Campus

Studienbeitraege
14.05.2012
Zahlreiche studentische Projekte werden an der Jade Hochschule allein aus Studienbeiträge finanziert wie zum Beispiel in der Assistiven Technologie, wo Roboter eingesetzt werden, um alltagstaugliche Hilfen für Menschen mit Handicaps zu entwickeln. Foto: Piet Meyer

Zahlreiche studentische Projekte werden an der Jade Hochschule allein aus Studienbeiträge finanziert wie zum Beispiel in der Assistiven Technologie, wo Roboter eingesetzt werden, um alltagstaugliche Hilfen für Menschen mit Handicaps zu entwickeln. Foto: Piet Meyer

Studierende finanzieren Labore selbst

Oldenburg. Was geschieht eigentlich mit den Studienbeiträgen, die die meisten Studierenden in Niedersachsen jedes Semester bezahlen müssen? Vor Ort verschafften sich jetzt das Präsidium der Jade Hochschule, Dekane und Studierende einen Eindruck davon, welche Projekte am Studienort Oldenburg bereits durch Studienbeiträge verwirklicht wurden.  „Wir wollen wissen, wie unsere Entscheidungen, die Studienbeiträge einzusetzen, umgesetzt worden sind und kommen bei der Gelegenheit mit den Verantwortlichen vor Ort ins Ge-spräch.“, berichtet Vizepräsident Prof. Dr. Weisensee, der u.a. für die Forschung an der Jade Hochschule zuständig und Mitglied der Auswahlkommission für die zentrale Vergabe von Studienbeiträgen ist.  6600 Studierende sind an der Jade Hochschule immatrikuliert. Tatsächlich zahlen 4200 von ihnen Studienbeiträge in Höhe von 500 Euro pro Semester. So kommen pro Jahr rund 4,2 Millionen Euro zusammen. 2400 Studierende sind zurzeit von den Beiträgen befreit, wegen eines Auslands- oder Praxissemesters, Erziehungszeiten, Beurlaubung oder Krankheit. Aber auch Studierende von Online-Studiengängen sind befreit. An der Jade Hochschule sind das allein 479.  60 Prozent der Mittel werden an der Jade Hochschule von den Fachbereichen eigenständig verteilt. Damit soll sichergestellt werden, dass ein Großteil der Beiträge auch unmittelbar dort verwendet wird, wo die Beitragszahler konkret studieren. Die restlichen 40 Prozent werden nach einem Antragsverfahren von einer hochschulinternen Kommission für hochschulübergreifende Projekte vergeben. Ihr gehören fünf Studierende und fünf Präsidiumsmitglieder an. Bei einer Pattsituation entscheidet das Präsidium. „Das kommt bei uns nicht vor“, berichtet der Student Daniel Richter, der Mitglied der Kommission ist und in Elsfleth studiert. „Unser Präsident überstimmt die Studenten nicht. Er sucht stattdessen sofort das Gespräch, um einen Kompromiss zu erreichen, was bisher gut funktioniert hat.“  Jeder Angehörige der Jade Hochschule kann Anträge an die Kommission stellen. Dort werden sie alle gesichtet und erörtert, um gemeinsam eine engere Auswahl zu treffen. „Natürlich steht stets das Interesse der Studierenden im Vordergrund“, sagt Daniel Richter, der wie seine studentischen Mitstreiter größten Wert auf Transparenz legt. „Bislang erleben wir eine sehr konstruktive und offene Zusammenarbeit, wenn es um die Anträge geht“, berichtet er weiter. Zahlreiche Einrichtungen würde es an der Jade Hochschule ohne Studienbeiträge nicht geben. Ob 3D-Messlabor, das Labor für virtuelle Welten, das von angehenden Architekten, Geoinformatikern, Audiologen oder Bauingenieuren genutzt wird, hochmoderne Rechnerarbeitsplätze für Studierende im Rechenzentrum und Arbeitsplätze in der Bibliothek oder auch ein Veranstaltungsraum mit kleiner Bühne und Forschungsprojekte im Bereich Assistiver Technologie mit Robotern, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch die Servicequalität in Einrichtungen wie dem Rechenzentrum und der Bibliothek wurde durch die Einstellung zusätzlichen Personals verbessert. Daniel Richter übt zwar Kritik an Studienbeiträgen, weil manch ein Kommilitone an seine finanzielle Grenze gerät, „aber wenn sie schon gesetzlich vorgeschrieben sind, dann sollen sie den Studierenden auch zugutekommen“, findet er. „Genau darauf achten wir und entscheiden entsprechend mit.“