanner nimmt eine dreidimensionale Punktwolke der Umgebung auf. Durch die Nutzung mehrerer Scanner-Standpunkte konnte das ehemalige Kloster fast vollständig erfasst werden. Nach der Bearbeitung mit Spezial-Software liegen ein maßstäbliches 3D-Modell und eine Videofahrt durch die Ruine vor. Auch aus den Kameraaufnahmen erstellten die angehenden Geodäten 3D-Modelle, die sehr realitätsnah auf den Betrachter wirken. Zudem wurden Panoramen erzeugt, in denen der Betrachter das Klostergelände virtuell erleben kann. Betreuerin Jaquemotte zeigt sich erfreut über die Zusammenarbeit mit den Freunden des Klosters Hude: „Aufgabenstellungen aus der Praxis motivieren unsere Studierenden besonders“, sagt die Expertin für Visualisierung.

Durch den starken Bewuchs an der Ruine kommt es vermehrt zu Schäden am Mauerwerk. Mauerstücke drohen abzubrechen. Aus diesem Grund nimmt der Verein in Kürze Gespräche mit dem Landkreis über die Erstellung eines Instandsetzungskonzeptes auf. Für die Planung können die virtuellen Modelle laut Rademacher Hilfestellung leisten. „Die Maßstäblichkeit und Detailgenauigkeit wird den Zeitaufwand und die Kosten zur Erstellung des Konzepts deutlich reduzieren“, so der Huder Architekt.

Das Modul „Projekt Visualisierung“ wird in den Studiengängen Angewandte Geodäsie und Geoinformatik angeboten. Bewerbungen für einen Studienplatz sind noch bis zum 15. September über das zentrale Bewerbungsportal unter https://ecampus.jade-hs.de möglich.


Bilder unten (v.li.):
Geodäsiestudentin Wiebke Wolters beantwortet Fragen von Wolfgang Schaller und Klaus Rademacher (li.) zum Modell. (Foto: Piet Meyer, Jade Hochschule)
Das ehemalige Kloster darf derzeit nur in Begleitung betreten werden. Die virtuellen Modelle erlauben eine gefahrlose Begehung. (Foto: Julia Buchhage)