Prof. Dr. Andrea Czepek (re.), Vizepräsidentin für Studium und Lehre, dankte Hans-Jürgen Immerthal (li.) für den engagierten Einsatz. Künftig ist Bianca Rieskamp (vorne) für die Z-Prüfung zuständig. Foto: Gaby Pfeiffer/Jade HS
Z-Prüfung: Studium ohne Abitur
Die Zulassungsprüfung (Z-Prüfung) bietet Studienbewerber_innen ohne Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit, fachgebunden zum Studium zugelassen zu werden. Voraussetzungen sind eine mindestens dreijährige Berufsausbildung und eine anschließende mindestens dreijährige Berufspraxis im erlernten Beruf.
Hans-Jürgen Immerthal hat sich an der Jade Hochschule viele Jahre für die Z-Prüfung engagiert.
Herr Immerthal, wie läuft so eine Z-Prüfung ab?Die Prüfung gliedert sich in zwei Teile. Auf den allgemeinen Teil der Prüfung erfolgt eine Vorbereitung durch Allgemeinbildner wie Volkshochschulen über ein dreiviertel Jahr. Prüfungsfächer sind Deutsch, Mathe und Englisch. Hinzu kommt eine mündliche Prüfung über ein Alltagsthema. Hat Frau oder Mann diese Prüfung bestanden, wird sie oder er zum Fachteil der Prüfung an der Hochschule zugelassen. In dieser auf den Studiengang bezogenen Prüfung werden Stoffinhalte des ersten Fachsemesters abgefragt. Auch hier kommt eine mündliche Prüfung hinzu, die dem Studienfach zugeordnet ist. Das Zeugnis berechtigt den Prüfling an einer Hochschule ihrer oder seiner Wahl im gewählten Fach zu studieren.
Was passiert, wenn einem das gewählte Studienfach doch nicht liegt?Dann kann die Studentin oder der Student auf Antrag eine weitere fachbezogene Prüfung ablegen und in den neuen Studiengang wechseln.
Warum haben Sie sich in den letzten Jahren für die Z-Prüfung engagiert? Als ich 1991 zum ersten Mal einen Fachvorbereitungskurs durchgeführt habe, war das Schulsystem noch nicht so ausdifferenziert wie heutzutage. Es ging darum, jungen Erwachsenen, die überwiegend aus bildungsfernen Elternhäusern stammten, die Chance auf ein Hochschulstudium zu eröffnen. Des Weiteren ist es eine tolle Möglichkeit, schulischen Spätentwicklern zu helfen, ihre Begabungen weiter zu entwickeln. Auch aktuell in der Jade Hochschule beschäftigte Mitarbeiter sind diesen Weg gegangen. Die Z-Prüfung eignet sich für Personen mit beruflicher Vorbildung hervorragend zur Orientierung, ob ein Studium für den weiteren beruflichen Werdegang die richtige Entscheidung ist. Das beugt Enttäuschungen vor und gibt Sicherheit darin, ein Studium erfolgreich absolvieren zu können.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Studierenden gemacht, die über die Z-Prüfung zum Studium zugelassen wurden?Meiner Erfahrung nach haben Studierende, die diesen Weg des Hochschulzugangs genommen haben, sich später im Studium sehr gut zurecht gefunden und haben mit guten Abschlüssen die Hochschule wieder verlassen. Gefreut hat mich zum Beispiel eine Mail von einem Z-Prüfling, der sich für das auf den Weg bringen der Z-Prüfung bedankt hat und berichtete, dass er gerade dabei sei zu promovieren.
Wie ist der Stand der Dinge?Mittlerweile hat durch die erweiterten Möglichkeiten des Zugangs zum Studium die Zahl der Prüflinge stark abgenommen. Waren es 1991 noch über 30 Prüflinge pro Jahr allein für den Studienort Wilhelmshaven, so sind es 2017 zwei Prüflinge für die Jade Hochschule insgesamt. Damit ist die Z-Prüfung sehr individuell geworden.
Und wie geht es weiter?Meine Nachfolgerin wird
Bianca Rieskamp sein. Sie arbeitet im Bereich der studentischen Angelegenheiten. Damit bleibt die Koordination der Z-Prüfung in guten Händen.
Ich möchte mich auf diesem Wege bei allen Prüferinnen und Prüfern aus dem Hause für ihr jahrelanges Engagement bei der Z-Prüfung bedanken.