Forschung

Klima
23.11.2015
Seit der Besiedlung der küstennahen Marsch- und Moorgebiete an der deutschen Nordseeküste spielt die Entwässerung eine lebenswichtige Rolle. Über viele Jahrhunderte wurden Deiche gebaut und effiziente Entwässerungssysteme entwickelt, die vor Sturmfluten schützten und gleichermaßen Binnenhochwässer in die Nordsee abführen konnten. Das Wassermanagement in den Niederungsgebieten ermöglichte überhaupt erst deren Erschließung als Siedlungs- und Wirtschaftsraum. <span>Foto: Helge Bormann/Jade HS</span>

Seit der Besiedlung der küstennahen Marsch- und Moorgebiete an der deutschen Nordseeküste spielt die Entwässerung eine lebenswichtige Rolle. Über viele Jahrhunderte wurden Deiche gebaut und effiziente Entwässerungssysteme entwickelt, die vor Sturmfluten schützten und gleichermaßen Binnenhochwässer in die Nordsee abführen konnten. Das Wassermanagement in den Niederungsgebieten ermöglichte überhaupt erst deren Erschließung als Siedlungs- und Wirtschaftsraum. Foto: Helge Bormann/Jade HS

Forschungsprojekt zur klimaangepassten Entwässerung von Küstengebieten bewilligt

Oldenburg. Der Klimawandel führt dazu, dass die Entwässerungssysteme aufgrund von Meeresspiegelanstieg und zunehmenden Niederschlagsmengen an ihre Belastungsgrenze stoßen. Das Gebiet des Entwässerungsverbands Emden, das zu einem Drittel unterhalb des Meeresspiegels liegt, wird vom Klimawandel besonders betroffen sein.

Für die Zukunft stellt sich die Frage, ob im Rahmen der Anpassung an den Klimawandel alternative Lösungen für die Entwässerung gefunden werden müssen. Dieser Frage widmen sich nun Wissenschaftler der Jade Hochschule in Kooperation mit der Universität Oldenburg im Forschungsprojekt "KLEVER – Klimaoptimiertes Entwässerungsmanagement im Verbandsgebiet Emden".

Auf der Grundlage modellbasierter Untersuchungen sollen im Projekt KLEVER geeignete Maßnahmen identifiziert und Konzepte entwickelt werden, um die Binnenentwässerung an der Küste gegen den Klimawandel zu wappnen.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) fördert das dreijährige Projekt mit 300.000 Euro, weitere 50.000 Euro stellt der 1. Entwässerungsverband Emden zur Verfügung. Der Verband fungiert – neben dem Landkreis Aurich, der Stadt Emden und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) – zugleich als Praxispartner des Projekts.

Während die Projektkoordination in den Händen der Universität Oldenburg liegt, wird die Jade Hochschule unter Leitung von Prof. Dr. Helge Bormann für die wasserwirtschaftliche Modellentwicklung und die Analyse der Wirksamkeit der identifizierten Anpassungsmaßnahmen verantwortlich sein. Gemeinsam mit den Kollegen der Universität Oldenburg ist das Ziel des Projektes, neben maßgeschneiderten Lösungen für den Entwässerungsverband Emden als Beispielprojekt einen Beitrag zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) für vergleichbare Küstenregionen zu leisten.

Mit dem Programm "Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel" fördert das BMUB insbesondere Projekte, die die Fähigkeit regionaler und lokaler Akteure zur Anpassung an Folgen des Klimawandels stärken – durch Initiativen zur Bewusstseinsbildung, zu Dialog und Beteiligung sowie zur Vernetzung und Kooperation.

Kontakt: Dr. Helge Bormann, Tel.: 0441/7708-3775