Studierende lernen, den menschähnlichen Roboter NAO zu programmieren. Dieser könnte dann beispielweise in der Physiotherapie eingesetzt werden - um therapeutische Übungen vorzuführen und den Fortschritt der Therapie zu beobachten. Foto: Piet Meyer
Technologien entwickeln mit dem Faktor Mensch
Oldenburg. „Ich wollte immer etwas Technisches studieren, aber den Faktor Mensch nicht außer Acht lassen“, sagt Janis Kröger, Student der „
Assistiven Technologien“ an der Jade Hochschule. „Beides wird in meinem Studiengang berücksichtigt.“ Denn wer Technologien entwickeln möchte, die das Alltagsleben von kranken oder alten Menschen leichter machen, brauche nicht nur technisches Know-how, sondern sollte auch die Bedürfnisse der Anwender kennen. Ziel ist es, Menschen zu helfen die eigene Mobilität zu erhalten, mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben und vor Gefahren zu schützen.
Neben der Arbeit mit Menschen gefällt dem 20-jährigen insbesondere die Praxisnähe des Studiums. „Und die Projekte bieten oftmals eine Möglichkeit seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.“ So sind unterstützende Technologien vielseitig einsetzbar: von der ambulanten Überwachung von Vitalparametern mit intelligenten Textilien bis hin zu Hausgeräten, die natürliche Sprache verstehen. Anzüge, die die körperliche Belastung bei der Arbeit messen oder akustische Notfallsysteme, die auf Hilfeschreie reagieren, gehören zu den Anwendungsbereichen dieser Technologien.
In dem interdisziplinären Bachelor-Studiengang werden ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse mit Grundlagen- und Methodenwissen aus Medizin, Gerontologie, Gesellschaftswissenschaften sowie aus Architektur und Bauwesen erworben. Die vielseitige Ausbildung öffnet den Absolventinnen und Absolventen eine Reihe von attraktiven Arbeitsgebieten: In elektro- und medizintechnischen Unternehmen, Ingenieurbüros für technische Fachplanung und auch an Forschungseinrichtungen sind Ingenieure an der Entwicklung neuer assistiver Technologien oder assistenzgerechter Produkte beteiligt. Sie prüfen und bewerten Produktentwicklungen in Probandenstudien und Umfragen, erforschen Markttrends und Kundenbedürfnisse. Weitere potentielle Arbeitgeber sind Wohlfahrtsverbände, Wohnungsgesellschaften und große Klinik-und Pflegeeinrichtungen, die in den letzten Jahren verstärkt Bedarf anmeldeten.
„Wer sich für ein Studium der Assistiven Technologien interessiert, sollte ein Interesse an Technik besitzen und mit Menschen umgehen können“, sagt Kröger. Auch ein gewisses Maß an mathematischen Verständnis wäre vorteilhaft, wobei im Studium alle Grundlagen noch einmal aufgegriffen werden. „Gelernt wird in einer ausgewogenen Mischung aus Seminaren, Praktika und überschaubaren Vorlesungen mit Zeit für Fragen und Übungen.“, ergänzt
Prof. Dr. Frank Wallhoff, Leiter des Studiengangs.
Für den Studiengang Assistive Technologien werden noch bis zum 14. September Bewerbungen angenommen:
ecampus.jade-hs.de. Aus den eingehenden Bewerbungen werden im Losverfahren die freien Plätze vergeben.
Janis Kröger, Student der „Assistiven Technologien“.Foto: privat