Forschung

CeBIT 2015
17.03.2015
Das Mikrofonarray bildet die Grundlage des virtuellen Kunstkopfes.

Das Mikrofonarray bildet die Grundlage des virtuellen Kunstkopfes. Foto: Jade HS/Piet Meyer

Big Data und virtuelle Kunstköpfe

Wilhelmshaven.Oldenburg.Hannover. In diesem Jahr ist die Jade Hochschule mit zwei Forschungsprojekten auf der IT-Messe CeBIT vom 16. bis 20. März vertreten.

Unternehmen müssen heutzutage auf der einen Seite große Datenmengen bewältigen, können diese auf der anderen Seite aber auch effektiv und effizient für sich nutzen. Damit dies möglich ist, forscht das Institut für Wirtschaftsinformatik der Jade Hochschule in dem Projekt „Big Data für Geschäftsprozesse“ gemeinsam mit dem langjährigen Kooperationspartner Opitz Consulting GmbH. Die große Menge an Daten entsteht heute nicht mehr nur aus den eigenen betrieblichen Anwendungsdaten, sondern vor allem aus sensorgesteuerten Maschinen, mobilen Rechnersystemen und den sozialen Netzwerken. Die bisher vor allem von global agierenden Unternehmen wie Google, Facebook oder Amazon genutzten Technologien zur Auswertung dieser enormen Datenbestände sollen nun ebenfalls von anderen Groß- oder auch mittelständischen Unternehmen eingesetzt werden können. Ziel ist es, Big Data-Werkzeuge zur Analyse großer Datenbestände möglichst einfach in betriebliche Prozesse einzubinden und sie datengetrieben zu steuern.

Für Schallaufnahmen, zum Beispiel in der Raumakustik, bei der Lärmbeurteilung oder bei einer räumlichen Wiedergabe von Musik- und Sprachaufnahmen, werden sogenannte Kunstköpfe eingesetzt. Diese weisen jedoch im Vergleich zum natürlichen Höreindruck eine Reihe von Nachteilen auf, wie etwa Vorn-Hinten-Vertauschungen. Um diese Problematik zu umgehen, hat das Institut für Hörtechnik und Audiologie der Jade Hochschule in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg und Soundtec einen virtuellen Kunstkopf entwickelt. Mit diesem System können die Wissenschaftler die Hörer im Labor oder zu Hause virtuell in reale Schallfelder, wie etwa ein Konzertsaal, ein Arbeitsplatz oder ein Fahrzeug, versetzen und ihnen somit die Möglichkeit eröffnen, verschiedene reale Schallfelder miteinander zu vergleichen, was in der Realität nicht möglich wäre. Das System kann als Werkzeug in der Forschung und Entwicklung sowie in Zukunft auch für eine räumlich realistische Wiedergabe von Musik genutzt werden.