In 80 Prozent aller Hörgeräte steckt Know-How aus Oldenburg. Foto: Michael Stephan
Exzellenzinitiative: Erfolg für Oldenburger Hörforschung
Oldenburg. Die Oldenburger Hörforschung gehört zu den Gewinnern der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder: Der Exzellenzclusterantrag „Hearing4all“ wird für fünf Jahre gefördert. Beantragt wurde eine Fördersumme von 34 Millionen Euro. Die Federführung des Konsortiums rund um das Thema Hören liegt bei der Universität Oldenburg, die den Antrag gemeinsam mit der Medizinischen Hochschule Hannover und der Leibniz Universität Hannover gestellt hat. Als erste Fachhochschule bundesweit ist auch die Jade Hochschule an diesem Exzellenz-Cluster beteiligt. Mitwirken werden weiterhin das Kompetenzzentrum HörTech, die Hörzentren Hannover und Oldenburg, die Fraunhofer Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie, das Laser Zentrum Hannover e.V. und das Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst.
„Der Erfolg ist in erster Linie Ergebnis herausragender wissenschaftlicher Arbeit an unseren Hochschulen. Dafür zolle ich Respekt und Anerkennung und spreche allen Beteiligten meinen ausdrücklichen Dank aus“, erklärte Niedersachsens Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka anlässlich der Entscheidung. Sie betonte, dass das eingeworbene Geld dem gesamten Forschungs- und Hochschulstandort Niedersachsen zu Gute kommen werde. „Mit Summen dieser Größenordnung können Forschungsergebnisse erzielt werden, die sonst kaum erreichbar wären. Wir haben die Chance erhalten, unsere Wettbewerbsfähigkeit in den nächsten Jahren deutlich zu steigern.“
Das Ziel des interdisziplinären, auf fünf Jahre angelegten Verbundprojekts ist das Hören für alle. 18 Prozent der deutschen Bevölkerung – darunter mehr als 50 Prozent der über 65-Jährigen – hat einen behandlungsbedürftigen Hörverlust. Durch eine Verbesserung der individualisierten Hör-Diagnostik und der darauf angepassten Versorgung mit persönlichen Hörhilfen wollen die WissenschaftlerInnen die Kommunikationssituation der Betroffenen entscheidend verbessern – sei es bei der Arbeit, im Verkehr oder zu Hause. Dazu werden innovative Verarbeitungskonzepte für Hörgeräte und Hörimplantate ebenso weiterentwickelt wie „assistive“ Technologie für jedermann – also das Hörgerät in jedem Smartphone, Fernseher oder Autoradio.